OriginalarbeitSprache: DeutschDie Kalzifizierungen in der Milchzahnpulpa wurden lichtmikroskopisch an 65 karies- und füllungsfreien Milchmolaren von 8-12- jährigen Kindern mit noch weitgehend erhaltenen Zahnwurzeln untersucht. An entkalkten und unentkalkten Serienschnitten mit horizontaler und parallel zur Zahnachse ausgerichteter Schnittführung wurde deutlich, dass nicht alle Hartgewebskörper, wie bisher angenommen, in der Pulpa selbst entstehen. Eburnoides Gewebe entsteht in der Dentinwand vornehmlich am Pulpaboden, manchmal auch am Dach der Zahnpulpa und sehr häufig an der Innenseite der Zahnwurzeln. Von dort dringt der irregulär und expansiv wachsende Hartgewebskörper in die Pulpa ein, bis das Pulpenkavum total obliteriert und das Pulpagewebe verdrängt und atrophiert ist. Die bekannten Klassifizierungen werden dieser Tatsache nicht gerecht. Es wird deshalb eine neue Klassifizierung vorgeschlagen mit zwei großen Gruppen: 1. Die intramural entstandenen Hartgewebskörper und 2. die extramural entstandenen Hartgewebskörper, unter die die weiteren Pulpaverkalkungen subsummierbar sind.
OriginalarbeitSprache: DeutschAn 274 Patienten wurde im Zeitraum von 1/1994 bis 12/2000 der Zahnfleischrandschnitt als operativer Zugang zum Oberkiefer im Rahmen mono- und bimaxillärer kieferorthopädisch-chirurgischer Operationen mit und ohne Segmentierung angewendet. In allen Fällen konnte intraoperativ die ausreichende Perfusion der Segmente (frische punktuelle Blutungen aus der Knochenoberfläche) verifiziert werden. Am zehnten postoperativen Tag zeigten 12 Patienten (4,4%; n=274) einzelne partielle Papillennekrosen. Infektionen sowie Nahtdehiszenzen traten nicht auf. In einer Nachuntersuchung von 100 Patienten mit einem Nachbeobachtungsintervall von 4 bis 71 Monaten konnten bei 14 Patienten (14%; n=100) sichtbare Gingivarückgänge beobachtet werden. Die nach Anfärbung mit Schillerscher Jodlösung gemessene Gingivabreite zeigte keinerlei Abweichungen von den in der parodontologischen Fachliteratur angegebenen Werten. Die mit einer PCP12-Sonde bestimmten Taschentiefen zeigten in 80% (n=100) an Einzelzähnen Werte über drei Millimeter. Vereinzelte Papillenblutungen fanden sich bei 80% der Patienten.
OriginalarbeitSprache: DeutschAufgrund von Gemeinsamkeiten in der Pathophysiologie von JiA und Parodontitis wurde die Prävalenz von Parodontalerkrankungen bei Patienten mit JiA im Vergleich zu einer allgemeinmedizinisch gesunden Kontrollgruppe ermittelt. Dazu wurde an 55 Patienten mit JiA (Alter 12-19 Jahre) und 55 Kontrollen (Alter 13-19 Jahre) der approximale Plaqueindex (API), der modifizierte Sulkus- Blutungsindex (SBI), der Attachmentverlust (AL) und der CPITN bestimmt. Patienten mit JiA hatten einen signifikant höheren AL (1,9 vs. 1,7 mm) sowie nicht signifikant größere Werte für API (62,6 vs. 51,0 %) und SBI (32,8 vs. 26,9 %) sowie häufiger CPITN Code 3 (14 vs. 9). In beiden Kohorten war der API signifikant mit AL, SBI und CPITN korreliert. Der signifikante Einfluss von JiA auf den AL (Beta = 0,312, p =0 ,001) aber nicht den SBI wurde nach Adjustierung für bekannte Cofaktoren für Parodontitis wie Alter, Geschlecht, Nikotinkonsum und API bestätigt. Innerhalb der JiA-Gruppe hatten serologische Werte für CRP, IgA, IgG und IgM über Normbereich sowie die Erkrankungsdauer keinen signifikanten Einfluss auf SBI und AL. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die JiA parodontologische Messgrößen beeinflussen kann, aber die mikrobielle Plaque auch bei Patienten mit JiA der ätiologisch bestimmende Faktor für Gingivitis bzw. Parodontitis ist.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Übersicht führt zu diesen Schlussfolgerungen:
OriginalarbeitSprache: DeutschDie individuellen Folgen der Resektion maligner Tumoren im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich stellen große fachliche Anforderungen an den behandelnden Zahnarzt. Dabei ist für den Patienten oft nur eine funktionell und ästhetisch unzureichende Rehabilitation zu erreichen. Die vorliegende Studie untersucht die Art der prothetischen Versorgung, die bleibenden funktionellen Einschränkungen, die subjektive Bewertung des Zahnersatzes sowie die psychosoziale Belastung von nach Tumorresektion im Bereich der Mundhöhle implantatprothetisch versorgten Patienten. Bei 66 von 132 Patienten, die zwischen 1985 und 1997 in der Mainzer Zahnklinik konsekutiv aufgenommen, reseziert, implantiert und prothetisch versorgt wurden, konnte sowohl eine klinische Untersuchung als auch ein semistrukturiertes Interview durchgeführt werden. Die definitive prothetische Versorgung erfolgte größtenteils über herausnehmbaren Zahnersatz auf implantatgetragenen, konfektionierten Dolderstegen. Restzähne wurden in der Regel teleskopierend versorgt. Resektionsbedingte Funktionseinbußen konnten zwischen 47% (soziale Reintegration) und 91% (allgemeines Wohlbefinden) der Fälle verbessert, jedoch nur teilweise kompensiert werden. Einschränkungen der Zungenmobilität, Sensibilitätsverluste und strahleninduzierte Salivationsminderung führten zu Kau- und Schluckproblemen, die durch die prothetische Versorgung oft kaum positiv beeinflusst werden konnten. Die besten subjektiven Bewertungen erhielt das ästhetische Rehabilitationsergebnis, gefolgt von der Handhabbarkeit des Zahnersatzes und dem kaufunktionellen Zugewinn. Besonders positiv wurde die verbesserte Integration in das soziale Umfeld nach der implantatprothetischen Versorgung bewertet.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer randomisierten klinischen Interventionsstudie wurden angstreduzierende Effekte von Musik oder Hörgeschichten während der zahnmedizinischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen untersucht. 60 Probanden im Alter von 7 bis 16 Jahren wurden zufällig entweder der Experimentalgruppe (EG, Behandlung mit Musik oder Hörgeschichten) oder einer Kontrollgruppe (KG, Behandlung ohne Musik oder Hörgeschichten) zugeteilt. Bei jedem Probanden wurden zu jeweils fünf standardisierten Messzeitpunkten während der Behandlung physiologische, motorisch-behaviorale und kognitiv-emotionale Angstindikatoren registriert. Ferner wurden die während der Behandlung empfundenen Schmerzen erfragt. In der EG zeigten sich im Behandlungsverlauf signifikant geringere physiologische und motorisch- behaviorale Angstreaktionen als in der KG. Die Probanden der EG berichteten ferner über signifikant weniger Schmerzen während der Behandlung als die Probanden der KG. Die Ergebnisse belegen positive Effekte des Einsatzes von Musik und Hörgeschichten bei behandlungserfahrenen Kindern und Jugendlichen mit mittlerem Angstniveau während zahnärztlicher Routinebehandlungen. Eine Generalisierung auf jüngere oder hochängstliche Kinder bedarf weiterer Untersuchungen.
OriginalarbeitSprache: DeutschHautkrebs ist die häufigste Krebsform des Menschen und tritt überwiegend im Seniorenalter auf. Gerade für ältere Patienten bietet die ambulante Behandlung dieser Tumoren viele Vorteile. Ziel dieser Studie war es, Strategie und Ergebnisse der Behandlung von 74 Patienten mit 92 malignen Hauttumoren des Gesichtes darzustellen. 59 Patienten wurden ambulant, 15 kurzstationär behandelt. Bei 72 Patienten erfolgte eine intraoperative Schnellschnittdiagnostik der Präparatränder auf Tumorfreiheit. Diese Patienten konnten einzeitig in sano operiert werden, bei 50% der Patienten waren allerdings eine oder mehrere intraoperative Nachresektionen erforderlich. Der durchschnittliche Resektatdurchmesser betrug 17,3 mm. Die entstandenen Defekte wurden bei allen Patienten sofort verschlossen, überwiegend kamen Nahlappenplastiken (71% der Fälle), seltener freie Hauttransplantate (26% der Fälle) oder der Direktverschluss (3% der Fälle) zur Anwendung. Im Nachbeobachtungszeitraum (Ø 34,5 Monate) kam es lediglich zu einem Lokalrezidiv. Das Konzept der einzeitigen, ambulanten Resektion und Rekonstruktion maligner Gesichtshauttumoren mit Schnellschnittkontrolle der Resektionsränder stellt ein für Patient und Behandler zuverlässiges und praktikables Therapieverfahren dar.