ImplantologieSeiten: 1221-1228, Sprache: DeutschSchär, Dorothee/Salvi, Giovanni E.Eine Periimplantitis ist als multifaktorielles Geschehen zu betrachten, welches nicht nur durch Veränderungen der Mikroflora gekennzeichnet ist, sondern auch funktionelle und systemische Einflussfaktoren hat. Die Destruktion des Weichgewebes und des Knochens um Implantate wird durch die Besiedlung der Implantatoberfläche mit Bakterien hervorgerufen, deren Spezies zum Teil auch mit Parodontitis assoziiert werden. Risikofaktoren für eine Periimplantitis sind schlechte Mundhygiene, eine parodontale Vorgeschichte und das Rauchen. Diabetes und Alkoholkonsum scheinen ebenfalls einen negativen Einfluss zu haben. Genetische Polymorphismen wirken sich vor allem im Zusammenhang mit dem Rauchen negativ auf die Implantatgesundheit aus. Fehl- und Überbelastungen eines Implantates sollten vermieden werden, um funktionelle Einflussfaktoren auszuschließen. Bei Abwesenheit von keratinisierter Mukosa wird zwar die Plaqueentstehung begünstigt, aber das Fehlen stellt keinen direkten Risikofaktor für periimplantären Knochenverlust dar. Die sanfte Sondierung der Taschen und die radiographische Untersuchung des Knochenniveaus sind die wichtigsten Schritte der periimplantären Diagnostik.
Schlagwörter: Periimplantitis, periimplantäre Mukositis, Entzündung, Sondierungsbluten