OralchirurgieSeiten: 1185-1190, Sprache: DeutschHitz Lindenmüller, IrèneAnhand eines Falles mit einer Speicheldrüsenzyste an der Unterlippe wird eine gewebeschonende Technik zur Entfernung von Speicheldrüsenzysten vorgestellt. Dabei erfolgt die Eröffnung der Zyste auf dem höchsten Punkt in vertikaler Richtung mit dem CO2-Laser. Um die Zyste vollständig entfernen zu können und somit ein Rezidiv zu vermeiden, wird das Konglomerat an Speicheldrüsen stumpf mit einer Präparierschere vom darunterliegenden Muskelgewebe abgelöst. Durch Erzeugung eines Gegendrucks mit dem Finger werden die betroffenen Speicheldrüsen nach außen gedrückt und können mit dem CO2-Laser an der Basis vollständig entfernt werden. Wegen des minimalinvasiven und nahezu blutungsfreien Vorgehens gewährleistet diese Technik ein übersichtliches Operationsfeld. Zudem ist die Rezidivfreudigkeit stark eingeschränkt, da auf diese Weise alle involvierten Speicheldrüsen in toto eliminiert werden können. Aufgrund der vertikalen Schnittführung mit minimaler Eröffnungsstelle kommt es als weiterer Vorteil zu einer kaum erkenn- und spürbaren Narbenbildung, was speziell im ästhetisch sichtbaren Bereich von Belang ist. Zusätzlich wird mit der vertikalen CO2-Laserschnittführung ein Rezidiv bzw. eine Wundheilungsverzögerung durch traumatisierende Zähne im Gegenkiefer vermieden.
Schlagwörter: Speicheldrüsenzyste, Mukozele, Ranula, Extravasationszyste, Retentionszyste, CO2-Laser