ZahnerhaltungSeiten: 627-632, Sprache: DeutschHeinrich-Weltzien, Roswitha/Kühnisch, Jan/Stößer, LutzUnter Berücksichtigung der hohen Qualitätsstandards, die in der täglichen Praxis für adhäsive Restaurationen etabliert sind, kann das gegenwärtige Qualitätsniveau von Fissurenversiegelungen mit partiellen Verlustraten zwischen 50 und 80 % nicht akzeptiert werden, da ein effektiver Kariesschutz bei mangelhaften Versiegelungen nicht gegeben ist. Die Nutzung der quantitativen lichtinduzierten Fluoreszenz (QLF) ergänzt die klinische Qualitätsbeurteilung von Fissurenversiegelungen. Dabei verdeutlicht eine mögliche Rotfluoreszenz, die von mikrobiellen Stoffwechselprodukten (Porphyrinen) verursacht wird, die bakterielle Besiedlung des Fissurenreliefs und die Begrenzung der Plaqueentfernung durch das tägliche Zähneputzen. Die Rotfluoreszenz im Bereich des exponierten Fissurenreliefs bei partiellem Versieglerverlust und bei marginalen Imperfektionen weist einerseits den Retentionsverlust sowie den unzureichenden adhäsiven Verbund zwischen Zahnhartsubstanz und Versiegelungskunststoff aus und untermauert andererseits die Notwendigkeit einer Erneuerung der Fissurenversiegelung, um dem hohen Kariesrisiko der okklusalen Fissur wirksam zu begegnen. Die Verlaufsbeobachtung der exponierten Fissur bei partiellem Versieglerverlust ist das Vorgehen der zweiten Wahl.
Schlagwörter: Fissurenversiegelung, quantitative lichtinduzierte Fluoreszenz, Qualitätsbeurteilung, Kariesprävention