Pages 341-348, Language: GermanBüyükyılmaz, Tamer / Bock, Jens Johannes / Ludwig, BjörnEine KasuistikAnhand eines Patientenbeispiels mit einem traumatischen Schneidezahnverlust werden die Möglichkeiten und Grenzen einer die Oberkiefermitte überschreitenden Zahnbewegung diskutiert.
Keywords: Kieferorthopädische Zahnbewegung, kieferorthopädischer Lückenschluss, Zahntrauma, Frontzahntrauma, Oberkiefermitte
Pages 349-360, Language: GermanKrause, Sophie / Gehrke, Christian / Ludwig, BjörnZiel dieser Studie war es, die Auswirkungen von kieferorthopädischen Attachments der Marke Forestadent (Pforzheim) auf die diagnostische Qualität im 1,5 Tesla-Magnetresonanztomografen von vier kraniofazialen Regionen zu untersuchen. Die Unterschiede der diagnostischen Qualität bei Verwendung der Attachments verschiedenster Materialien sollten dabei in vivo bewertet werden. Ziel sollte es sein, sowohl dem Radiologen als auch dem Kieferorthopäden eine Richtlinie an die Hand zu geben, wann die Entfernung festsitzender kieferorthopädischer Attachments vor einer MRT-Untersuchung empfohlen werden sollte und wann die Apparatur belassen werden kann. Zunächst erfolgte die Herstellung von acht Trägerschienen mithilfe eines 3-D-gedruckten Oberkiefermodells einer 24-jährigen Probandin. Sieben dieser Schienen wurden mit jeweils verschiedenen Bracketsets bestückt und anschließend in vivo im 1,5 Tesla-MRT untersucht. Zu Vergleichszwecken wurden zusätzlich MRT-Untersuchungen ohne Trägerschiene und mit unbestückter Trägerschiene angefertigt. Im Anschluss wurde das Ausmaß der Artefakte und die damit einhergehende Beeinflussung durch einen erfahrenen Radiologen anhand von Screenshots der einzelnen MRT-Untersuchungen bestimmt. Um Brackets aus Kunststoff entstanden die geringsten Artefakte, gefolgt von Attachments aus Vollkeramik. Die Artefakte um Keramikbrackets mit Metallslot stellten sich als moderat dar. Die signifikantesten Artefakte entstanden um die verschiedenen Stahlbrackets. Darüber hinaus konnte eine Korrelation zwischen dem Ausmaß der Artefakte und der Größe der Brackets beobachtet werden. Alle festgestellten Artefakte beschränkten sich auf den Bereich der Mundhöhle. Eine prophylaktische Entfernung der Brackets vor dem Hintergrund der Artefaktentstehung ist bei Untersuchungen im 1,5 Tesla-MRT mit Zielregion jenseits der Kopf-Hals-Region nicht angezeigt.
Keywords: Kieferorthopädische Brackets, kieferorthopädische Geräte, 1, 5 Tesla-MRT, Magnetresonanztomografie, Artefakte, diagnostische Qualität
Pages 367-375, Language: GermanKinzinger, Gero / Buschhoff, Charlotte / Loukakis, Athanasios / Hourfar, Jan / Lisson, JörgUm eine Extraktionstherapie im Oberkiefer zu vermeiden, können mit einer Kombinationsbehandlung nacheinander zunächst eine basal-transversale und dann eine dentoalveolär-sagittale Zahnbogennachentwicklung erfolgen. Der vorliegende Artikel beschreibt anhand eines Behandlungsbeispiels, welche Auswirkungen die transversale Nachentwicklung der Maxilla mit einer forcierten Gaumennahterweiterung einerseits und einer Pendulum-K-Apparatur zur bilateralen Molarendistalisation andererseits auf das Volumen des Gaumens und somit auf den Funktionsraum der Zunge hat.
Keywords: forcierte Gaumennahterweiterung (GNE), Pendulum K, bilaterale Molarendistalisation, Gaumenvolumen
International OrthodonticsPages 379-389, Language: EnglishVenugopal, Adith / Bunthouen, NoemThe present case report sheds light on the treatment of a skeletal Class III malocclusion with severe tetracycline stains and associated enamel hypoplasia. Contrary to popular belief, premolar extraction is a viable alternative to orthognathic surgery in certain patients. A patient’s final expectations may need to be lowered in case of associated extensive staining and enamel hypoplasia. Fixed orthodontic therapy may require specific bonding processes to reduce bracket ‘pop outs’ and to achieve optimal treatment durations.
Keywords: Class III malocclusion, tetracycline stains, orthodontic management, enamel hypoplasia, bonding
Pages 391-400, Language: GermanPancherz, HansUntersucht wurde die Kauleistung und Aktivität der Kaumuskeln bei unbehandelten Kindern und Erwachsenen mit Klasse I,0- und Klasse II,1-Dysgnathien, sowie bei Klasse II,1-Patienten, welche mit dem Aktivator oder der Herbst-Apparatur behandelt wurden. Die Kauleistung wurde anhand eines Kaueffizienstests ermittelt. Die Testapparatur bestand aus einem Siebsystem, die das gekaute Testgut (ein Silikonmaterial für Zahnabformungen) fraktionierte. Die Aktivität der Kaumuskeln (M. masseter und M. temporalis) wurde während des maximalen Zusammenbeißens und des Kauens von Erdnüssen elektromyografisch (EMG) untersucht. Die Kaufunktion (Kauleistung und Kaumuskelaktivität) verbesserte sich bei den kieferorthopädischen Patienten. Aber im Vergleich zu den unbehandelten Kontrollprobanden wurden die Kauleistung und die Aktivität der Kaumuskulatur durch die Aktivator- oder Herbst-Behandlung nicht beeinflusst. Es wird vermutet, dass die verbesserte Kauleistung und die vergrößerte Muskelaktivität (speziell des M. masseter) während der kieferorthopädischen Behandlung und während der Zeit danach zum größten Teil mit der Altersentwicklung der Patienten zu tun hat. Somit sollte die Indikation einer kieferorthopädischen Behandlung (Aktivator-, Herbst-Apparatur) von Klasse II,1-Dysgnathien nicht mit einer Verbesserung der Kaufunktion (Kauleistung, Kaumuskelaktivität) begründet werden.
Keywords: Kaueffizienz, Kaumuskelaktivität, EMG, Aktivator, Herbst-Apparatur, Neutralbiss, Klasse I, 0, Distalbiss, Klasse II, 1
BiomechanikPages 401-408, Language: GermanSchwindling, Franz-PeterDas federnde Element einer orthodontischen Apparatur entwickelt im Mund bei der Aktivierung automatisch einen Zustand, der als statisches Gleichgewicht bezeichnet wird. Die Kenntnis darüber hilft dem Arzt, die Wirkung seiner Bemühungen auf den Zahn zu verstehen und zu analysieren, die Nebenwirkungen abzuschätzen und die Planung der orthodontischen Therapie auf eine rationale Grundlage zu stellen.
Keywords: Statisches Gleichgewicht, Zwei-Zahn-System, Nebenwirkungen, Reaktionskraft, Kräfteaddition, Momentaddition, Wirkungslinie, Versetzungsmoment