OriginalarbeitSprache: DeutschIn der zahnärztlichen Praxis werden mehr und mehr so genannte Dual-Arch-Abformtechniken eingesetzt, bei deren Anwendung die abzuformenden Zähne gleichzeitig mit dem Gegenkiefer dargestellt werden. Wissenschaftliche Daten zu der mit dieser Abformmethodik erreichbaren Genauigkeit fehlen dabei nahezu vollständig. Es war daher das Ziel dieser Untersuchung, die unter Verwendung von Dual-Arch-System-Abformträgern erreichbare Dimensionsgenauigkeit einer Abformung im Vergleich mit herkömmlichen Abformtechniken zu ermitteln. Dazu wurden auf einem Versuchsmodell je ein Zahn zur Aufnahme einer Krone, einer Teilkrone und eines mod-Inlays präpariert und mit 3 verschiedenen Abfommaterialien mittels Triple Trays (Premier) und Bite-Relator (Temrex) sowie zusätzlich unter Verwendung eines individuellen Löffels abgeformt. Zusätzlich wurden Korrektur- und Doppelmischabformungen in einem metallischen Serienlöffel (Schreinemakers) zum Vergleich durchgeführt. Alle Abformungen wurden mit Fuji-Rock ausgegossen und die erreichte Abformgenauigkeit indirekt an den erhaltenen Modellen bestimmt. Die Medianwerte der mittleren linearen Abweichungen lagen in einem Bereich von 0,19 % – 0,91 %. Bei der Kronenpräparation waren hinsichtlich der Genauigkeit keine Nachteile von Dual-Arch-Kunststoff-Abformträgern im Vergleich zu den herkömmlichen Abformverfahren zu erkennen. Bei Abformung von Inlays oder Teilkronen wurden bei Verwendung konventioneller Abformlöffel genauere Ergebnisse erzielt als mit Dual-Arch-Abformträgern. Die Ergebnisse deuten daraufhin, dass das Dual-Arch-Verfahren zumindest für ausgewählte klinische Situationen eine Alternative darstellen könnte.