Seiten: 349-360, Sprache: DeutschKrause, Sophie / Gehrke, Christian / Ludwig, BjörnZiel dieser Studie war es, die Auswirkungen von kieferorthopädischen Attachments der Marke Forestadent (Pforzheim) auf die diagnostische Qualität im 1,5 Tesla-Magnetresonanztomografen von vier kraniofazialen Regionen zu untersuchen. Die Unterschiede der diagnostischen Qualität bei Verwendung der Attachments verschiedenster Materialien sollten dabei in vivo bewertet werden. Ziel sollte es sein, sowohl dem Radiologen als auch dem Kieferorthopäden eine Richtlinie an die Hand zu geben, wann die Entfernung festsitzender kieferorthopädischer Attachments vor einer MRT-Untersuchung empfohlen werden sollte und wann die Apparatur belassen werden kann. Zunächst erfolgte die Herstellung von acht Trägerschienen mithilfe eines 3-D-gedruckten Oberkiefermodells einer 24-jährigen Probandin. Sieben dieser Schienen wurden mit jeweils verschiedenen Bracketsets bestückt und anschließend in vivo im 1,5 Tesla-MRT untersucht. Zu Vergleichszwecken wurden zusätzlich MRT-Untersuchungen ohne Trägerschiene und mit unbestückter Trägerschiene angefertigt. Im Anschluss wurde das Ausmaß der Artefakte und die damit einhergehende Beeinflussung durch einen erfahrenen Radiologen anhand von Screenshots der einzelnen MRT-Untersuchungen bestimmt. Um Brackets aus Kunststoff entstanden die geringsten Artefakte, gefolgt von Attachments aus Vollkeramik. Die Artefakte um Keramikbrackets mit Metallslot stellten sich als moderat dar. Die signifikantesten Artefakte entstanden um die verschiedenen Stahlbrackets. Darüber hinaus konnte eine Korrelation zwischen dem Ausmaß der Artefakte und der Größe der Brackets beobachtet werden. Alle festgestellten Artefakte beschränkten sich auf den Bereich der Mundhöhle. Eine prophylaktische Entfernung der Brackets vor dem Hintergrund der Artefaktentstehung ist bei Untersuchungen im 1,5 Tesla-MRT mit Zielregion jenseits der Kopf-Hals-Region nicht angezeigt.
Schlagwörter: Kieferorthopädische Brackets, kieferorthopädische Geräte, 1, 5 Tesla-MRT, Magnetresonanztomografie, Artefakte, diagnostische Qualität