Poster 1021, Sprache: Deutsch, EnglischSchramm, Eleni / Mascha, Frank / Pietzka, Sebastian / Schramm, Alexander / Lapatki, Bernd / Wilde, FrankEinleitung: Für die transversale Erweiterung des Oberkiefers können dental, skelettal oder kombiniert dental-skelettal verankerte Apparaturen zum Einsatz kommen. Der Vorteil von knochenverankerten Apparaturen ist die Kraftübertragung direkt am Knochen, was zu einer Reduktion der bei der zahngetragenen Apparaturen auftretenden Nebenwirkungen, wie Zahnkippungen, Wurzelresorptionen und Dehiszenzen der bukkalen Knochenlamelle, führt. Konfektionierte knochenverankerte Distraktoren sind meist submukös am Knochen fixiert. Dabei ist jedoch das Vorgehen invasiver sowie erfahrungsgemäß auch der Patientenkomfort reduziert und die Durchführung der Aktivierung erschwert.
Material und Methode: Ein neu entwickelter patientenspezifischer Distraktor wurde durch Kombination einer Standard-Hyraxschraube aus Titan und winkelstabilen Osteosyntheseplatten entwickelt. Nach individueller Positionierung und Fixierung der Standard-Titan-Lockingplatten und der Titan-Hyraxschraube am Patientenmodell werden diese Komponenten laserverschweißt. Die intraoperative Fixierung der Apparatur erfolgt transmukosal mit Standard-Locking-Minischrauben.
Ergebnisse: Unsere klinischen Erfahrungen bei 5 Patienten zeigten durchweg einen erfolgreichen Therapieverlauf. Die Aktivierung durch die Patienten konnte verlässlich und in gleicher gewohnter Weise erfolgen wie bei herausnehmbaren Apparaturen oder dental verankerten Gaumennahterweiterungsapparaturen. Auch die Entfernung der patientenspezifischen Distraktoren war im Vergleich zu submukös fixierten Apparaturen deutlich non-invasiver und einfacher, da lediglich die Verankerungsschrauben lediglich gelöst werden müssen.
Schlussfolgerung: Die beschriebene neuartige Methode kombiniert die Vorteile der Hyrax-Apparatur bezüglich Patientenkomfort und Behandlerbedienung mit den therapeutischen Vorteilen eines skelettal verankerten Distraktors. Die einfachere Fixierung, Handhabung und Entfernung dieser Apparatur spricht für einen Einsatz im Routinenbetrieb.
Schlagwörter: Gaumennahterweiterung, Distraktionsosteogenese