SupplementPoster 1003, Sprache: Deutsch, EnglischMommsen, Jens / Vázquez-Bouso, Olga / Mateos-Micas, Mario / Mirada-Donisa, Eduard / Oreiro, Sonia Castro / Rodríguez-Fernández, JavierDer Riesenzelltumor ist ein lokal agressiver gutartiger Tumor des Knochens, der in der Regel durch eine grosszügige Resektion im Gesunden behandelt wird. Dennoch weist er eine hohe Rezidivrate auf. Insbesondre, wenn bei jungen Patienten versucht wird, zahnerhaltend zu operieren. Ein neuer Therapieansatz könnte die medikamentöse, strukturerhaltende Therapie mit Denosumab sein. Denosumab ist ein humaner monoklonaler IgG2-Antikörper, der RANKL (Receptor Activator of Nuclear Factor Kappa B Ligand) bindet und dadurch die aktivitätssteigernde Stimulierung von Osteoklasten und Riesenzellen hemmt. Zwei Patientinnen mit rezidivierenden Riesenzelltumoren des Unterkiefers werden seit Mai und Juli 2014 mit Denosumab 20 und 60 mg/3-6 Monate behandelt. Die radiologische Kontrolle nach 20 und 22 Monaten weist ein Stillstand des Wachstums und eine deutliche Rekalzifizierung der Läsionen auf. Die Behandlung wird gut toleriert. Der Kalziumhaushalt wird regelmässig überwacht, ohne Auffälligkeiten. Das Risiko einer chemisch induzierten Osteonekrose ist bei jungen Patienten gering, sollte jedoch berücksichtigt werden. Denosumab sollte in refraktären Fällen als Alternative zu der gängigen mutilierenden chirurgischen Therapie erwogen werden.
Schlagwörter: Denosumab, Kieferknochen, Unterkiefer, Riesenzelltumor, Osteonekrose