OriginalarbeitSprache: DeutschDie Einführung des Penicillins vor über 50 Jahren, gefolgt von anderen Antibiotikagruppen, brachte bahnbrechende Erfolge in der Bekämpfung bakterieller Infektionen. In den letzten 30 Jahren ist jedoch ein multiresistenter Bakterienstamm aufgetreten, der "Methicillin-resistente Staphylococcus aureus", der zunehmend eine wichtige Rolle bei Infektionen von Patienten mit langem Klinikaufenthalt spielt, d.h. in der MKG-Chirurgie vornehmlich der Tumorpatienten. Retrospektiv wurde versucht, die Infektionsquelle und die Übertragungswege der MRSA-Patienten in unserer Klinik zu ermitteln, um wirksame prophylaktische Maßnahmen für die Zukunft treffen und Erfahrungen mit therapeutischen Maßnahmen sammeln zu können. Besonders der Verlauf einer Tumorpatientin mit einer langen Wundheilungsstörung wurde nachuntersucht. Bedeutsam dabei ist es, daß 8 von 9 Infektionen mit MRSA bei Tumorpatienten, die postoperativ für unterschiedlich lange Zeiträume auf einer Intensivstation lagen, auftraten. Die Infektionsquelle bzw. die Infektkette wurde über eine Typisierung auf molekularer Ebene überprüft. Aufgrund dieser Erkenntnisse werden jetzt von jedem Patienten, der postoperativ auf einer Intensivstation behandelt werden muß, bei der Rückverlegung eine Nasenabstrich und ggf. ein Wundabstrich und Trachealabstrich genommen. Patienten mit MRSA-Infektionen werden isoliert, und es werden spezielle pflegerische und hygienische Maßnahmen getroffen.