Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschBenz, Clarissa/Reeka-Bartschmid, Ariane/Keser, ClaudiaDie sichere und effektive Behandlung von unkooperativen oder ängstlichen Kindern stellt immer noch eine Herausforderung für den Zahnarzt dar. Der Praktiker sollte nicht allein auf Methoden der Verhaltensführung, auf Zwang oder aggressivere Behandlungsarten wie Festhalten bzw. Fixation des Kindes zurückgreifen. Dies kann lebenslange "dentale Phobien" fördern, und meist sind auch die Eltern mit aversiven Techniken kaum einverstanden. Dass die pharmakologische Intervention in Form der Sedierung oder der Allgemeinanästhesie hier eine Lösungsmöglichkeit bietet, wird durch die Ergebnisse einer in der Praxis der Autorinnen durchgeführten retrospektiven Analyse unterstrichen. Dort stellten sich von Oktober 1999 bis Juni 2002 insgesamt 2.674 Kinder vor. Bei 696 ausgewählten Patienten (325 Mädchen und 371 Jungen im Alter von 2 bis 12 Jahren) wurden 1.210 Sedierungen mit Midazolam (Dormicum®) durchgeführt. 87 % dieser Kinder konnten allein unter Sedierung komplex zahnärztlich saniert werden, und bei 13 % musste aufgrund mangelhafter Kooperation eine Behandlung in Narkose erfolgen.
Schlagwörter: Anästhesie, Angstpatienten, Midazolam, Sedierung, Verhaltensführung
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschKrämer, Norbert/Frankenberger, RolandIn den letzten 10 Jahren war eine permanente Neuentwicklung von Materialien auch für Milchzähne zu beobachten. Konventionelle Glasionomerzemente (GIZ) sind wegen der leichten Handhabung aus der Kinderzahnheilkunde nach wie vor kaum wegzudenken, wobei die Abrasionsneigung, Randfrakturen (marginale Defekte) oder Isthmusfrakturen aufgrund der niedrigen Biegefestigkeit der Materialien allerdings Schwachpunkte darstellen. Die hochviskösen GIZ sind prinzipiell interessant, aber aufgrund der ebenso geringen Biegefestigkeit wie bei den konventionellen GIZ bleibt die Indikation limitiert. Zu kunststoffmodifizierten GIZ liegen einige Erfahrungen aus klinischen Studien vor, denen zufolge die im Vergleich zu den anderen GIZ etwas verbesserten werkstoffkundlichen Daten dafür verantwortlich sind, dass bereits nach kurzen Beobachtungszeiträumen weniger marginale Defekte und Füllungsfrakturen als bei den klassischen oder hochviskösen GIZ auftraten. Auch zu Kompomeren liegen heute zahlreiche klinische Resultate vor, die zeigen, dass selbst bei nichtretentiver Verankerung ein für die erste Dentition langfristiger Erfolg möglich ist. Wichtig bei der Anwendung von Kompositen im Milchgebiss sind ein trockenes Arbeitsfeld, das Anlegen von Kofferdam, die Kooperation des Kindes und das Einhalten der Herstellervorschriften. Unter dieser Prämisse eignen sich Komposite gut für die Milchzahnversorgung. Aufgrund der positiven klinischen Ergebnisse gelten Kompomere heute als optimale Amalgamalternative im Milchgebiss. Immer ist jedoch ein Mindestmaß an Compliance notwendig, um die Minuten dauernde Adhäsivtechnik kontaminationsfrei anwenden zu können. Wenn dies nicht gegeben ist, sollte eine Füllung aus GIZ vorgezogen werden, um zumindest Zeit zu überbrücken.
Schlagwörter: Milchzähne, Füllungstherapie, Glasionomerzemente, Kompomere, Komposite, Biegefestigkeit
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschHetzer, Gisela/Dietrich, Gisela/Viergutz, GabrieleIn einer Übersicht werden anhand von Beispielen die Indikationen für die Extraktion von Milchzähnen, das zweckmäßige Vorgehen, mögliche Komplikationen und deren Vermeidung dargestellt.
Schlagwörter: Anästhesie, chirurgische Therapie, Exfoliation, Extraktion, Gebissentwicklung, Milchzahn
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschRadlanski, Ralf J.Der vorzeitige Verlust von Milchzähnen im Bereich der Stützzonen erfordert besondere Maßnahmen der Platzkontrolle. In diesem Beitrag wird der Indikationsrahmen für den Einsatz von kieferorthopädischen Lückenhaltern vor, während und nach dem Zahnwechsel dargestellt und anhand von Beispielen erläutert. Aber auch bis ins Erwachsenenalter kann der Einsatz eines Lückenhalters sinnvoll sein, z. B. vor einer Implantatversorgung.
Schlagwörter: Gebissentwicklung, Lückenhalter, Platzhalter, Engstand, Zahnwechsel
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschBürkle, Verena/Sagner, Thomas/Wöhrl, PeterDiese Kasuistik beschreibt die interdisziplinäre Behandlung eines Jungen nach tiefer Kronen-Wurzel-Fraktur des Zahnes 11 mit Eröffnung der Pulpa bei noch nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum und palatinal infraalveolär verlaufender Frakturlinie. Der Zahn konnte mit Hilfe eines herausnehmbaren kieferorthopädischen Gerätes um 4 mm extrudiert werden. Gleichzeitig wurde die Apexifikation mittels eines Kalziumhydroxid-Präparates durchgeführt. Nach Abschluss der Extrusion und Retention wurde die palatinale Frakturlinie chirurgisch freigelegt und der Zahn in einer späteren Sitzung wieder adhäsiv aufgebaut. Der Patient und die Eltern sind mit dem ästhetischen Ergebnis sehr zufrieden. Nach Abschluss des Wachstums soll ein Stiftaufbau mit Krone angefertigt werden.
Schlagwörter: Komplizierte Kronen-Wurzel-Fraktur, Apexifikation, kieferorthopädische Extrusion, chirurgische Kronenverlängerung, adhäsiver Aufbau
InnovationenSprache: DeutschGroten, Martin/Rupp, Frank/Hartmann, WolframDas neue Polyetherabformmaterial Impregum DuoSoft stellt eine Weiterentwicklung der etablierten Polyether Impregum Penta und Permadyne Garant 2:1 dar. Als Verbesserung wurden eine erleichterte Entnehmbarkeit der Abformung aus dem Mund des Patienten und ein angenehmerer Geschmack für den Patienten während der Abformung angestrebt. Der vorliegende Fallbericht stellt die klinische Anwendung von Impregum DuoSoft dar und soll erste subjektive Eindrücke vermitteln. Nach den bisherigen Erfahrungen scheint die Geschmacksbelästigung der Patienten deutlich reduziert worden zu sein. Auch bei der Entnahme der Abformung aus dem Mund war eine gewisse Erleichterung festzustellen. Die Qualität der Abformung und der Modelle zur Herstellung des Zahnersatzes ließ keinerlei Verlust gegenüber den Erfahrungen mit Impregum/Permadyne Garant erkennen. Dieser vorläufige Eindruck konnte auch anhand erster In-vitro-Untersuchungen bestätigt werden.
Schlagwörter: Präparationsabformung, Polyether, Benetzung, Doppelmischtechnik, festsitzender Zahnersatz
Oralchirurgie / Orale MedizinSprache: DeutschSaleh, Ghassan/Michaelis, Sebastian/Lang, Hermann/Raab, Wolfgang H.-M.Der Wunsch nach einer Form der Lokalanästhesie ohne Injektionsspritze und Kanüle wird von vielen Patienten immer wieder geäußert. Die nadelfreie Injektion mit dem Injex™-System hat sich vor allem bei der Insulinapplikation bewährt. Für die Anwendung in der Zahnmedizin wurde es modifiziert. In dieser klinischen Untersuchung erfolgte eine Überprüfung des Systems auf sein anästhetisches Wirkpotenzial anhand der Änderung der Wahrnehmungsschwelle für die elektrische Pulpareizung sowie der subjektiven Schmerzempfindung beim Applizieren des Anästhetikums mit dem Injex™-System im direkten Vergleich zur konventionellen Injektion. Die Auswertung der Resultate ergab eine signifikant kürzere Anflutzeit für das Injex™-System. Mit statistisch nicht signifikanten, aber tendenziell längeren therapeutischen Nutzzeiten und kürzeren Abflutzeiten unterscheidet es sich von der konventionellen Anästhesie. Eine rein statistische Betrachtung der subjektiven Schmerzempfindung zeigte einen tendenziell höheren Wert für das Injex™-System.
Schlagwörter: Lokalanästhesie, nadelfreie Injektion, Schmerzausschaltung, elektrische Pulpareizung, Zahnpulpa