Pages 275, Language: GermanMüller, H.-P.Das gramnegative, falkutativ anaerobe Bakterium Actiobacillus actinomycetem comitans, scheint ein prinzipielles Parodontalpathogen zu sein, das mit lokalisierter juveniler und anderen früh beginnenden Formen der marginalen Parodontitis sowie therapierefraktären Fällen erwachsener Patienten assoziiert ist. Andererseits is A. actinomycetem comitans in der Bevölkerung weit verbreitet. Der bloße Nachweis rechtfertigt keinesfalls eine antibiotische Behandlung zur Eliminierung des Bakteriums. Bei hohen Zahlen/Konzentrationen des Bakteriums in der parodontalen Tasche scheint man durch die mechanische Bearbeitung der Wurzeloberfläche nicht in der Lage zu sein, A. actinomycetem comitans aus der parodontalen Läsion zu entfernen. Bei persistierender Infektion kommt es jedoch in der Regel nicht zu einer Verbesserung der klinischen Situation. Eine unterstützende Antibiotikatherapie zur subgingivalen/oralen Elimination des Bakteriums, z. B. mit Amoxicillin und Metronidazol, sollte erst nach Feststellung eines relativen Mißerfolgs einer sorgfältig durch geführten konventionellen Parodontalbehandlung und nach kritischer Analyse aller potentiellen Ursachen in Erwägung gezogen werden.
Keywords: Actinobacillus actinomycetem comitans, chronische marginale Parodontitis, Diagnostik, DNA-Sonden, Parodontalbehandlung
Pages 285, Language: GermanStuder, S. / Zuellig, R. / Schärer, P.Die zahnärztliche Ästhetik der achtziger Jahre widmete sich primär der Imitation und Verschönerung der Zahnhartsubstanz. Mukogingivale Gesichtspunkte wurden nur am Rande beachtet und von der Natur als vorgegeben betrachtet, weil ästhetische Mängel des mukogingivalen Komplexes nicht korrigiert oder nur mit unsicherer Prognose behoben werden konnten. Durch die Etablierung neuer oder modifizierter parodontaler Operationstechniken lassen sich heute - mit Ausnahme des Papillenverlustes - solche mukogingivalen Probleme lösen. Dank dieser Weiterentwicklung ist es ein prothetisches Bedürfnis geworden, ästhetische Richtlinien aus dem Blickwinkel des mukogingivalen Komplexes zu definieren. Die ästhetische Analyse wird zu Beginn der Behandlung didaktisch unterteilt in eine Evaluation der mukogingivalen Ästhetik (rosa Ästhetik) und in eine der Zahnsubstanz-Ästhetik (weiße Ästhetik). Das Erkennen der mukogingival- ästhetischen Probleme und deren Lösung ist die Voraussetzung für das ästhetische Gelingen eines jeden zahnärztlichen Falles.
Keywords: mukogingivaler Komplex, mukogingivale Chirurgie, mukogingivale Ästhetik, Ästhetische Richtlinien, Ästhetische Zahnmedizin
Pages 299, Language: GermanKohavi, D. / Greenberg, R. / Sela, M. N.Dieser Fallbericht befaßt sich mit den klinischen und mikrobiologischen Aspekten mißlungener osseointegrierter Implantate bei einem Patienten mit einer unbehandelten und vernachlässigten Erwachsenenparodontitis. Obwohl bei unzulänglicher Parodontaltherapie vor dem Einsetzen der Implantate durchaus mit Folgen gerechnet werden muß, war der Knochenverlust um alle Implantate herum dramatisch. Es ist bemerkenswert, daß das klinische Erscheinungsbild der Gingiva kein sich entwickelndes Krankheitsstadium um die Implantate herum zeigte, während Taschensondierungstiefe, Vereiterung, Blutungsneigung und röntgenologischer Knochenverlust klar den entzündlichen Zustand des Periimplantationsgewebes erkennen ließen. Die fünf häufigsten parodontal- pathogenen Bakterienstämme, die an den Implantaten isoliert wurden, lassen Ähnlichkeiten zu denen in den Parodontaltaschen des Patienten vermuten, wobei die Bakterienmenge um die mißlungenen Implantate herum größer ist.
Keywords: Implantationsmißerfolg, Mikrobiologie, Erwachsenenparodontitis
Pages 307, Language: GermanRomanos, G. E. / Pagenkemper, W.Die vorliegende klinische Falldarstellung zeigt eine massive Cyclosporin-A-induzierte gingivale Hyperplasie bei einem Patienten mit einem parodontal geschädigten Gebiß. Behandlungsplanung, chirurgische Maßnahmen (wie z. B. Entfernung retinierter und verlagerter Zähne, externe Gingivektomie, apikaler Verschiebelappen zur Taschenbeseitigung) erlauben die notwendigen Behandlungsschritte vor einer definitiven prothetischen Versorgung. Das gesamte klinische und labortechnische Vorgehen wird hier ausführlich gezeigt. Voraussetzung für den langfristigen Erfolg sind die Veränderung der Medikation und das regelmäßige professionelle Recall, was die Motivation des Patienten fördert und Komplikationen vermeidet.
Keywords: Chirurgie, Cyclosporin A, Gingivahyperplasie, Perioprothetik
Pages 321, Language: GermanReinhardt, St. / Kuhlmann, F. / Drüke, B.Anhand von Fallbeispielen wird eine modifizierte Technik zur Wurzeldeckung mit einem koronalen Verschiebelappen präsentiert. Diese Operationsmethode unterscheidet sich von anderen in der Literatur beschriebenen Verfahren dadurch, daß zur Rezessionsdeckung kein Transplantat notwendig ist. Mittels eines modifizierten koronalen Verschiebelappens wird - unter Erhalt der Papillenkontinuität - die Schleimhaut nach inzisal mobilisiert. Dadurch ist es möglich, bis zu 4 mm freiliegende Wurzeloberflächen zu decken. Postoperative Kontrollen im Laufe von zwei Jahren zeigten stabile klinische Befunde. Zusätzlich waren vollständige Remissionen von McCall-Girlanden in Verbindung mit der Rezessionsdeckung zu beobachten.
Keywords: parodontale Rezession, Klassifikation, Mukogingivalchirurgie, parodontale Ästhetik
Pages 351, Language: GermanSteinegger, V.Die Lernsysteme ändern sich: Handlungsorientiertes Wissen, Sozial- und Selbstkompetenz sind - in Ergänzung zur fachlichen Kompetenz - gefragt. Als Konsequenz daraus resultieren neue Lehr- und Lernformen, welche das multidisziplinäre Denken fördern, eine permanente Evaluation gewährleisten und die Integration von Theorie und Praxis optimieren.
Keywords: Dentalhygienikerin, Schweiz, Ausbildung