Wir verwenden Cookies ausschließlich zu dem Zweck, technisch notwendige Funktionen wie das Login oder einen Warenkorb zu ermöglichen, oder Ihre Bestätigung zu speichern. Mehr Informationen zur Datenerhebung und -verarbeitung finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Dieser Artikel steht am Beginn einer Serie, die sich mit der Indikationsstellung zur und insbesondere der praktischen Durchführung von orthograden Revisionen beschäftigt. Die Wiederholung beziehungsweise Optimierung einer initialen Wurzelkanalbehandlung kann indiziert sein, wenn eine so genannte posttherapeutische endodontische Erkrankung vorliegt oder aber einer solchen Erkrankung vorgebeugt werden soll. Die orthograde Revision ist das ursachenorientierte Verfahren zur Behandlung einer posttherapeutischen endodontischen Erkrankung, wohingegen die apikale Chirurgie - in aller Regel - auf die Einkapselung der Ursache, nämlich der interkanalären Infektion, abzielt. Wann welches Verfahren Vorteile gegenüber dem anderen bietet und welche Parameter in die jeweilige Nutzen-Risiko-Einschätzung einfließen sollten, ist Gegenstand dieser Einführung.
Schlagwörter: Orthograde Revision, apikale Chirurgie, posttherapeutische endodontische Erkrankung
Natriumhypochlorit ist bekannt als effektives Desinfektionsmittel, das normalerweise unterstützend zur mechanischen Aufbereitung im Rahmen der Wurzelkanalbehandlung eingesetzt wird. Eine vollständige Keimelimination im Wurzelkanalsystem kann es jedoch nicht bewirken. Bei Kontakt mit vitalem Gewebe weist Natriumhypochlorit eine gewisse Toxizität auf, und bei unvorsichtigem Einsatz kann es zu Schädigungen der apikalen Gewebe oder etwa der Kleidung des Patienten kommen. In jüngerer Zeit wird daher der Einsatz von Chlorhexidin als Spüllösung diskutiert. Der vorliegende Artikel gibt eine Übersicht über die Literatur hinsichtlich beider Lösungen und kommt zu dem Schluss, dass Chlorhexidin zwar gute antimikrobielle Eigenschaften bei geringer Toxizität für den Wirt aufweist, dass es jedoch im Gegensatz zu Natriumhypochlorit keine gewebeauflösenden Eigenschaften und keine Fähigkeit zur Neutralisierung von Lipopolysacchariden besitzt. Chlorhexidin sollte daher nicht als Ersatz für Natriumhypochlorit, sondern als Zusatz oder als Mittel der zweiten Wahl beim Einsatz als Spüllösung angesehen werden.
Schlagwörter: Chlorhexidin, Natriumhypochlorit, Spüllösungen
Anhand von Lösungsversuchen in isotoner Kochsalzlösung und Tris-HCl-Puffer wurde die Freisetzung von Hydroxidionen aus kalziumhydroxidhaltigen Guttaperchastiften mit jener aus einer wässrigen Kalziumhydroxidsuspension verglichen. Bei insgesamt 140 extrahierten einwurzeligen Zähnen wurde der Wurzelkanal aufbereitet und für 24 Stunden sowie drei bzw. sieben Tage mit diesen speziellen Guttaperchastiften der ISO-Größe 40 oder mit einer äquivalenten Menge wässriger Kalziumhydroxidsuspension versorgt. Die pH-Wert-Änderung im Dentin wurde nach Längsspaltung der Zähne mittels pH-Mikroelektrode an jeweils vier definierten Messpunkten bestimmt. Sowohl die Guttaperchastifte als auch reines Kalziumhydroxid führten bei den Lösungsversuchen in isotoner NaCl-Lösung zu einem schnellen pH-Anstieg auf ca. 11. In Tris-HCl-Puffer war durch die Guttaperchastifte - im Gegensatz zum Kalziumhydroxid - kein nennenswerter Anstieg des pH-Wertes messbar. Darüber hinaus setzten die Guttaperchastifte im Wurzelkanal innerhalb von sieben Tagen nicht ausreichend Hydroxidionen frei, um das Dentin merklich zu alkalisieren. Bei Anwendung einer wässrigen Kalziumhydroxidsuspension war dagegen eine deutliche Alkalisierung des Dentins bis nahe an die Wurzeloberfläche nachweisbar. Letzteres stimmt mit den Ergebnissen anderer Autorengruppen gut überein. In der rasterelektronenmikroskopischen Untersuchung zeigte sich, dass die Guttaperchastifte ihre ursprüngliche Form nach Gebrauch beibehalten. Nur die oberflächliche Schicht scheint sich teilweise aufzulösen. Spezielle Guttaperchastifte sind daher für die medikamentöse Versorgung des aufbereiteten Wurzelkanals nur eingeschränkt zu empfehlen.
Schlagwörter: Guttaperchastifte, Kalziumhydroxid, Wurzelkanal, Dentin
Die Therapie von Wurzellängsfrakturen (sog. vertical root fractures) stellt auch heute noch eines der bislang am wenigsten zufriedenstellend gelösten Probleme der endodontischen Therapiepalette dar. In der endodontischen Literatur liegen fast ausschließlich kasuistische Beiträge mit relativ kurzen Beobachtungszeiträumen zur Lösung dieser Problematik vor. Im vorliegenden Artikel werden nach einem Überblick über die diesbezügliche Literatur auf der Grundlage einer eigenen Klassifikation der Wurzellängsfrakturen einige Therapievarianten anhand von Patientenfällen vorgestellt.
Schlagwörter: Wurzellängsfrakturen, Therapieoptionen
Unbehandelte endodontische Infektionen führen sehr oft zur Entwicklung von apikalen Läsionen. Die zahnerhaltende Therapie der Wahl ist dann eine Wurzelkanalbehandlung. Auch ein dentales Trauma kann eine Wurzelkanalbehandlung notwendig werden lassen; bei beiden Diagnosen wird über hohe Erfolgsraten berichtet. Dieses Ergebnis kann aber durch ungünstige Folge- oder Begleiterscheinungen wie Zahnverfärbung zunichte gemacht werden, was von den Patienten zunehmend weniger toleriert wird. Im vorliegenden Beitrag wird der Verlauf zweier Fälle mit Zahnverfärbungen und intrakoronalem Bleichen geschildert. In einem Fall steht der ästhetische Anspruch im Vordergrund, während im zweiten Fall eine weitergehende chirurgische Behandlung erforderlich war.
Es werden Behandlungsabläufe und mögliche Komplikationen des internen Bleichens diskutiert, insbesondere das Auftreten externer Resorptionen. Im zweiten vorgestellten Fall wurde eine solche externe Resorption mit einem mikrochirurgischen Eingriff behandelt. Abschließend wird ein klinisches Konzept für das interne Bleichen vorgestellt.
Schlagwörter: Internes Bleichen, Trauma, zervikale Resorption