Seiten: 299, Sprache: DeutschWeiger, R. / Löst, C.In dieser prospektiv angelegten Studie wurde der mikrobiologische Status endodontisch bedingter, mit Fisteln assoziierter Parodontitiden erhoben und deren Heilungsverlauf nach konservativer Wurzelkanalbehandlung untersucht. In allen der 12 mikrobiologisch evaluierten Fälle ließen sich Keime im Endodont und in der extraradikulären Läsion nachweisen. In diesen parodontalen Defekten dominierten unter den strikt anaerob lebenden Mikroorganismen Fusobacterium nucleatum, Prevotella intermedia und P. oralis. Die konservative, auf die Eliminierung der intraradikulär lokalisierten Keime ausgerichtete Wurzelkanalbehandlung führte im bisherigen Beobachtungszeitraum von 3 bis 27 Monaten in 18 von 24 klinisch und radiologischen kontrollierten Fällen zu einer vollständigen Ausheilung und in 5 Fällen zu einer Verkleinerung der knöchernen Läsion. Die Fistelmündung war in diesen Fällen klinisch nicht mehr sondierbar. Nur eine therapieresistente Parodontitis mit wiederkehrender Fistelbildung wurde beobachtet. Die günstige Prognose einer rein konservativen Wurzelkanalbehandlung von Zähnen mit periradikulärer Parodontitis scheint weder durch eine Fistel noch durch die mikrobielle Besiedelung der assoziierten extraradikuären Läsion beeinträchtigt zu werden
Schlagwörter: Tistel, infiziertes Endodont, extraradikuläre Infektion, präventive Endodontie