OriginalarbeitSprache: DeutschHäufig werden psychogene oder psycho-somatische Ursachenfaktoren für das Auftreten von Prothesenunverträglichkeitserscheinungen verantwortlich gemacht. Da das Risiko für das Auftreten des zugehörigen Beschwerdebildes eindeutig mit der Flächenzunahme der Schleimhautbedeckung steigt, muß die Frage aufgeworfen werden, welche Rolle die orale Mukosa und ihre Toleranzbereitschaft gegenüber exogenen Reizen bei der Prothesenunverträglichkeit spielt. Um dies zu klären, wurden bei 358 Patienten, die über Symptome einer sog. Prothesenunverträglichkeit ohne klinisch relevante Befunde klagten, die Ruheflußraten und Elektrolyte des Palatinalsekrets und des Parotisspeichels bestimmt. Kontrollwerte von 207 beschwerdefreien Patienten wurden zum statistischen Vergleich herangezogen und die Ergebnisse multivariat ausgewertet. Es zeigte sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen einer Hyposekretion der mukösen Gll. palatinae und dem Beschwerdebild der durch Dysaesthesien geprägten Prothesenunverträglichkeit. Der diskriminierende (p 0,01) Grenzwert für das Auftreten von Mundtrockenheit und Dysaesthesien lag bei etwa 3 #181l/cm#178 pro min. Wenig Einfluß auf das Beschwerdebild hatten dagegen die Sekretionsraten der Gll. parotes. Die Ergebnisse werden durch klinisch-experimentelle sowie morphologische und physiologische Studien untermauert. Sie geben deutliche Hinweise darauf, daß die Ursachen für das Beschwerdebild der Prothesenunverträglichkeit eng mit denen der mukösen Hyposalivation vergesellschaftet sind.