Implantologie, 2/2020
Seiten: 117-127, Sprache: DeutschDe Ry, Siro P. L. / Roccuzzo, Andrea / Sculean, Anton / Salvi, Giovanni E.Periimplantäre Erkrankungen sind entzündliche Reaktionen der periimplantären Gewebe auf bakterielle Kontamination an osseointegrierten Implantaten. In den vergangenen Jahren hat das wissenschaftliche Interesse an diesem Thema zugenommen, wie die große Zahl der vorgeschlagenen Protokolle zur Behandlung der periimplantären Mukositis und der Periimplantitis zeigt. Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist es, einen Überblick über die in den letzten 5 Jahren veröffentlichten Protokolle für die nichtchirurgische Behandlung periimplantärer Erkrankungen zu geben. Hierbei wurden auch neueste adjuvante und alternative Maßnahmen zur mechanischen Reinigung berücksichtigt und untersucht, die eingesetzt werden, um eine Dekontamination der Implantatoberfläche und Beseitigung von Entzündungen der periimplantären Gewebe zu erzielen. Jedoch konnte keine der adjuvanten Maßnahmen eine statistisch signifikante Verbesserung der periimplantären Verhältnisse im Vergleich zur alleinigen nichtchirurgischen mechanischen Reinigung zeigen. Zusammengefasst haben sich nichtchirurgische Konzepte für die Behandlung periimplantärer Erkrankungen als zuverlässig erwiesen, wenn es darum geht, klinische Anzeichen periimplantärer Entzündungen zu reduzieren, auch wenn sie nur begrenzt in der Lage sind, eine vollständige Heilung der Krankheit zu erzielen. Die Anwendung adjuvanter Mittel, wie Chlorhexidin, Lasern, fotodynamische Therapie, systemische Probiotika, sollte weiter erforscht werden, da ein Nutzen bislang nicht oder nur begrenzt gezeigt werden konnte.
Schlagwörter: Titan, Zahnimplantate, periimplantäre Erkrankungen, periimplantäre Mukositis, Periimplantitis, Entzündungen, krestaler Knochenverlust