Seiten: 119-128, Sprache: DeutschMundt, TorstenEinteilige Miniimplantate mit einem Durchmesser von ≤ 2,8 mm werden seit Mitte der 1990er Jahre zur Abstützung von festsitzendem und herausnehmbarem Zahnersatz eingesetzt, um bei schmalem Knochen eine minimalinvasive und preiswerte Alternative gegenüber konventionellen Implantaten und Augmentationen zu haben. Der Beitrag beschreibt die Grundsätze der Anwendung von Miniimplantaten zur Stabilisierung von Total- sowie Teilprothesen und gibt einen Überblick über die bisher verfügbare Literatur. Im Unterkiefer sollten wenigstens vier und im Oberkiefer sechs Pfeiler für die Prothesen abstützung herangezogen werden. Nach 2010 sind eine Reihe von hochwertigen Studien veröffentlicht worden, welche aber häufig nur eine Beobachtungszeit von weniger als 5 Jahren aufweisen. Die prospektiv ermittelten Implantatüberlebensraten nach Sofortbelastung der Miniimplantate betrugen im Unterkiefer 92 bis 100 %, im zahnlosen Oberkiefer jedoch 85 % und weniger. Dies hängt wahrscheinlich mit dem Belastungsprotokoll zusammen, denn bei unzureichender primärer Stabilität sollte noch keine Belastung durch die Matrizen, sondern bis zu ihrer Osseointegration eine weichbleibende Unterfütterung der Prothese erfolgen. Obwohl für die strategische Pfeilervermehrung mit Miniimplantaten noch keine aussagekräftigen Studien existieren, könnte dies bei ungünstiger Verteilung der Restzähne im Lückengebiss oder bei Zahnverlust eine interessante Option sein, die abschließend vorgestellt wird.