OriginalarbeitSprache: DeutschFluoride nehmen nach wie vor die zentrale Rolle bei der Kariesprävention ein. Während für die Fluoridaufnahme aus Nahrungsmitteln bzw. Dentalprodukten in Deutschland neuere Daten nahezu vollständig fehlen, kann der Fluoridmetabolismus und die Fluoridtoxizität als weitestgehend geklärt bezeichnet werden. Neuere Studien in den USA bzw. in Kanada konnten verdeutlichen, daß es aufgrund der weiten Verbreitung von fluoridhaltigen Kariostatika zu einer Zunahme leichter fluorotischer Schmelzveränderungen kommt. Vor diesem Hintergrund wurden die Dosierungsempfehlungen für die Fluoridsupplementierung entsprechend korrigiert. Da in Deutschland zur chronischen Fluoridexposition so gut wie kein repräsentatives Datenmaterial verfügbar ist, lassen sich diese Empfehlungen nicht einfach übertragen. Da jedoch auch bei uns die Verbreitung lokaler Fluoridierungsmittel deutlich zugenommen haben dürfte und die kariesprophylaktische Wirksamkeit von Fluoriden in erster Linie der posteruptiven Beeinflussung der De- und Remineralisationsvorgänge an der Zahnoberfläche zugeschrieben wird, sollte auch in Deutschland über eine entsprechende Veränderung des Dosierungsschemas für Fluoridtabletten nachgedacht werden. Es gibt keinen wissenschaftlich begründeten Hinweis auf eine gesundheitsschädigende Wirkung von Fluoriden, wenn man die in der Kariesprophylaxe üblichen Dosierungen bei der lokalen Fluoridapplikation bzw. Fluoridsupplementierung einhält.