FallberichtDOI: 10.3238/dzz.2015.0020Sprache: DeutschKarl, M. / Beck, N. / Kelly, J. R.Eine breite Materialpalette steht heute für die Anfertigung prothetischer Restaurationen zur Verfügung, wobei metallfreie Versorgungen zunehmend in den Vordergrund rücken. Für die Auswahl des Restaurationsmaterials zu berücksichtigen sind die Art der Restauration, die Festigkeit des Materials, die Präparationsmöglichkeiten hinsichtlich Lage der Präparationsgrenze und Reduktionsausmaß, der ästhetische Anspruch des Patienten und die Farbe des Stumpfes im Verhältnis zur angestrebten Zahnfarbe. Lithium-Disilikat Keramik stellt eine Materialklasse dar mit der ästhetische und funktionelle, vollkeramische Restaurationen möglich sind und die weitläufig angewendet wird [1, 12]. Im Vergleich zu Oxidkeramiken weist Lithium-Disilikat eine höhere Transluzenz auf, welche unnatürliche Licht-Reflexionen verhindert; jedoch ist die Bruchlast im Vergleich zu monolithisch angewandter Zirkoniumdioxid-Keramik im statischen Bruchtest geringer [17, 18]. Einen zusätzlichen Einfluss scheint dabei der verwendete Zement zu haben, wobei durch adhäsive Befestigung die Bruchlast von Lithium-Disilikat gesteigert werden kann. In einer Studie zum Ermüdungsverhalten zeigte sich jedoch eine höhere Beständigkeit monolithischer und verblendeter Lithium-Disilikat Kronen im Vergleich zu verblendeten Kronen aus Zirkoniumdioxid-Keramik. Für Letztere wurde die Verblendkeramik als potenzielle Schwachstelle angegeben, wohingegen Gerüstfrakturen äußerst selten beschrieben wurden. Unklar ist der Effekt unterschiedlicher Schichtdicken der Keramik auf die Bruchlast von Lithium-Disilikat Restaurationen. In einer In-vitro-Studie zum Vergleich unterschiedlicher Präparationsausmaße und –dicken zeigten sich nach Alterung höhere Bruchlast-Werte für dünnere palatinale Onlays als für dickere, wohingegen bei Vollkronen die Bruchlast mit der Restaurationsdicke korrelierte.
Schlagwörter: Lithium-Disilikat Keramik, Fraktographie, Krone