Seiten: 212-222, Sprache: DeutschKolte, Abhay / Kolte, Rajashri / Shirke, Prerna / Ahuja, CharuHintergrund: In der ästhetischen Zone des Oberkiefers übernimmt die Weichgewebsarchitektur eine wichtige Rolle bei der Gestaltung und Herstellung eines ästhetischen Lächelns. Die Gingivalinie, der Gingivawinkel (GW) und der Gingivazenitwinkel (GZW) liefern für Eingriffe zur Rekonstruktion der Papillen und Gingivaränder Anhaltspunkte für die erforderlichen Weichgewebsdimensionen. In dieser Studie wurde geprüft, ob diese Parameter vom Geschlecht und Alter der Patienten beeinflusst werden.
Ziel: In dieser Studie wurden der GW, der GZW und die Gingivadicke (GD) der oberen Frontzähne bestimmt und die Ergebnisse mit dem Alter und Geschlecht der untersuchten Patienten korreliert.
Material und Methode: 160 parodontal gesunde Patienten wurden gleichmäßig auf zwei Gruppen mit gleicher Geschlechterverteilung (Gruppe I: 21- bis 40-Jährige, Gruppe II: 41- bis 60-Jährige) aufgeteilt. An ihren oberen Frontzähnen wurden die Parameter GW, GZW und GD erhoben.
Ergebnisse: Die Mittelwerte für den GW und GZW waren in beiden Altersgruppen und für alle drei Zahntypen - zentrale (ZI) und laterale Schneidezähne (LI) und Eckzähne (E) bei den weiblichen Patienten durchweg geringer. Die mittlere GD betrug in Gruppe I für die Frauen 1,15 ± 0,21 mm und für die Männer 2,56 ± 0,26 mm sowie in Gruppe II 1,13 ± 0,21 mm (Frauen) bzw. 2,54 ± 0,27 mm (Männer). Das deutet auf das Vorliegen eines dicken gingivalen Biotyps bei Männern hin.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass der GW und GZW altersunabhängig bei Männern größer sind als bei Frauen. Zudem wurde bei Männern eine signifikant größere Gingivadicke beobachtet als bei Frauen. Hingegen war keine direkte Korrelation zwischen dem GW und dem GZW oder dem GZW und der GD evident.