Seiten: 41-43, Sprache: DeutschAuerbacher, MarcWie Zahnmedizin-Studierende der LMU München auf den Umgang mit der immer älter werdenden Gesellschaft vorbereitet werdenNach Angaben des Statistischen Bundesamts waren im Dezember 2017 in Deutschland 3,41 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Prognostisch wird mit einem Anstieg der Pflegebedürftigkeit bis 2030 um 35 % gerechnet. Die fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) aus dem Jahr 2016 hat gezeigt, dass bei Menschen mit Pflegebedarf die Mundgesundheit im Vergleich zur altersgleichen Gruppe der älteren Senioren ohne Pflegebedarf kompromittiert ist.
Häufige Alterserkrankungen wie z. B. Demenzerkrankungen oder Morbus Parkinson, deren Erkrankungsrisiko mit zunehmenden Lebensalter steigt, wirken sich in der Regel auch negativ auf die Mundhöhle aus. Unter anderem wird durch nachlassende motorische und kognitive Fähigkeiten die Zahn- und Mundgesundheit stark vernachlässigt und somit speziellen Munderkrankungen wie beispielsweise einer chronischen Parodontitis oder Karies Vorschub geleistet. Das Risiko für Karies-, Parodontal- und Mundschleimhauterkrankungen ist bei dieser Patientengruppe überdurchschnittlich hoch. Es kann zu Schmerzen und Zahnverlust kommen. Chronische Entzündungsherde im Mund können aber auch ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Pneumonie bei älteren und pflegebedürftigen Menschen darstellen, die nach Auskunft des Bundesministeriums für Gesundheit als die häufigste zum Tode führende Infektionskrankheit gilt.