Seiten: 333, Sprache: DeutschMeyle, Jörg / Eickholz, PeterHinter großen, sichtbaren Erfolgen stehen oft Personen, die nur am Rande oder in der breiten Öffentlichkeit überhaupt nicht in Erscheinung treten. Im Fall der Zeitschrift "Parodontologie" trifft das besonders auf unsere langjährige Redakteurin Frau Christiane Klose zu, die hinter den Kulissen mit großem Engagement, aber auch mit Zähigkeit und freundlichem Durchsetzungsvermögen ganz entscheidend zum Erfolg dieser Zeitschrift beigetragen hat. Seit 1991 betreute sie neben anderen Produkten des Quintessenz-Verlages schwerpunktmäßig die "Parodontologie". Dabei unterstützte sie uns in der Schriftleitung nicht nur durch die Akquisition von Beiträgen, sondern durch eine ausgezeichnete redaktionelle Arbeit, die weit über das Maß der üblichen Unterstützung und Hilfe für Redaktionsteams von Fachzeitschriften hinaus ging. Damit erleichterte sie uns in der Schriftleitung die Arbeit ganz erheblich und entlastete sowohl Schriftleitung, als auch Redaktionsteam sehr. Andererseits half sie uns durch ihre freundliche, verbindliche Art immer wieder, keinen der festgelegten Termine zu vergessen, in dem sie uns rechtzeitig per Telefon oder per E-Mail auf die noch ausstehenden Beiträge und Arbeiten hinwies. Kurz zusammengefasst: Frau Klose war hinter den Kulissen die "Seele" der Zeitschrift und wirkte mit unermüdlichem Einsatz und der ihr eigenen freundlichen Beharrlichkeit. Nach über 15-jähriger Zusammenarbeit in der Redaktion der Zeitschrift kann man ohne Übertreibung feststellen, dass Frau Kloses Arbeit, ihre Unterstützung und ihr Engagement ganz wesentlich zum Erfolg der Zeitschrift beitrugen. Mit dem 30.08.2010 trat sie nun in den wohlverdienten Vorruhestand. Dies nehmen wir, als die Schriftleiter, auch stellvertretend für das Redaktionsteam, zum Anlass, ihr an dieser Stelle für all ihre geleistete Arbeit, ihre Hilfe und Unterstützung von ganzem Herzen zu danken. Wir wünschen ihr, dass sie noch viele schöne Jahre des Ruhestandes genießen darf und - das kann heute schon festgestellt werden - wir werden sie vermissen!
Seiten: 339-358, Sprache: DeutschSchmage, PetraKombinierter Einsatz mechanischer und desinfizierender Methoden - Übersicht und FalldarstellungenDie kontinuierliche Nachsorge und die rechtzeitige Intervention bei periimplantären Infektionen sind Erfolgsfaktoren für den langfristigen Erhalt und Funktion der Implantatversorgung. Für die Therapie der periimplantären Mukositis und Periimplantitis stehen vielfältige Methoden und Geräte zur mechanischen oder desinfizierenden Reinigung der Implantatoberfläche zur Verfügung. Diese gilt es, abgestimmt auf den Schweregrad der Erkrankung, die Implantatstrukturen und die klinische Situation einzusetzen. Zunächst wird vor dem Hintergrund der Literatur eine Übersicht über die beiden Problembereiche gegeben. Es gilt hier ein befundorientiertes und auf die Risikofaktoren des Patienten abgestimmtes Behandlungskonzept zu entwickeln und die notwendigen therapeutischen Maßnahmen mit geeigneten Hilfsmitteln durchzuführen. Die praktische Umsetzung eines befundorientierten Behandlungskonzepts, das sich an das AKUT-/CIST-Konzept (Auffangende Kumulative Unterstützende Therapie/Cumulative Interceptive Supportive Therapy) anlehnt, wird anhand von zwei Falldarstellungen vorgestellt.
Schlagwörter: Periimplantäre Erhaltungstherapie, Mukositis, Periimplantitis, Implantatoberflächen- Reinigung, oszillierende Instrumente, Airpolishing, Photodynamische Therapie, Ozon
Seiten: 361-367, Sprache: DeutschKurtulus, Idil / Schuster, Volker / Scully, Crispian / Gökbuget, Aslan / Wahl, GerhardParodontitis bei systemischem PlasminogenmangelDie Parodontitis bei systemischem Plasminogenmangel (Parodontitis lignosa) ist eine Gingivaläsion, die sich als rosafarbene, diffuse, schmerzfreie, gelb-weiße membranöse Verdickungen entwickelt und keine Blutungstendenz aufweist. Eine andere häufige Manifestation ist die Conjunctivitis lignosa. Histopathologische Befunde von betroffenen Patienten weisen auf eine Wundheilungsstörung hin. Diese zeigt sich, ausgehend von einer gestörten extrazellulären Fibrinolyse, als Ablagerung von amorphem, hyalin-reichem, eosinophilem Material und fortbestehendem Granulationsgewebe mit begleitenden Entzündungszellen. Es wurde nachgewiesen, dass dieses Gewebe zum größten Teil aggregiertes Fibrin(ogen) enthält. Molekulargenetische Analysen der Blutproben betroffener Patienten ergaben in circa 80 % der Fälle Mutationen im Plasminogen-Gen. Es wurden bis heute mehrere therapeutische Methoden zur Behandlung der Läsionen an verschiedenen Schleimhautbereichen des Körpers entwickelt, die mehr oder weniger effektiv waren. Dieser Übersichtsartikel befasst sich mit dem Plasminogenmangel, der Diagnosesicherung und dem klinischen Erscheinungsbild der charakteristischen lignösen Läsionen. Anhand von Fotoaufnahmen betroffener Patienten (hauptsächlich in der Mundhöhle) werden die histologischen Auffälligkeiten und verschiedenen Behandlungsansätze dieser Krankheit dargestellt.
Schlagwörter: Conjunctivitis lignosa, Typ-I-Plasminogenmangel, Parodontitis lignosa, Gingivahyperplasie
Seiten: 369-385, Sprache: DeutschDannewitz, Bettina / Simon, Isabel / Krieger, Jörg / Heering, Tanja / Staehle, Hans Jörg / Eickholz, PeterDer Begriff chronische Nierenkrankheit (CNK) beschreibt eine langsam, progressiv fortschreitende Verminderung der Nierenfunktion, die in der Regel zu einem endgültigen Nierenversagen führt. Durch Nierenersatzverfahren, wie Dialyse und Nierentransplantation, müssen dann die wichtigen Funktionen der Niere übernommen werden. Infolge ihrer Grunderkrankung können sich bei Patienten mit CNK oder Nierenersatztherapie zahlreiche orale Symptome manifestieren, zu denen unter anderem medikamenteninduzierte Gingivawucherungen gehören. Die zahnärztliche Behandlung von Patienten mit CNK oder Nierenersatztherapie muss im Hinblick auf die eingeschränkte Metabolisierung von Medikamenten, der potenziell erhöhten Blutungsneigung und Infektanfälligkeit individuell geplant werden. Neben der Therapie der manifesten pathologischen Befunde sollte die zahnärztliche Behandlung auch präventiv ausgerichtet sein und potenzielle intraorale Risikofaktoren reduzieren. Am Beispiel einer Patientin mit Ciclosporin-induzierten Wucherungen nach Nierentransplantation wird die systematische Parodontaltherapie von medikamenteninduzierten Gingivawucherungen beschrieben.
Schlagwörter: chronische Nierenkrankheit, Nierenersatztherapie, Nierentransplantation, Gingivawucherung, medikamenteninduzierte Gingivawucherung, Ciclosporin, Full-Mouth Disinfection, externe Gingivektomie, unterstützdende Parodontitistherapie
Seiten: 387-406, Sprache: DeutschClotten, StefanVerbesserung der Verhältnisse trotz schlechter PatientencomplianceDer vorliegende Bericht dokumentiert die Behandlung einer generalisierten, schweren chronischen Parodontits bei einer 64-jährigen Patientin. Die Patientin verweigerte Behandlungen, die über die subgingivale Instrumentierung hinausgingen. Anfänglich lehnte sie auch eine mikrobiologische Diagnostik und adjuvante Antibiotikagabe ab. Nach einem subgingivalen Scaling und der Wurzelglättung aller Zähne im Rahmen der "Full-Mouth-Disinfection" musste aufgrund persistierender Suppurationen nachbehandelt werden. Daher wurde nach vorausgegangener Keimbestimmung unter antibiotischer Abdeckung erneut ein subgingivales Scaling sowie eine Wurzelglättung vorgenommen. Nach drei Jahren erfolgte die Nachuntersuchung.
Schlagwörter: Generalisierte schwere chronische Parodontitis, Full-Mouth-Disinfektion, adjuvante Antibiotiagabe, systematische Parodontalbehandlung, unterstützende Parodontitisbehandlung
Seiten: 407-422, Sprache: DeutschRühling, Andreas / Graetz, Christian / Dörfer, ChristofBehandlungsstrategie und langzeitergebnisse am Beispiel zweier FallberichteVoraussetzung für einen lebenslangen Erhalt der natürlichen Zähne ist eine frühzeitige präventive Betreuung der Patienten. Die Langzeiterfolge nach Parodontalbehandlung sind durch die Literatur gut dokumentiert. Die hier vorgestellten Patientenfälle dokumentieren die Behandlungsstrategie und deren Erfolg bei einer bereits weit fortgeschrittenen Parodontitis. Eine retrospektive Untersuchung der gesamten Patientenkohorte (n = 68, UPT >= 10 Jahre) hat gezeigt, dass so genannte fragliche beziehungsweise hoffnungslose Zähne über eine mittleren Beobachtungszeitraum von 16 Jahren erhalten werden konnten. Bei der Behandlungsplanung muss die steigende Lebenserwartung der Patienten bis zu einem statistischen Alter von etwa 80 Jahren berücksichtigt werden. Wird ein vermeintlich hoffnungsloser Zahn frühzeitig extrahiert, so kann dies eine umfassende prothetische Behandlung in Gang setzen mit Konsequenzen für die nächsten Jahrzehnte. Die Fallberichte demonstrieren den Erhalt von kritischen Zähnen über einen Zeitraum von 13 beziehungsweise 19 Jahren ohne dass es zu einem fortschreitenden Attachmentverlust gekommen war. Dementsprechend ist ein lebenslanger Erhalt von Zähnen ein durchaus erreichbares Ziel. Die Extraktion von Zähnen kann somit nicht allein durch die Verfügbarkeit von Implantaten und prothetischem Zahnersatz gerechtfertigt werden.
Schlagwörter: Parodontitis, Zahnverlust, kritische Zähne, Behandlungsstrategie, Langzeitergebnisse
Seiten: 423-429, Sprache: DeutschEickholz, PeterTeil 1: Resektive FurkationstherapieZu den lokalen Faktoren, die die mikroökologischen Verhältnisse in der Mundhöhle beeinflussen und damit die Entstehung von Parodontitis begünstigen sowie deren Progression beschleunigen können, gehören anatomische Besonderheiten wie Schmelzparaplasien (Schmelzsporne, -inseln, -tropfen und -perlen), Wurzelzementkämme und blind endende Öffnungen wie sie insbesondere in Furkationen auftreten.
Schlagwörter: Wurzelamputation, Trisektion, Hemisektion