SupplementPoster 1012, Sprache: Deutsch, EnglischZweifel, Daniel Fritz / Bredell, Marius Gustav / Essig, Harald / Gander, Thomas / Rücker, Martin / Studer, StephanEinführung: Das computerassistierte Design (CAD) wird bei der mikrovaskulären Fibula-Transplantation im Rahmen von Rekonstruktionen des Unterkiefers zunehmend zum Standard. Die knöcherne Versorgung kann mit einer hohen Sicherheit durchgeführt werden. Die Implantat-getragene prothetische Rehabilitation dieser Patienten stellt jedoch eine Herausforderung dar. Um die Implantate möglichst frühzeitig setzen zu können sollte das Eingeben derselben in die gleiche Operation wie die Fibula-Rekonstruktion verlegt werden. Um von der virtuellen Planung zu profitieren macht es Sinn, die Position der Implantate entsprechend dem Gegenkiefer auszurichten und den neuen Unterkieferknochen anhand dessen zu positionieren, also eine echte Rückwärtsplanung durchzuführen.
Material und Methoden: Anhand der Computer-Tomographiedaten (CT) wurde für drei Patienten mit Unterkieferdefekten eine virtuelle Planung der Operation durchgeführt, in der die Positionierung der Implantate eingegliedert wurde. Die Positionierung der Implantate war wiederum auf der prothetischen Planung der dentalen Rekonstruktion basiert, welche vorgängig in enger Zusammenarbeit mit dem auf Tumorprothetik spezialisierten Zahnarzt hergestellt worden war. Der Fibula-Knochen wurde dann entsprechend ausgerichtet und sowohl Schnitt-Schablonen wie eine patientenspezifische Platte bestellt. Die Implantate wurden extraoral gesetzt und die Knochen-Segmente mittels einer Transfer-Schablone intraoral ausgerichtet. Postoperativ wurde die Positionierung der Rekonstruktion mittels eines CT's kontrolliert, welche mit den Planungs-Unterlagen verglichen wurden.
Resultate: Sowohl die Knochensegmente wie auch die Implantate zeigten eine gute Positionierung im Vergleich zu den Planungsunterlagen.
Diskussion: Die Integration der Positionierungshilfe für zahnärztliche Implantate in die Schablonen zur Hebung der Fibulatransplantate ermöglicht die Umsetzung einer prothetischen Rückwärtsplanung beim Unterkiefer-Neuaufbau nach Tumor-Resektion.
Schlussfolgerung: Der somit sich ergebende Behandlungsvorteil verspricht eine frühzeitigere prothetische Rehabilitation von Patienten mit Unterkiefer-Kontinuitätsdefekten.
Schlagwörter: Implants, Fibula Free Flap, 3D planning, virtual surgery, complete virtual workflow, computer assisted reconstruction, facial defects