Seiten: 7-14, Sprache: DeutschRichter, Claudia / Harzer, Winfried / Landmesser, HelgaZiel der Studie war es, Zusammenhänge zwischen der Eruption dritter Molaren, dem Erreichen der Okklusionsebene und der sich daraus ergebenden Funktion zu eruieren. Hat ein erfolgreich eruptierter dritter Molar eine Funktion im Gebiss inne? Anhand von Kiefermodellen der kieferorthopädisch unbehandelten vollbezahnten Probanden sollte die Eruptionsposition der M3 zur Okklusionsebene und zum Antagonisten sowie Zusammenhänge mit Dysgnathiesymptomen dargestellt werden. Modelle von 118 Probanden (57 weiblich, 61 männlich), unterteilt in zwei Altersgruppen ( 35 Jahre; median 26,6 und >= 35 Jahre; median 41,7) wurden untersucht. Insgesamt erreichten 54,5 % der M3 im Oberkiefer die Okklusionsebene nicht; 53,8 % der M3-Quadrantenpaare zeigten keine antagonistische Kontaktbeziehung, was vor allem den Stellungsanomalien der dritten Molaren im Oberkiefer geschuldet war. Das Ausmaß des Engstandes war nicht statistisch signifikant mit den dritten Molaren assoziiert. Häufig zeigte der M3 laterale Okklusionsstörungen. Aufgrund der Ergebnisse scheint der dritte Molare als mögliche Funktionseinheit für den vollbezahnten Kiefer eine geringe Rolle zu spielen.
Schlagwörter: eruptierte Weisheitszähne, Antagonistenkontakt, Okklusionsebene, Dysgnathien