Seiten: 237, Sprache: DeutschWeng, DietmarSeiten: 241-267, Sprache: DeutschBoeckler, Arne F. / Zschiegner, Falk / Voigt, Daniel / Setz, Jürgen M.Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über Verbindungselemente zur Verankerung und Abstützung von herausnehmbarem Zahnersatz auf enossalen Implantaten. Es wurde eine Literaturrecherche nach Artikeln in englischer und deutscher Sprache mittels MEDLINE und einer ergänzenden Handsuche durchgeführt. Auf dem Markt erhältliche Verbindungselemente wurden beschrieben und miteinander verglichen. Weiterhin wurden verschiedene Kriterien für die klinische Auswahl von Verbindungselementen, wie Implantatüberlebensraten und Belastungsprotokolle, periimplantärer Knochenabbau und Weichgewebereaktion, Stress sowie Belastung des Implantats und des knöchernen Prothesenlagers, Retentionskraft, Baugröße, Implantatanzahl- und abstand, Nachsorgeaufwand und Kosten wie auch Patientenzufriedenheit, Kaufunktion und Kaukraft, diskutiert. Aufgrund der individuellen Besonderheit jeder klinischen Situation sollten zur Erzielung eines langfristig stabilen und zufriedenstellenden Behandlungsergebnisses diese Kriterien und die dafür vorliegenden Resultate bei der Auswahl eines implantatprothetischen Verbindungselements Beachtung finden.
Schlagwörter: Verbindungselement, Kugelkopfanker, Magnet, Locator, Steg, Matrize, Teleskopkrone, Überlebensrate, Retentionskraft, Stress, Nachsorgeaufwand
Seiten: 271-287, Sprache: DeutschTunkel, Jochen / Stavola, Luca de / Khoury, FouadEine Literaturübersicht mit FallberichtenDie Anzahl inserierter Dentalimplantate nimmt in Deutschland jährlich zu. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil dieser Implantate beim parodontal kompromittierten Patienten inseriert wird. Die hervorragenden Überlebensraten enossaler Implantate, die beim Gesunden erzielt werden, lassen sich nicht ohne weiteres auf den parodontal erkrankten Patienten übertragen. Daher bestand das Ziel der vorliegenden Arbeit darin, die Überlebensraten enossaler Implantate beim parodontal Erkrankten mit den Überlebensraten parodontal kompromittierter Molaren unter Therapie zu vergleichen. Innerhalb der Datenbank MEDLINE wurde eine systematische Literatursuche durchgeführt, bei der Studien eingeschlossen wurden, die sich mit Zahn- und Implantatverlust beim parodontal kompromittierten Patienten beschäftigten. Der minimale Untersuchungszeitraum betrug für Zahn- und Implantatverluste fünf Jahre. Nach mehr als fünf Jahren zeigten sich bei den Implantaten im parodontal geschädigten Gebiss Überlebensraten von 77,7 bis 98 % und bei mehrwurzeligen Zähnen von 78,1 bis 93,3 %. Bei den mehrwurzeligen Zähnen mit Furkationsbefall lag die Überlebensrate nach Wurzelresektion bei 57,9 bis 96,8 % und nach Tunnelierung bei 42,9 bis 92,9 %. Es kann geschlussfolgert werden, dass Molaren mit Furkationsbefall auch nach speziellen Therapieverfahren schlechtere Überlebensraten als Implantate zeigen und im Zuge einer prothetischen Versorgung eher extrahiert werden sollten, während Molaren ohne Furkationsbefall beim Parodontitispatienten eine günstigere Prognose als Implantate aufweisen. Eine prophylaktische Extraktion des entsprechenden Zahns zum Erhalt der Hart- und Weichgewebe kann nicht empfohlen werden.
Schlagwörter: Implantat, Furkation, Parodontitis, Zahnerhalt, Molaren
Seiten: 291-302, Sprache: DeutschMurat Yildirim, Taskin TunaSubjektive PatientenevaluationZiel dieser Untersuchung war der Vergleich der Patientenzufriedenheit nach erfolgter implantatprothetischer Versorgung von vier Patientengruppen, die nach den vier Aachener Behandlungskonzepten im zahnlosen Unterkiefer versorgt wurden. Zur Ausführung dieser retrospektiven Monocenter-Studie wurde ein Fragebogen entwickelt, der im Rahmen routinemäßiger Nachuntersuchungen im Aachener Universitätsklinikum von insgesamt 100 Patienten (25 Patienten/Gruppe) ausgefüllt wurde. Die statistische Auswertung der gewonnenen Daten zeigte in allen Gruppen eine generelle hohe Zufriedenheit mit der implantatprothetischen Versorgung (> 64 % waren sehr zufrieden). Von den vier Konzepten erhielt das festsitzende Konzept IV insgesamt die besten Beurteilungen. Von Konzept IV nach Konzept I nahm die Zufriedenheit teilweise signifikant ab. Als Gesamtergebnis dieser Untersuchung konnte gefolgert werden, dass der feste Halt des neuen Zahnersatzes für die Patienten wichtiger erscheint als dessen Hygienefähigkeit.
Schlagwörter: Zahnlosigkeit, dentale Implantate, Implantatprothesen, Aachener Konzepte, Patientenzufriedenheit
Seiten: 305-313, Sprache: DeutschHarder, Sönke / Wolfart, Stefan / Mehl, Christian / Kern, MatthiasDas Ziel dieser Studie bestand darin, die Knochenschneidleistung von drei modernen Knochenchirurgie-Ultraschallgeräten und die entsprechende intraossäre Temperaturentwicklung zu bewerten und zu vergleichen. In dieser Studie wurden folgende Knochenchirurgie-Ultraschallgeräte und entsprechende Schneidespitzen (gerade Knochensägen) angewendet: (1) Piezosurgery II professional mit Schneidespitze OT 7 (Mectron); (2) Piezotome mit Schneidespitze BS 1 (Acteon) und (3) SurgySonic mit Schneidespitze ES007 (American Dental Systems / Günther Jerney). Dem Versuchsaufbau entsprechend wurden die Handstücke für die Piezochirurgiegeräte fixiert und Knochenproben aus dem mittleren Diaphysenbereich eines Oberschenkelknochens vom Rind unter der Schneidespitze in Längsrichtung bis zu einer standardisierten Tiefe von 3,0 mm bewegt. Mit einem glasfaserisolierten Thermoelement wurde die Temperaturentwicklung im Knochen gemessen. Die Schneidleistung wurde definiert als die Zeit, die zum Erreichen einer Schneidetiefe von 3,0 mm erforderlich war. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Wilcoxon-Rangsummentest. Der mediane Temperaturanstieg (25. bis 75. Perzentile) im lokalen Knochen betrug bei Anwendung von SurgySonic 3,0°C (2,2 bis 4,2°C), bei Anwendung von Piezosurgery II 2,2°C (1,8 bis 3,2°C) und bei Anwendung des Piezotome-Geräts 1,1°C (0,7 bis 1,6°C). Die mediane Schneidleistung betrug beim Piezotome-Gerät 0,31 mm/s (0,11 bis 0,46 mm/s), beim Piezosurgery-Gerät 0,25 mm/s (0,23 bis 0,27 mm/s) und beim SurgySonic-Gerät 0,04 mm/s (0,03 bis 0,05 mm/s). Von den drei getesteten Knochenchirurgie-Ultraschallgeräten zeigten das Piezotome-Gerät und das Piezosurgery-II-Gerät eine signifikant höhere Schneidleistung als das SurgySonic-Gerät. Mit dem Piezotome-Gerät war der Temperaturanstieg im Knochen am geringsten.
Schlagwörter: Schneidleistung, intraossäre Temperaturentwicklung, Materialprüfung, Ultraschallknochenchirurgie
Seiten: 317-324, Sprache: DeutschTerheyden, Hendrik / Tetsch, Peter / Tetsch, JanEine zunehmende Anzahl von Patienten stellt sich zur Versorgung mit einer zweiten implantatgetragenen Restauration im zahnlosen Oberkiefer vor, nachdem es nach einer langen Tragedauer zu periimplantären Komplikationen mit Knochenverlust gekommen ist. Diese Patientengruppe, die nun ihre vierten Zähne erhält, hat einerseits häufig hohe Ansprüche an die Restauration und weist andererseits schwierige Gewebeverhältnisse aufgrund von Knochenverlust und vernarbten Weichteilen auf. Im vorliegenden Fallbericht wird die chirurgische und prothetische Rehabilitation eines solchen Patienten mit Hilfe der Le-Fort-1-Osteotomie mit Beckenknochentransplantation und gleichzeitiger Sinusbodenaugmentation vorgestellt. Die Le-Fort-1-Osteotomie ist eine komplikationsarme Augmentationsmethode für den zahnlosen Oberkiefer mit einem breiten Indikationsspektrum. Ein Hauptvorteil besteht neben einer geringen Knochenresorptionsneigung in der günstigen postoperativen Weichteilsituation, die selten zusätzliche Vestibulumplastiken erforderlich macht.
Schlagwörter: Le-Fort-1-Osteotomie, periimplantäre Komplikationen, zahnloser Oberkiefer, Beckenknochentransplantation, Sinusbodenaugmentation
Seiten: 327-334, Sprache: DeutschLutz, Rainer / Neukam, Friedrich Wilhelm / Schlegel, Karl AndreasDie Behandlung periimplantärer Infektionen rückt mit stetig steigender Anzahl gesetzter Implantate zunehmend in den Fokus der implantologisch tätigen Behandler. Eine erfolgreiche Periimplantitistherapie umfasst die kombinierte Behandlung der periimplantären Entzündung, die Implantatoberflächendekontamination, die Knochenregeneration der periimplantären Defekte und die Reosseointegration der vormals kontaminierten Implantatoberflächen. Dabei limitieren sich die einzelnen Schritte gegenseitig. Jüngste Forschungsarbeiten weisen darauf hin, dass durch eine schonende Reinigung der Implantatoberfläche in Kombination mit einer chirurgisch-regenerativen Therapie und gegebenenfalls einer Antibiose periimplantäre Defekte erfolgreich therapiert werden können. Eine nach diesen Maßstäben erfolgreiche Therapie wird in diesem Fallbericht dargestellt.
Schlagwörter: Periimplantitis, Knochenregeneration, Knochenersatzmaterial, Reosseointegration, Implantatoberflächendekontamination, Antibiotikatherapie