OriginalarbeitLanguage: GermanDie statische Okklusion ist eine Referenzposition des Unterkiefers für die Herstellung kleinflächiger okklusaler Restaurationen und dient neben der zentrischen Okklusion als Basis zur Evaluation des stomatognathen Systems. Ziel unserer Untersuchungen war es, die Präzision der habituellen Interkuspidation nach der Modellmontage in den Artikulator zu prüfen. Von 81 mit nur wenigen Füllungen versehenen, stomatognath gesunden, vollbezahnten Probanden wurden Modelle aus Superhartgips hergestellt und diese nach der Montage in den Artikulator auf ihre seitliche Beweglichkeit bei "Handokklusion" untersucht. Die Resultate wurden unterschiedlich als "laterales Spiel" und "Reproduzierbarkeit" im Bereich der Interkondylarachse berechnet. Die Modelle unserer Probanden ließen sich in 57% der Fälle spürbar gegeneinander bewegen und waren somit nicht immer ganz eindeutig in ihre Interkuspidation zu setzen. Die errechneten Medianwerte des lateralen Spiels [der Reproduzierbarkeit] der Modelle betrugen im rechten Kondylarbereich in den einzelnen Raumrichtungen sagittal 0,04mm [0,10mm], vertikal 0,03mm [0,08 mm] und transversal 0,03mm [0,07mm]. Im linken Kondylarbereich lag das laterale Spiel [die Reproduzierbarkeit] sagittal bei 0,05mm [0,09 mm], vertikal bei 0,03mm [0,06mm] und transversal bei 0,03mm [0,07mm]. Daraus errechnete sich die räumliche, mediane Gesamtverlagerung für das laterale Spiel mit 0,07 mm, für die Reproduzierbarkeit mit 0,16mm. Der räumliche Mittelwert lag bei 0,10 ± 0,05mm (0–0,51mm) [0,22 ± 0,09mm (0,02–1,17mm)]. Natürliche Kauflächen im voll bezahnten Gebiss lassen nicht zwangsläufig auf eine eindeutige, Spiel freie Reproduzierbarkeit der Okklusion von Modellen im Artikulator schließen. Dies kann zu okklusalen Interferenzen bei einzugliedernden Restaurationen führen. Es werden Hinweise zum praktischen Umgang mit dem Problem gegeben.