Seiten: 308-321, Sprache: DeutschTraviglia, Alessandro / Re, Dino / De Micheli, Luca / Bianchi, Andrea Edoardo / Coraini, CristianIn dieser Studie sollte der Einfluss einer provisorischen adhäsiven Restauration auf die Wirksamkeit der Bleichreaktion gezeigt werden, und zwar unabhängig von der Konzentration des Bleichmittels. Wer auf dem Gebiet der Zahnerhaltung tätig ist, kennt die Inkompatibilität zwischen "chemischer Verbindung" und "Sauerstoff". Aus diesem Grund wählen Zahnärzte oft eine "mechanisch retinierte" provisorische Füllung, die das Entweichen von Sauerstoffionen jedoch nicht verhindern kann. Die Patienten brauchen daher mehrere Bleachingsitzungen, was auch die Gefahr von Komplikationen erhöht. Das wissenschaftliche Prinzip der hier beschriebenen Technik besteht darin, durch einen adhäsiven koronalen Verschluss die rasche Dissoziation des Wasserstoffperoxids ausschließlich in der Pulpakammer ablaufen zu lassen. So wird ein erhöhter Innendruck induziert, der die Penetration der freien Sauerstoffradikale direkt in die Dentintubuli verursacht. Tatsächlich kann das Unterdrücken einer spontanen Freisetzung freier Sauerstoffradikale nach außen deren Wirksamkeit erhöhen. Diese Studie zeigt, dass eine schnellere Bleichreaktion eintritt, wenn ein Protokoll auf Basis der "Walking-Bleach-Technik" angewendet wird, das nicht bezüglich der Mischung des Bleichmittels angepasst ist, sondern die Reaktionsausbeute der Wasserstoffperoxid-Disproportionierung gezielt und vollständig nutzt. Die Ergebnisse der dokumentierten klinischen Fallberichte belegen die Wirksamkeit dieser Methode, die in nur einer Sitzung durchgeführt wird. Somit werden die bei der klassischen Technik erforderlichen multiplen Bleichschritte vermieden.