Seiten: 45-56, Sprache: DeutschSchrems, Hans T.Das KIG-System - ein millimeterkalibriertes SelektionsverfahrenPatienten unterschiedlicher Altersgruppen mit schweren Störungen der Okklusion und Funktion, einschließlich schmerzhafter Einschränkungen der Kaufähigkeit, können häufig nicht kieferorthopädisch zu Lasten der Kostenträger behandelt werden, obwohl diese Störungen durch Kiefer- und Zahnfehlstellungen hervorgerufen werden. Der Grund: Die Kriterien zur Einstufung des "Behandlungsbedarfgrades" mittels KIG-System basieren hauptsächlich auf metrischen Abweichungen von Einzelbefunden. Die Okklusion und Funktion bleiben dagegen unberücksichtigt. Dies trifft die Versicherten der GKV, aber auch beihilfeberechtigte Personen, weil diverse Beihilfebestimmungen sich an den Vorgaben der GKV orientieren. Deshalb ist eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema im Interesse einer korrekten medizinischen sowie auch ethisch vertretbaren Patientenbehandlung erforderlich.
Schlagwörter: Kostenübernahme, KIG-System, gesetzliche und vertragliche Bestimmung, Beihilfevorschrift, Erwachsenenbehandlung