OriginalarbeitLanguage: GermanIm Rahmen eines Prophylaxeprogramms wurden zwischen den Jahren 1987 und 1994 Kindergartenkinder (n = 344) zahnärztlich und kieferorthopädisch untersucht. Der mittlere dft- bzw. d34-Wert für alle untersuchten Kinder betrug 2,8 (SD: 3,6) bzw. 1,6 (SD: 5,4). Folgende kieferorthopädischen Befunde wurden festgestellt (Häufigkeit): Stützzonenverlust: 2 %, Vorwanderungen: 3 %, Kreuzbiß: 15 %, Mittellinienverschiebung: 25 %, Engstand: 18 %, Offener Biß: 10 %, Tiefer Überbiß: 34 %, Abweichung von der Regelverzahnung: 31 %, Habits: 40 %, Lippenhaltung offen: 3 %, Sprachauffälligkeiten: 28 %. Ein signifikanter Zusammenhang konnte zwischen den Kriterien "erhöhter Kariesbefall" und "Stützzonenverlust" sowie "Vorwanderungen" festgestellt werden (p 0,01). Die Ergebnisse belegen, daß auch bei Gruppen mit geringer Kariesprävalenz ein hoher Anteil an Kieferfehlbildungen bzw. Zahnstellungsanomalien erwartet werden muß. Kieferorthopädische Diagnostik sollte daher in Kindergarten-Prophylaxeprogramme aufgenommen werden.