Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 6/2015
Mitteilungen der GesellschaftDOI: 10.3238/dzz.2015.0461Sprache: DeutschJordan, A. Rainer / Kettler, Nele / Chenot, Regine / Güntheroth, Nele / Klingenberger, DavidWidmung: Dem langjährigen Wissenschaftlichen Leiter des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ), Herrn Dr. disc. pol. Dipl.-Sozw. Wolfgang Micheelis, gewidmet.Zahnmedizinische Forschung in Deutschland ist traditionell – neben forschungsorientierten Unternehmen zur Arzneimittel- und Medizinprodukteentwicklung – an Universitäten verortet. Dort wurden seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts Kompetenzfelder entwickelt, welche vor allem die Bereiche der grundlagenorientierten und der klinisch-evaluativen Forschung umfassen. Daneben hat sich seit den 1970er-Jahren aber auch eine Verbandsforschungsszene etabliert, die sich besonders mit gesundheitsökonomischen Fragestellungen und denen der Gesundheitsversorgungsforschung und Gesundheitssystemforschung beschäftigt. Hinzu kommen kommerzielle Forschungsinstitute, die methodische Forschung als Dienstleistung anbieten. International gibt es ausgewählte universitätsunabhängige zahnmedizinische Forschungsinstitute, allen voran das Forsyth Institute in Boston. Ursprünglich als zahnärztliches Krankenhaus für unterversorgte Kinder gegründet, wurde es zu einer der größten zahnmedizinischen Forschungseinrichtungen weltweit. Neben der Mikrobiologie und angewandten Forschung werden auch interdisziplinäre Forschungsprojekte zum Zusammenhang zwischen oralen und systemischen Erkrankungen bearbeitet, um diese Schnittstelle weiter zu erforschen. Das zahnärztliche Forschungsinstitut der USA, das National Institute of Dental and Craniofacial Research, fördert vor allem die Implementierung der Versorgungsforschung (Motto: Turning Discovery into Health). Weiterhin gibt es unabhängige Forschungsinstitute, die nicht direkt auf zahnmedizinische Themen spezialisiert sind, jedoch neben anderen Schwerpunkten auch oralmedizinisch forschen, wie etwa das Westmead Millenium Institute for Medical Research in Australien.
Schlagwörter: Epidemiologie, Gesundheitsökonomie, IDZ, Professionsforschung, Versorgungsforschung, Zahnmedizin