Seiten: 154-179, Sprache: DeutschHinze, Marc / Janousch, Rainer / Goldhahn, Sabine / Schlee, MarkusZiel: Ziel war es, in einer prospektiven Kohortenstudie zu zeigen, dass die Sofortimplantation und sofortige provisorische Versorgung in Verbindung mit der Socket-shield-Technik zu einem stabilen Weichgewebsvolumen am eingesetzten Implantat führen.
Material und Methode: Patienten mit Indikation für ein Einzelzahnimplantat erhielten nach Durchführung des Socket-shield-Verfahrens ein Sofortimplantat und eine provisorische Versorgung. Präoperativ und 12 Wochen postoperativ wurde mit der von Windisch et al. (2007) beschriebenen Methode eine noninvasive volumetrische Analyse durchgeführt. Der Einfluss potenzieller Störgrößen wurde untersucht. Die Patienten bewerteten mithilfe visueller Analogskalen ihre Zufriedenheit mit der Behandlung, die Passgenauigkeit des Implantats, die intraoperativen Beschwerden und postoperativen Schmerzen sowie das Kauen harter und weicher Nahrung.
Ergebnisse: In die Studie wurden 15 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 49,2 ± 11,9 aufgenommen. Alle Implantate heilten unauffällig ein, in keinem Fall wurde eine Exposition des Wurzelschilds beobachtet. Die Veränderung des Weichgewebsvolumens, bewertet mit der mittleren Abstandsveränderung, war in allen Fällen 0,5 mm (-0,07 ± 0,16; Bereich -0,37 bis +0,32). Beobachtet wurde ein leichter, aber statistisch signifikanter Einfluss der vestibulären Knochenwanddicke auf die Veränderung des Weichgewebsvolumens (β = 0,25; p = 0,037). Kein Einfluss konnte für die apikale Knochenhöhe, die Breite des gingivalen Gewebes, die vestibuläre Rezession oder die Sondierungstiefen nachgewiesen werden. Die Patienten waren mit der Behandlung und dem funktionellen Ergebnis hoch zufrieden und hatten keine außergewöhnlichen Schmerzen.
Schlussfolgerung: Auf Grundlage der vorläufigen Daten ergibt sich, dass der Erhalt eines vestibulären Wurzelsegments in Verbindung mit Sofortimplantation und -provisorium die Veränderung des vestibulären Kammprofils nach der Extraktion über einen kurzen Beobachtungszeitraum minimieren kann.
Seiten: 180-191, Sprache: DeutschAslan, SerhatDie Option, einen Zahn in der ästhetischen Zone durch ein Implantat zu ersetzen, ist für den Zahnarzt eine erhebliche Herausforderung. Von der Extraktion bis zur definitiven Restauration muss jeder Behandlungsschritt minutiös geplant sein, damit ein gutes ästhetisches Resultat erreicht werden kann. Negative Folgen der Extraktion können mit verschiedenen Behandlungsmaßnahmen minimiert werden. Neu entwickelte Techniken mit partiellem Erhalt der Wurzel (Socket-shield-Technik) verbessern in diesen Fällen das labiale Kammprofil. In diesem Fallbericht wird eine leichte Modifikation der Socket-shield-Technik beschrieben, bei der ein dünner Wurzelschild präpariert und eine Sofortimplantation durchgeführt wurde. Der Spalt zwischen Schild und Implantat wurde mit einem Knochentransplantat gefüllt, und ein verschraubtes Provisorium unterstützte das natürliche Emergenzprofil. Das labiale Erscheinungsbild und das Kammprofil blieben während der sechsmonatigen Heilungsphase und dem ersten Jahr in Funktion erhalten. Eine digitales Volumentomogramm (DVT) und die volumetrische Analyse bestätigten den Erhalt der vestibulären Knochenwand und des Knochenvolumens. In diesem Fallbericht wird gezeigt, wie durch eine dünne Socket-shield-Präparation die Stabilität des labialen Kammprofils verbessert und ein hervorragendes ästhetisches Resultat erreicht werden kann.
Seiten: 192-204, Sprache: DeutschRevilla León, Marta / Sánchez Rubio, José Luis / Besné Torre, Adriana / Özcan, MutluDer digitale Workflow - vom Intraoralscan über die CAD-Konstruktion eines fazial orientierten digitalen diagnostischen Wax-ups zum digital konstruierten, 3D-gedruckten Silikonschlüssel und diagnostischen Mock-up - ist ein neuartiger Ansatz, der ohne eine klassische Modellherstellung auskommt. Für die Implementierung eines solchen Workflows sind synchronisierte Abläufe und eine gute Kommunikation zwischen Zahntechniker, Prothetiker und Patient erforderlich. In diesem Fallbericht wird das Protokoll für die digitale Diagnostik im Rahmen der Behandlungsplanung einer ästhetischen Rehabilitation vorgestellt.
Seiten: 206-215, Sprache: DeutschNajafi-Abrandabadi, Siamak / Vahidi, Farhad / Janal, Malvin N.Ziel: In dieser Studie sollten der Einfluss einer Farbbestimmungsleuchte (Rite-Lite-2, AdDent) und verschiedener Betrachtungshintergründe auf die Zuverlässigkeit bei einem Farbbestimmungstest von Farbmustern untersucht werden.
Material und Methode: Vier Mitglieder der prothetischen Abteilung bestimmten eine ausgewählte Palette von 10 Farbmustern durch Abgleich mit einer Farbskala. Alle Beurteiler wurden vor der Untersuchung auf Farbenfehlsichtigkeit getestet und kalibriert. Die Farbbestimmung fand unter vier verschiedenen Kombinationen von Bedingungen statt: unter Behandlungsbeleuchtung oder mit der Farbbestimmungsleuchte sowie vor einem rosa oder einem blauen Hintergrund. Die Zuverlässigkeit wurde mittels Kappa-Statistik quantifiziert, wobei für alle Farbmuster die Übereinstimmung bei der Farbhelligkeit, dem Farbton und der Farbsättigung separat betrachtet wurde.
Ergebnisse: Insgesamt erreichten die Beurteiler bei der Bestimmung der Helligkeit der Farbmuster ein gutes bis moderates Maß an Übereinstimmung, bei Farbton und Farbsättigung der Proben stimmten sie nicht überein. Der rosa Hintergrund führte zu einem höheren Maß an Übereinstimmung als der blaue, und die Farbbestimmungsleuchte verbesserte die Übereinstimmung bei Verwendung mit dem rosa, nicht jedoch mit dem blauen Hintergrund.
Schlussfolgerungen: Bei der Bestimmung der Farbhelligkeit der Proben ergab sich ein moderates Maß an Übereinstimmung. Unabhängig von der Lichtquelle war die Übereinstimmung vor einem rosa Hintergrund besser als vor einem blauen. Der Einsatz der Farbbestimmungsleuchte verstärkte tendenziell die Vorteile des rosa Hintergrunds.
Seiten: 216-228, Sprache: DeutschRibas, Joana / Paço, Maria / Pinho, TeresaZiel: Vergleich der ästhetischen Wahrnehmung von zwei Patienten mit Angle-Klasse-II/1-Fehlstellung und ausgeprägter mandibulärer Mikrognathie durch unterschiedliche Beobachtergruppen.
Material und Methode: Eine Stichprobe von 441 Teilnehmern, davon 191 Laien, wurde im Schneeballverfahren ausgewählt. Den Teilnehmern wurden 14 Fotografien von zwei Kindern mit Angle-Klasse-II/1-Fehlstellung bei schwerer mandibulärer Mikrognathie gezeigt, aufgenommen vor und nach einer kieferorthopädischen Behandlung (KFO) sowie mit simulierter Verschiebeplastik des Kinns. Zur Beurteilung der ästhetischen Wahrnehmung wurden die Fotos mithilfe einer numerischen Skala von 0 ("sehr unästhetisch") bis 10 ("sehr ästhetisch") bewertet.
Ergebnisse: Trotz ähnlicher Meinungen ergaben sich in der Beurteilung statistisch signifikante Unterschiede (p 0,05) bei den verschiedenen Beobachtergruppen. Laien vergaben tendenziell höhere Werte (statistisch signifikanter Unterschied von p 0,05) als die anderen Beobachtergruppen, außer für das Profil des Mädchens und die Lippenbilder vor KFO (p > 0,05). Die übrigen Gruppen vergaben generell einander vergleichbare Bewertungen, stimmten aber nicht bei allen Bildern überein. Die vor der Behandlung aufgenommenen Fotografien erhielten die niedrigsten Wertungen, die Bilder mit der simulierten Verschiebeplastik des Kinns die höchsten.
Schlussfolgerung: Eine mandibuläre Mikrognathie wirkt sich stark negativ auf die Wahrnehmung der Attraktivität eines Gesichts aus. Die Ästhetik des Profils bei Kindern mit starker Mikrognathie des Unterkiefers wird durch eine kieferorthopädische Behandlung verbessert. Laien gaben generell höhere Bewertungen.
Seiten: 230-241, Sprache: DeutschAl-Saleh, Samar / Abu-Raisi, Sarah / Almajed, Nora / Bukhary, FerdousZiel: In dieser Querschnittstudie wurde die Wahrnehmung des eigenen Lächelns durch Studierende der Zahnmedizin untersucht.
Material und Methode: An 1400 Zahnmedizinstudenten aller Semester in der Stadt Riad wurde ein zweiteiliger Fragebogen verteilt. Im ersten Teil wurden Daten zur Selbstwahrnehmung der Studierenden und ihrer Zufriedenheit mit dem eigenen Lächeln erhoben. Im zweiten Teil bewerteten die Teilnehmenden die Wichtigkeit einzelner Merkmale für die Attraktivität eines Gesichts auf einer 100 mm langen visuellen Analogskala (VAS).
Ergebnisse: Insgesamt lag der Wert für die gemittelte Zufriedenheit bei 9,32. Die Teilnehmer im Praktischen Jahr waren mit ihrem Lächeln am zufriedensten. Studentinnen zeigten sich unzufriedener mit ihrem Lächeln als Studenten. Unter den Merkmalen, die für die Gesichtsästhetik wichtig sind, erreichten die Zähne den höchsten VAS-Wert (86,54). Die Wertung dieses Merkmals nahm in höheren Studienjahren zu. Die Bewertungen der weiblichen Teilnehmer waren für die meisten der abgefragten Merkmale höher als die der männlichen Teilnehmer.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten insgesamt auf eine negative ästhetische Selbstwahrnehmung bei Studierenden der Zahnmedizin hin. Die selbsteingeschätzte Zufriedenheit mit dem Aussehen erhöhte sich jedoch mit dem Fortschreiten im Studium.