Seiten: 66-89, Sprache: DeutschGonzález, David / Olmos, Gema / Cabello, Gustavo / Saavedra, Carlos / García-Adámez, RamónEine Periimplantitis an einem fehlpositionierten oberen Frontzahnimplantat zu behandeln, ist eine der schwierigsten Herausforderungen in der Implantologie. Das Ergebnis der regenerativen Therapie ist oft kaum vorhersagbar und es können ästhetische Folgen, wie Weichgewebsrezessionen infolge der Lappenpräparation, auftreten. Deshalb ist es ggf. sinnvoller, das Implantat zu entfernen. Um nach der Explantation des alten ein neues Implantat setzen zu können, ist eine Knochenregeneration notwendig. Hierzu muss ein Lappen präpariert werden, womit das Risiko einer weiteren interdentalen Gingivarezession entsteht. Im hier gezeigten Fall wies ein nicht erhaltungswürdiges Implantat in Regio 11 eine schwere Periimplantitis und Weichgewebsrezession auf, die auch den mesialen Teil des Zahns 12 betraf. Der Zahn 21 war wurzelkanalbehandelt und überkront. Nach der Explantation wurde eine simultane minimalinvasive Knochenregeneration und Weichgewebstransplantation durchgeführt, um den vorhandenen Kamm zu rekonstruieren. Verwendet wurden xenogener Knochenersatz, eine Kollagenmembran und ein Bindegewebstransplantat. 10 Monate später erfolgte zur Verbesserung des Kammprofils eine Augmentation mit einem weiteren Bindegewebstransplantat. Drei Monate danach wurde ein Implantat gesetzt und sofortbelastet. Drei Monate nach der Belastung wurde der Zahn 12, der mesial immer noch eine Gingivarezession aufwies, langsam kieferorthopädisch extrudiert, bis die Papille zur homologen Papille der Gegenseite symmetrisch war. Nach der Extrusion wurden eine Restauration auf dem Implantat 11 und eine zahngetragene Krone auf dem Zahn 21 eingegliedert. Der Zahn 12 wurde mit einer Kompositrestauration versorgt. Ein Jahr später war das Weichgewebsniveau an den Schneidezähnen nahezu symmetrisch und das Knochenniveau am Implantat 11 stabil.