Ziel: Ziel war es, die Genauigkeit von Kortikalis-Mikroperforationen des anterioren Unterkiefers zu untersuchen, die anhand einer 3-D-gedruckte Schablone mit einer lappenfreien Technik durchgeführt worden waren.
Material und Methode: Für die vorliegende Untersuchung wurden fünf humane Leichenköpfe mit voller Bezahnung im Unterkiefer-Frontzahnbereich verwendet. Vor der Planungsphase wurden eine DVT und Scans der intraoralen Oberflächen durchgeführt. Nach Ausrichtung der Daten wurden Bohrstellen in den interradikulären Bereichen von Eckzahn bis Eckzahn geplant und entsprechende Operationsschablonen gedruckt. Die Perforationen wurden gebohrt und die Genauigkeit der Bohrungen im Verhältnis zur virtuellen Planung anhand einer postoperativen DVT untersucht.
Ergebnisse: Der mittlere interradikuläre Abstand ± Standardabweichung betrug 2,67 ± 0,84 mm. Der mittlere Fehler ± Standardabweichung der tatsächlichen Perforationen verglichen mit der geplanten Position belief sich an der mesialen Bohrstelle auf 0,66 ± 0,33 mm, an der distalen auf 0,56 ± 0,33 mm. Es gab einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen der Anzahl der Fälle, in denen Zähne mesial (10 von 64 Perforationen) und distal (nie) getroffen wurden.
Schlussfolgerung: Die in der vorliegenden Studie vorgeschlagene Technik unter Verwendung einer 3-D-gedruckten Operationsschablone stellte im Ex-vivo-Versuch ein valides und zuverlässiges Verfahren für die Durchführung von Knochen-Mikroperforationen des Unterkiefers dar. Allerdings muss die Gefahr einer Beschädigung der angrenzenden Wurzelflächen, insbesondere an Stellen mit geringer mesiodistaler interradikulärer Knochenbreite berücksichtigt werden. Bei Selektion von Patienten und Bohrstellen mit größerer mesiodistaler interradikulärer Knochenbreite sind weniger Wurzelverletzungen zu erwarten.
Schlagwörter: Kortikotomie, geführte Chirurgie, 3-D-Druck, Knochen-Mikroperforationen, Genauigkeit, präkieferorthopädische Chirurgie