OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer Querschnittsstudie wurden die elektrischen Widerstandswerte in den Fissuren kariesfreier Prämolaren von Erwachsenen und Kindern bestimmt. Als Meßgerät diente ein modifiziertes AC-Ohmmeter, das mit einer Frequenz von 500 Hz und einer Amplitude von 2 µA arbeitet und den Realteil der am Zahn anliegenden Impedanz anzeigt. Der elektrische Widerstand wurde in der Fissur jedes Zahnes auf drei verschiedene Arten gemessen: nach kurzzeitiger Trocknung des Zahns mit dem Luftbläser (1), nach Anfeuchten der Fissure mit Aqua destillata (2) und nach Benetzen der Fissur mit 0,9%iger NaCl-Lösung (3). Die Auswertung der Meßergebnisse zeigte, daß die Widerstandswerte sehr stark von der Meßart beeinflußt wurden. Bei den Erwachsenen wurden im Mittel 1401 #177 302 kOhm (1), 632 #177 250 kOhm (2) und 260 #177 190 kOhm (3) gemessen. Die entsprechenden Werte waren bei den Kindern signifikant niedriger: 1117 #177 321 kOhm (1), 510 #177 254 kOhm (2) und 114 #177 124 kOhm (3). Bei Zähnen, die sich im Durchbruch befanden, wurden noch niedrigere Werte bestimmt: 392 #177 274 kOhm (1), 72 #177 51 kOhm (2) bzw. 17 #177 15 kOhm (3). Auch wenn die absoluten Zahlen nur für die verwendete Meßanordnung gelten, kann daraus doch die Schlußfolgerung gezogen werden, daß die posteruptive Schmelzreifung eine Zunahme des elektrischen Widerstands im Fissurenbereich bewirkt.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Einführung des Penicillins vor über 50 Jahren, gefolgt von anderen Antibiotikagruppen, brachte bahnbrechende Erfolge in der Bekämpfung bakterieller Infektionen. In den letzten 30 Jahren ist jedoch ein multiresistenter Bakterienstamm aufgetreten, der "Methicillin-resistente Staphylococcus aureus", der zunehmend eine wichtige Rolle bei Infektionen von Patienten mit langem Klinikaufenthalt spielt, d.h. in der MKG-Chirurgie vornehmlich der Tumorpatienten. Retrospektiv wurde versucht, die Infektionsquelle und die Übertragungswege der MRSA-Patienten in unserer Klinik zu ermitteln, um wirksame prophylaktische Maßnahmen für die Zukunft treffen und Erfahrungen mit therapeutischen Maßnahmen sammeln zu können. Besonders der Verlauf einer Tumorpatientin mit einer langen Wundheilungsstörung wurde nachuntersucht. Bedeutsam dabei ist es, daß 8 von 9 Infektionen mit MRSA bei Tumorpatienten, die postoperativ für unterschiedlich lange Zeiträume auf einer Intensivstation lagen, auftraten. Die Infektionsquelle bzw. die Infektkette wurde über eine Typisierung auf molekularer Ebene überprüft. Aufgrund dieser Erkenntnisse werden jetzt von jedem Patienten, der postoperativ auf einer Intensivstation behandelt werden muß, bei der Rückverlegung eine Nasenabstrich und ggf. ein Wundabstrich und Trachealabstrich genommen. Patienten mit MRSA-Infektionen werden isoliert, und es werden spezielle pflegerische und hygienische Maßnahmen getroffen.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie an mazerierten Schweinekiefern und nativen humanen Kiefern war es, die Genauigkeit der Darstellung von alveolären Knochendefekten durch den Einzelzahnfilm (EF), das Orthopantomogramm (OPG) und die Computertomographie (CT) in Verbindung mit der Perio-Scan#174-Software im Vergleich zu histologischen Präparaten zu untersuchen. An 10 Unterkiefern des Schweines wurden jeweils 10 artifizielle Knochendefekte (Furkationsbefall Grad 2, Dehiszenzen, 2- und 3wandige Knochentaschen) standardisiert präpariert. Die selben Knochendefekte wurden an 5 humanen Oberkiefern und 5 Unterkiefern jeweils 5mal gesetzt. Anschließend erfolgten standardisierte radiologische Aufnahmen der Knochendefekte durch das OPG, Einzelzahnfilme in der "Langtubus-Paralleltechnik" und durch die Computertomographie. Zur Herstellung der histologischen Präparate wurden die einzelnen Defekte aus den Kiefern herausgetrennt, in Kunststoff eingebettet und sagittale und horizontale Dünnschliffpräparate (0,1 mm) hergestellt. Die Vermessung der Knochendefekte auf den EF-Aufnahmen und dem OPG wurden bei einer 7fachen Vergrößerung mit einer Lupe durchgeführt. Die Auswertung der CT-Aufnahmen erfolgte mit der Perio-Scan#174-Software. Die histologischen Präparate wurden in einem Stereoauflichtmikroskop mit Meßokkular vermessen. Der statistische Vergleich der radiologischen Aufnahmen mit den histologischen Präparaten erfolgte mit dem Pearsonschen Korrelationskoeffizienten und dem t-Test. In den CT-Aufnahmen konnten die gesamten Knochendefekte in ihrer Ausdehnung in allen drei Raumrichtungen vermessen werden. Im Vergleich zu den histologischen Präparaten trat eine mittlere Abweichung von 0,15 #177 0,46 mm auf (p 0,001). Auf den EF-Aufnahmen und dem OPG konnten die Defekte nur in der mesio-distalen und kranio-kaudalen Ausdehnung bestimmt werden. Im Vergleich zu den histologischen Präparaten trat in den EF-Aufnahmen eine mittlere Abweichung von 0,44 #177 0,85 mm und im OPG von 0,90 #177 1,35 mm auf. Zusammenfassend ist festzustellen, daß im Vergleich zu den histologischen Präparaten die CT-Aufnahmen eine gerringere Abweichung der Ausdehnung der Knochendefekte aufweisen als die EF-Aufnahmen und das OPG. Weiterhin ist im Gegensatz zu den EF-Aufnahmen und dem OPG in den CT-Aufnahmen die Vermessung von Dehiszenzen und die vestibulo-orale Bestimmung des Furkationsbefalls und der infraalveolären Knochentaschen möglich.
OriginalarbeitSprache: DeutschProblemstellung: Eine kausale Behandlung der radiogenen Sialadenitis ist nicht etabliert. In einem prospektiven, placebokontrollierten, doppel-blinden Parallelgruppenvergleich wurde die Wirksamkeit von Venalot#174 Depot während der Radiatio anhand früher Strahlenfolgen überprüft. Patientenkollektiv: Inkludiert wurden Patienten mit einem Kopf-Hals-Malignom, welches mit 60 Gy strahlentherapiert wurde. Die Speicheldrüsen lagen zum überwiegenden Teil im Strahlenfeld. Vorbestehende Verminderungen des Speichelflusses schlossen die Studienteilnahme aus. Untersuchungsmethode: Primäre Zielparameter waren die Sialometrie, die Speicheldrüsen-funktionsszintigraphie und das Ausmaß früher Strahlenfolgen (RTOG-Score). Diese Parameter und alle unerwünschten Ereignisse wurden in 6 Untersuchungen periradiotherapeutisch erhoben. Ergebnisse: Zur Zwischenauswertung hatten 32 Patienten die Studie abgeschlossen, 17 davon prüfplankonform. Der RTOG-Score war unter Verum geringer als unter Placebo (U3: p = 0,08), d.h. die Symptome früher Strahlenfolgen waren unter Verum weniger ausgeprägt. Die Parotisszintigraphie ergab nach statistischer Auswertung im Seitenvergleich unterschiedliche Ergebnisse in der Gegenüberstellung Verum/Placebo. Die stimulierte Sialometrie lag bei 18 von 30 (U3) bzw. 17 von 18 (U4) Patienten = 0,3 ml/min. Das unerwünschte Ereignis "Hautrötung im Strahlenfeld" war bei Verum signifikant seltener (p 0,05). Schlußfolgerungen: Venalot#174 Depot zeigte in kontrollierten Therapiestudien eine stimulierende Wirkung bei Oligosialien anderer Genese. Bei der Radioxerostomie sprechen der RTOG-Score und der Befund "Hautrötung" für einen Vorteil gegenüber Placebo. Für die Szinitgraphie ist die erreichte Fallzahl nicht ausreichend. Die Sialometrie eignet sich zur Bewertung früherer Strahlenfolgen nicht. Die Studie wird weitergeführt und die bisheringen Hinweise in der Endauswertung überprüft.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn früheren Untersuchungen über die lokale, nicht-invasive Kieferhöhlen-Aspergillose (LNKA) wird von charakteristischen ("pathognomonischen") Röntgenbildern berichtet. Die präoperativen Röntgenbilder von 76 Patienten mit histologisch nachgewiesener LNKA wurden deshalb retrospektiv auf ihre Aussagekraft untersucht. Zwar konnte bei 64 Patienten (= 84%) ein röntgendichter Fremdkörper in der Kieferhöhle gefunden werden, doch konnte man nur in 34 Fällen (= 45%) von einem "pathognomonischen" Röntgenbild sprechen. Erforderliche Kriterien sind eine vollständig oder subtotal verschattete Kieferhöhle, in der ein kleiner, scharf begrenzter, röntgendichter Fremdkörper ohne direkten Kontakt zu einem wurzelkanalgefüllten Zahn zu schweben scheint. Bei fehlendem Fremdkörper (12 Patienten = 16%) ist die Radiologie auf keinen Fall typisch. Bei 30 Patienten (= 39%) konnte radiologisch nur der Verdacht auf eine LNKA ausgesprochen werden, weil nicht alle Kriterien eindeutig erfüllt waren. Im Zweifelsfall ist eine CT-Untersuchung hilfreich, evtl. ergänzt durch eine Densitometrie des Fremdkörpers und des Wurzelkanalfüllmaterials. Für den Nachweis der "odontogenen" (iatrogen begünstigten) Enstehung der LNKA ist aber eine lückenlose Beweiskette zu fordern. Dies ist jedoch nur selten und in besonders gut dokumentierten Fällen möglich.
OriginalarbeitSprache: DeutschObwohl Antibiotika nach wie vor eine herausragende Rolle in der Behandlung von Infektionskrankheiten spielen, sind Beobachtungen über die steigende Verbreitung antibiotikaresistenter Stämme zunehmend Anlaß zur Sorge. Humanpathogene antibiotikaresistente Bakterien entstehen durch einen horizontalen Gentransfer aus solchen Bakterienpopulationen, die in der Umgebung von antibiotikaproduzierenden Keimen, z.B. Streptomyceten, leben können. Sie mußten evolutionär eine Antibiotikaresistenz als Konkurrenzfaktor gegen die Antibiotikabildung entwickeln, so daß die Bildung von und die Resistenz gegen Antibiotika ein ökologisches Gleichgewicht darstellt. Damit erweist sich die Antibiotikaresistenzentwicklung bei pathogenen Mikroorganismen lediglich als ein Selektionsprozeß von bereits in verschiedenen ökologischen Nischen vorhandenen und gebrauchten Funktionen. Das erfordert einen sensiblen, wissenschaftlich begründeten Umgang und eine drastische Reduktion des nichttherapeutischen Einsatzes von Antibiotika.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer experimentellen Studie wurde an 22 Unterkiefermolaren mit dem dazugehörigen Kieferknochen und Weichgewebe Röntgenaufnahmen mit vier digitalen Radiographiesystemen und drei Röntgenfilmen bei 60 und 70 kV Röhrenspannung angefertigt. Die Aufnahmen wurden von 10 röntgendiagnostisch erfahrenen Zahnärzten ausgewertet. Anschließend wurden die 22 Molaren histologisch aufbereitet. An den 39 zu beurteilenden Wurzeln wurden histologisch 9 periapikale Lysen festgestellt. Große Lysen mit einem Durchmesser von 3,6 bis 6,8 mm (N = 5) wurden anhand von Filmen bis zu 10% besser (bis zu 95% richtig) diagnostiziert. Bei der Feststellung von kleinen Lysen mit einem Durchmesser von 0,29 bis 1,3 mm (N = 4) ergab sich zwischen konventionellen und digitalen Verfahren kein signifikanter Unterschied. Sie wurden nur zu 50% erkannt. Unter 9600 vorliegenden Befunden ergaben sich 1167 falsch-positive und 881 falsch-negative Diagnosen. In der Beurteilung der diagnostischen Genauigkeit eines Verfahrens ("accuracy") konnten keine signifikanten Unterschiede in der Treffsicherheit zwischen digitalen Verfahren und konventionellen Röntgenfilmen festgestellt werden. Die unterschiedlichen kV-Zahlen zeigten keine eindeutig verbessernde Wirkung. Als Kriterium für die Detailgenauigkeit wurde der PA-Spalt herangezogen. Hier waren die konventionellen Röntgenfilme den digitalen Verfahren signifikant bzw. hochsignifikant überlegen. Nur bei dem Trophy- und dem Sidexis-System waren dabei Unterschiede zwischen den kV-Zahlen nachweisbar.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden Studie wurde an 87 Patienten mit entzündlichen Weichteilschwellungen im Kopf-Hals-Bereich die Zuverlässigkeit der B-Scan-Sonographie zur Differenzierung zwischen entzündlichem Infiltrat und Abszeß untersucht. Bei klinisch und sonographisch festgestellten Infiltraten erfolgte eine konservative Therapie, bei sonographischem Abszeßverdacht und entsprechender klinischer Symptomatik die operative Behandlung, wobei nur von extraoral zu eröffnende Logenabszesse in die Studie einbezogen wurden. Die präoperativ sonographisch erhobene Abszeßdiagnose wurde mit dem intraoperativen Befund verglichen. Mit einem positiv prädiktiven Wert von 91% und einer Sensivität von 93% erwies sich die B-Scan-Sonographie als zuverlässige Methode zur Differentialdiagnostik entzündlicher Weichteilschwellungen im Kopf-Hals-Bereich. Sonomorphologisch ließen sich nach der Binnentextur drei Abszeßtypen einteilen (echofrei, echoarm, gemischt echoarm/echofrei). Die Qualität der erhobenen Befunde und damit deren diagnostischer Nutzen ist jedoch in hohem Maße von den topographisch-anatomischen, echomorphologischen und klinischen Kenntnissen des Untersuchers abhängig. Die Anwendung der Sonographie durch den operativ tätigen Arzt wird deshalb empfohlen.
OriginalarbeitSprache: DeutschAmalgam verliert als "Alltagsfüllungsmaterial" für Seitenzahndefekte immer mehr an Bedeutung. Direkt applizierte Kompositfüllungen, die bei ausgedehnten Klasse-II-Kavitäten noch problembehaftet sind, werden immer häufiger als Amalgamalternative eingesetzt. Das sonoabrasive Verfahren erlaubt mit den Formpräparationsansätzen (Sonicsys approx) die "Finierpräparation" von standardisierten Kavitäten im Approximalbereich. Es kommt hierbei zur Übertragung der "Negativform" des jeweiligen Ansatzes auf die Zahnsubstanz. Vorgefertigte keramische Inlays können so erstmals formkongruent in den kastenförmigen Klasse-II-Kavitäten befestigt werden. Aufwendige Schichttechniken im Approximalbereich entfallen, und die Sicherheit bei der Gestaltung des Kontaktes zum Nachbarzahn wird gewährleistet. Angrenzende Defekte der Kaufläche können bei dieser Chair-side-Technik direkt mit Komposit versorgt werden. Die Anwendung spezifischer Sonicsys-Ansätze bei der adhäsiven Inlaytechnik und Goldgußrestauration läßt die Präparation präziser Kavitätengeometrien und defektfreier Randbereiche zu. Die Techniksensitivität dieser sonst als schwierig eingestuften Präparationsformen kann durch dieses Verfahren deutlich reduziert werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie war, die Auwirkung der tumortherapeutischen Radiatio auf die Entwicklung von initialen Kariesläsionen im Schmelz unter verschiedenen Hygienebedingungen zu untersuchen. Aus den oralen und bukkalen Flächen von 48 durchgebrochenen, frisch extrahierten Weisheitszähnen wurde je eine Schmelzprobe präpariert und poliert. Je eine Probe eines jeden Zahnes wurde mit 60 Gy bestrahlt. Die übrigen Schmelzproben wurden nicht bestrahlt. Zwei bestrahlte und zwei unbestrahlte proben wurden, teilweise mit Kunststoff abgedeckt (Kontrolle), in die bukkalen Flügel von intraoralen Platten eingelassen, die von 12 Probanden für den Zeitraum von sechs Wochen ganztags getragen wurden. Während dieses Zeitraumes wurde eine Seite der Platte zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpaste geputzt. Die andere Seite wurde nicht gesäubert. Zu Versuchsende wurden die Proben senkrecht zur Oberfläche geschnitten und poliert. Im Kontrollbereich und im der Mundhöhle ausgesetzten Bereich erfolgte die Bestimmung der Mikrohärte (Knoop, 30 N) parallel zur Oberfläche in drei Ebenen (25, 50, 75 µm). Die Mikrohärten sämtlicher Kontrollen unterschieden sich nicht (p > 0,05, Wilcoxon). Bei den unbestrahlten Proben unterschieden sich die Knoop-Härten des ungeputzten (25,0% des Kontrollwertes, x0) und des geputzten Bereichs (66,1%, x0) in der ersten Ebene signifikant (p 0,05). Die Unterschiede dieser Werte zu den bei den bestrahlten Proben im ungeputzten (19,8%, x0) bzw. geputzten Bereich (63,1%, x0) gefundenen Mikrohärten waren zufällig (p > 0,05). Auch in den anderen Ebenen konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den bestrahlten und den unbestrahlten Proben festgestellt werden. Hinsichtlich der Entstehung von initialen kariösen Läsionen unterscheiden sich bestrahlter und unbestrahlter Schmelz nicht. Regelmäßig durchgeführte Hygienemaßnahmen reduzieren die Kariesentstehung und -progression im bestrahlten Schmelz.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn dieser Studie wurden Zusammensetzung und Eigenschaften von Bakterien untersucht, die durch Punktion von 40 odontogenen Abszessen gewonnen wurden. Durch mikrobiologische Diagnostik wurden vor allem anaerobe-aerobe Mischinfektionen festgestellt. Bei den Aerobiern herrschten vergrünende Streptokokken vor. Untersucht wurde deren Resistenz gegenüber verschiedenen Antibiotika und das Verhalten im Vollblut-Bakterizidieassay als Maß für ihre Empfindlichkeit gegenüber der körpereigenen Abwehr. Es zeigte sich, daß im Vergleich mit Stämmen aus der Standortflora die vergrünenden Streptokokken aus den Abszessen keine grundsätzlich anderen Überlebensmuster im Versuch zeigten. Die Abszeßstreptokokken rekrutierten sich aus der Standortflora des Mundraumes, ohne daß besondere Virulenzfaktoren in der Zellwand vorhanden waren. Aus klinischer Sicht bedeutet das, daß die Abszeßbildung nicht dadurch verhindert werden kann, daß Maßnahmen gegen bestimmte Virulenzfaktoren ergriffen werden (etwa durch Immunisierung).