KOMPETENZ PLUSSeiten: 306-310, Sprache: DeutschSchmoeckel, Julian / Santamaría, Ruth M. / Mourad, Mhd Said / Splieth, Christian H.Karies ist eine der weltweit häufigsten Erkrankungen6 und führt immer noch bei vielen Kindern und Erwachsenen zu Einschränkungen in der Lebensqualität. Dabei ist die Prävention von Karies recht einfach und es steht ein breites Managementspektrum zur Verfügung. Karies wird heute als Prozess eines chronischen Ungleichgewichts zwischen demineralisierenden und remineralisierenden Faktoren begriffen (Abb. 1), bei dem die kariöse Kavität eine Folge der Erkrankung darstellt. Der pathogene Biofilm, also die reife, ca. 48 Stunden alte dentale Plaque, verstoffwechselt unter anderem Kohlenhydrate zu Säure, die die Demineralisation der unter der Plaque liegenden Zahnhartsubstanzen (zunächst Zahnschmelz, später Dentin) bewirken. Das „Loch im Zahn“ – als Karies bezeichnet – ist also ein Symptom der Erkrankung, die ebenfalls im deutschen Sprachgebrauch als Karies bezeichnet wird. Der Begriff der „Kariesentfernung“ ist daher etwas irreführend, weil zwar kariös veränderte Zahnhartsubstanz entfernt werden kann, jedoch die Erkrankung „Karies“, also die Ursache des kariösen Prozesses, davon („durch den Bohrer“) unberührt bleibt18. Auch wenn diese Unterscheidung eher semantisch erscheint, sind die Folgen für Kariesprävention und –therapie revolutionär: Die Entfernung kariös veränderter Zahnhartsubstanz dient primär dazu, den Zahn für die spätere Versorgung durch beispielsweise eine Füllung vorzubereiten, damit diese langfristig hält, und stellt primär keine ursächliche Kariestherapie dar.
KOMPETENZ PLUSSeiten: 312-317, Sprache: DeutschAbdin, Maria / Santamaría, Ruth M. / Splieth, Christian H.Karies ist eine der häufigsten ver-meidbaren Krankheiten mit einem Komplex aus Risikofaktoren. Die all-gemeine und berufliche Bildung des Patienten bzw. der Eltern und seine/ihre Wahrnehmung der Krankheit, der allgemeinmedizinische Hinter-grund, die tägliche Ernährung und Mundhygiene, das soziodemografi-sche Umfeld und viele andere Risiko-faktoren können direkt oder indirekt zur Krankheitsentstehung beitragen. Bereits beim ersten Besuch des Patienten können wichtige Informa-tionen gesammelt werden, um das Kariesrisiko einzuschätzen und so den besten individualisierten Prä-ventionsplan bzw. eine Therapie-entscheidung für die Patienten zu konzipieren und umzusetzen.
KOMPETENZ PLUSSeiten: 320-324, Sprache: DeutschTennert, ChristianÄltere Erwachsene weisen oft degenerative Veränderungen auf, die mit zunehmendem Alter schwerer werden können. Häufige Erkrankungen der Mundhöhle wie koronale Karies, insbesondere Wurzelkaries und Parodontalerkrankungen, sind bei ihnen weitverbreitet. Es liegen oft Faktoren wie Medikamenteneinnahme, Xerostomie und Einschränkungen der manuellen Fähigkeiten vor, die ein erhöhtes Kariesrisiko bedingen bzw. die Mundhygiene erschweren. Für Senioren ist deshalb eine nichtkariogene Ernährung zur Prävention von koronaler Karies und Wurzelkaries entscheidend. Diese Ernährung wirkt sich außerdem positiv auf Prävention und Therapie gingivaler und parodontaler Erkrankungen aus. Zusätzlich ist eine gute Mundhygiene für die Vorbeugung der Wurzelkaries wichtig, da die Entfernung der Zahnbeläge und die Fluoride zusammen für diese Kariesform die kariesprophylaktische Wirkung ausmachen. Angesichts des zunehmenden Bedarfs an zahnmedizinischer Versorgung älterer Menschen sollten Zahnärzte, zahnmedizinisches Personal und Pflegekräfte die Zusammenhänge zwischen Mund- und allgemeiner Gesundheit verstehen, um einen erfolgreichen zahnmedizinischen Versorgungsplan für ältere Erwachsene anbieten zu können.
KOMPETENZ PLUSSeiten: 326-333, Sprache: DeutschSchmoeckel, Julian / Santamaría, Ruth M. / Mourad, Mhd Said / Splieth, Christian H.Der vorliegende Beitrag betrachtet im Schwerpunkt die Kinderzahnheilkunde, wobei die beschriebenen aktuellen Konzepte im Bereich der Untersuchung von Karies und der Diagnostik nicht nur für „Kinderzähne“ gelten. Das Verständnis von der Erkrankung „Karies“ (s. Beitrag zur Kariesätiologie) und das Wissen zu verschiedenen Optionen in der Kariesdiagnostik stellen die Grundvoraussetzungen für die korrekte Diagnose dar und folglich auch für „modernes“ Kariesmanagement.
KOMPETENZ PLUSSeiten: 334-339, Sprache: DeutschWippermann, Kelly-Jane / Haas, JuliaDie Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH; Abb. 1) stellt eines der am häufigsten beforschten Themen der modernen Zahnmedizin dar und das vorrangig aufgrund der steigenden Prävalenzen weltweit. Sie liegt laut aktueller Erkenntnisse bei durchschnittlich 13,1 %. Die Prävalenz zeigt dabei je nach Region signifikante Unterschiede. Die aktuelle Forschungslage macht das weltweite Interesse an der Erforschung der Ätiopathogenese und an möglichen Therapieansätzen deutlich. Eine eindeutige Ätiologie der MIH bleibt jedoch weiterhin ungeklärt. Es stellt sich die Frage, woran es liegen könnte, dass weiterhin keine eindeutigen Ergebnisse der Ätiologie ermittelt werden konnten. Vor diesem Hintergrund wurde mithilfe einer systematischen Literaturrecherche im Rahmen einer Bachelorarbeit ein Überblick ermittelt, der den aktuellen Forschungsstand widerspiegelt und auf die Ermittlung möglicher ursächlicher Faktoren abzielt.
KOMMUNIKATIONSeiten: 340-341, Sprache: DeutschNemec, SabineLesson 187Let’s continue with the subject of pathogens, transmission, and hygiene. Below you will find some multiple-choice questions. Only one answer fits. Mark the correct answer. So, have a go!
Seiten: 362-363, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoDie Freistellung ungeimpfter Pflegekräfte vor Verhängung eines Tätigkeitsverbots durch das Gesundheitsamt ist nach der Rechtsprechung des Landesarbeitsgerichts (LAG) Baden-Württemberg unwirksam (Urteil vom 03.02.2023, AZ 7 Sa 67/22).