Parodontologie

Die alleinige oder adjuvante lokale Antibiotikabehandlung von aktiven parodontalen Taschen bzw. Parodontitisrezidiven wäre in vielen Fällen eine wünschenswerte therapeutische Maßnahme, speziell bei Recallpatienten, die wenig mineralisierte Beläge aufweisen. Bis jetzt waren die Möglichkeiten jedoch nicht überzeugend und führten nur zu experimentellen Behandlungen im Rahmen von klinischen Studien. Neue Entwicklungen in den letzten Jahren auf der Basis von Medikamententrägern lassen neue Perspektiven erkennen. Im folgenden Artikel soll am Beispiel der Tetracyclinfaser die Entwicklung aufgezeigt, die Anwendung der TC-Faser erklärt und ein möglicher klinischer Einsatz diskutiert werden. Schlagwörter: Parodontaltherapie, Tetrazyklin, lokale Antibiotika, Medikamententräger

Der Zweck dieser Studie bestand darin, bei Patienten, die mit konservativer Therapie behandelt worden waren, nach 18 Monaten retrospektiv die Auswirkung der Extraktionen von Zähnen mit schweren Parodontalproblemen auf das Parodontium der Nachbarzähne zu bewerten. Das Parodontium wurde mit den Stellen verglichen, an denen die benachbarten hoffnungslosen Zähne erhalten worden waren. 28 Patienten wurden ausgewählt. Bei den extrahierten Zähnen und ihrer kontralateroaen Kontrolle sollte zumindest eines der Kriterien vorhanden sein, die von Becker zur Identifizierung hoffnungsloser Zähne beschrieben wurden. Insgesamt wurden 82 Teststellen (die den extrahierten Zähnen benachbarte Stellen) und 82 Kontrollstellen (neben den nicht extrahierten kontralateralen Zähnen) untersucht. Alle Patienten wurden mit Scaling/Wurzelglättung behandelt und erhielten Mundhygieneinstruktionen. Die Extraktionen wurden vor oder während der Initialtherapie vorgenommen. Für jede Stelle wurden Taschentiefemessungen vor der Extraktion und 18 Monate danach aufgezeichnet. Standardisierte Röntgenaufnahmen wurden vor der Extraktion und 18 Monate danach gemacht, um Veränderungen der Alveolarknochenhöhe festzustellen. Die Resultate zeigten bei der Testgruppe eine signifikant größere Reduktion der Taschensondierungstiefe (p kleiner als 0,001) als bei der Kontrollgruppe. Bei der Alveolarknochenhöhe gab es in der Testgruppe einen Gewinn von durchschnittlich 1,25 mm, während in der Kontrollgruppe ein Verlust von durchschnittlich 0,073 mm zu verzeichnen war. Dieser Unterschied war statistisch signifikant (p kleiner als 0,02). Diese Studie läßt darauf schließen, daß die Extraktion hoffnungsloser Zähne bei Patienten, die eine konservative Parodontaltherapie erhalten hoben, zur Reduktion der Taschentiefe und zum Gewinn von Alveolarknochenhöhe an benachbarten Stellen führt. Schlagwörter: hoffnungslose Zähne, gezielte Extraktion, schwere Parodontitis

Die Munddusche hat in den letzten Jahren eine gewisse Renaissance erfahren. Zum einen wächst das Interesse der Bevölkerung an mundhygienischen Produkten, andererseits wollen aber auch die in der zahnärztlichen Prophylaxe tätigen Unternehmen ihren Markt erweitern. Durch Marketingstrategien beflügelt, drängen sie darauf, ihre Produktpalette reichhaltiger zu gestalten. Deshalb scheint es angebracht, anhand einer Literaturübersicht die verschiedenen Meinungen zu diesem Thema zu vergleichen und die etablierten Ergebnisse herauszustellen. Mundduschen sind in der Bevölkerung relativ weit verbreitet, ein Umstand, der ein breites Interesse an zahnhygienischen Hilfsmitteln bekundet. Leider sehen die Patienten die Zahnpflege oft genug nur als Bestandteil der allgemeinen Körperpflege, womit dem Wunsch nach Verringerung des Mundgeruchs stärker Rechnung getragen wird als der Verhinderung von Zahnerkrankungen, die ja teilweise immer noch als schicksalsgewollt akzeptiert werden. Die Bekämpfung dieser Erkrankungen erfolgt am vielversprechendsten, wenn präzise ätiologische Aufklärung betrieben wird. Dazu sollten Vermutungen von Tatsachen getrennt werden. Schlagwörter: Munddusche, Mundhygiene, bakterielle Beläge, Mundspüllösungen

Die Falldarstellung einer Patientin mit einer marginalen Parodontitis und gleichzeitig ausgedehnten lokalisierten Rezessionen gibt Einblick in die Behandlungsplanung, die präprothetische plastische Parodontalchirurgie sowie in die Umformung der neu geschaffenen Gewebe vor der definitiven restaurativen Versorgung. Die Auswahl der gewählten Verfahren zur Gewebevermehrung sollte sich primär an den ätiologisch relevanten Faktoren für das vorliegende Defizit orientieren. Ebenfalls von Bedeutung für das klinische Vorgehen ist das Studium vorliegender Erfahrungen mit den unterschiedlichen Techniken. Speziell die Beeinflussung der Gewebe und die Gestaltung der restaurativen Versorgung spielt eine entscheidende Rolle für die biologische Akzeptanz der prothetischen Versorgung und die Optimierung des ästhetischen Resultats. Schlagwörter: Gingivale Rezession, Mukogingivalchirurgie, Kieferkammaugmentation, Papillenausformung, Ponticgestaltung

Anhand einer Falldarstellung werden die Planung und die systematische Behandlungsabfolge bei einer Patientin mit fortgeschrittener Parodontitis und sekundärer Frontzahnwanderung bei stark dysgnathen Gebißverhältnissen beschrieben. Ziel der Behandlung ist die umfassende Rehabilitation des Kauorgans. Die Behandlung derartiger Fälle erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Parodontologen, dem Kieferorthopäden, dem Kieferchirurgen und dem Prothetiker. Schlagwörter: Erwachsenenparodontitis, Dysgnasthie, kieferorthopädisch-kieferchirur. Behandlung, orale Rehabilitation, Erhaltungstherapie