OriginalarbeitSprache: DeutschIn früheren Untersuchungen über die lokale, nicht-invasive Kieferhöhlen-Aspergillose (LNKA) wird von charakteristischen ("pathognomonischen") Röntgenbildern berichtet. Die präoperativen Röntgenbilder von 76 Patienten mit histologisch nachgewiesener LNKA wurden deshalb retrospektiv auf ihre Aussagekraft untersucht. Zwar konnte bei 64 Patienten (= 84%) ein röntgendichter Fremdkörper in der Kieferhöhle gefunden werden, doch konnte man nur in 34 Fällen (= 45%) von einem "pathognomonischen" Röntgenbild sprechen. Erforderliche Kriterien sind eine vollständig oder subtotal verschattete Kieferhöhle, in der ein kleiner, scharf begrenzter, röntgendichter Fremdkörper ohne direkten Kontakt zu einem wurzelkanalgefüllten Zahn zu schweben scheint. Bei fehlendem Fremdkörper (12 Patienten = 16%) ist die Radiologie auf keinen Fall typisch. Bei 30 Patienten (= 39%) konnte radiologisch nur der Verdacht auf eine LNKA ausgesprochen werden, weil nicht alle Kriterien eindeutig erfüllt waren. Im Zweifelsfall ist eine CT-Untersuchung hilfreich, evtl. ergänzt durch eine Densitometrie des Fremdkörpers und des Wurzelkanalfüllmaterials. Für den Nachweis der "odontogenen" (iatrogen begünstigten) Enstehung der LNKA ist aber eine lückenlose Beweiskette zu fordern. Dies ist jedoch nur selten und in besonders gut dokumentierten Fällen möglich.