OriginalarbeitLanguage: GermanSowohl das gelenknah messende Registriersystem String-Condylocomp LR3 als auch das gelenkfern positionierte Meßsystem MT 1602 ermöglichen die berührungslose Aufzeichnung und Bewegungsdarstellung der Unterkieferbewegungen im Raum. Unter Zuhilfenahme eines speziellen Meßartikulators mit vorgegebenen bewegungssteuernden Einsätzen wurden simultan von beiden Meßsystemen Protrusions- und Seitwärtsbewegungen erfaßt und mit entsprechender Analysesoftware auf den rechten und linken Kondylarbereich sowie Frontstiftbereich umgerechnet und ausgewertet. Bei vorgegebenen Protrusionsbewegungen lieferte im Mittel das String-System eine Abweichung im Kondylarbereich von 0,9° und im Frontstiftbereich von 2,1°, wohingegen sich beim MT-System mittlere Differenzen im Kondylarbereich von 0,9° und im Frontstiftbereich von 0,9° einstellten. Bei vorgegebenen Seitwärtsbewegungen konnten im Mittel im Kondylarbereich für das String-System Abweichungen von 0,8° und für das MT-System von 1,0° ermittelt werden. Es zeigte sich, daß beide Registriersysteme in den unterschiedlichen Bereichen klinisch akzeptable Ergebnisse liefern und Abweichungen von den im Artikulator vorgegebenen Werten meßtechnisch begründet sein können.
OriginalarbeitLanguage: GermanAufgrund der wesentlich geringeren Gesamtbelastung für den Organismus finden lokal applizierbare Antibiotika zunehmend Verwendung in der parodontalen Therapie. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Effektivität einer lokalen Behandlung mit einem 25%igen Metronidazol-Dental-Gel mit der von subgingivalem Scaling zu vergleichen. 24 Patienten mit suboptimalem Recall der parodontologischen Abteilung nahmen an dieser randomisierten Langzeitstudie im "Split mouth"-Design teil. Als klinische Parameter dienten die Sondierungstiefe (TT) und Bluten nach Sondierung (BOP). Sie wurden sowohl vor Beginn der Studie als auch 3, 12, 24, 60 und 72 Wochen nach Abschluß der Behandlung erhoben. Zusätzlich wurden aus allen mesialen Taschen Plaqueproben entnommen und mit dem Dunkelfeldmikroskop ausgewertet. Die statistische Auswertung zeigte, daß beide Methoden in den ersten 6 Monaten zu einer signifikanten Reduktion von TT und BOP führten. Nach dieser Zeit betrug die durchschnittliche TT-Reduktion 1,3 mm in der "Gel-" und 1,5 mm in der "Scaling-Gruppe". Die Blutungsneigung konnte in beiden Gruppen um ca. 50 % reduziert werden. Nach 18 Monaten konnten noch Verbesserungen von 0,9 mm bzw. 1,1 mm beobachtet werden. Die Blutungsneigung verzeichnete eine leichte Verschlechterung, die aber immer noch deutlich unter den Ausgangswerten lag. Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Methoden wurden nicht beobachtet, wobei das subgingivale Scaling geringfügig bessere Ergebnisse zeigte. Die Auswertung mittels Dunkelfeldmikroskopie ergab eine signifikante Verschiebung der Zusammensetzung der Bakterienflora, die für eine physiologischere Situation spricht und über einen 6monatigen Untersuchungszeitraum anhielt. Danach erfolgte eine kontinuierliche Wiederherstellung der Ausgangsverhältnisse, die nach 18 Monaten wieder erreicht wurden. Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß bei Patienten mit suboptimalem Recall die Applikation eines Metranidazol-Dental-Gels 25 % zu einer Verbesserung der untersuchten klinischen und mikrobiologischen Parameter führte, die dem subgingivalen Scaling vergleichbar war. Bei beiden Methoden konnten noch 18 Monate später positive Effekte auf die klinischen Parameter beobachtet werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanPantomographische und tomographische Aufnahmen der Kiefergelenke wurden miteinander verglichen, um die Eignung der Pantomographie zur Diagnostik degenerativer Gelenkveränderungen (Abflachung, Erosion, Proliferation und Sklerose der Gelenkoberflächen) zu beurteilen. Die Tomographie wurde als Standard knöcherner Strukturen des Kiefergelenkes angesehen. In 46 % von 200 untersuchten Gelenken stimmten beide Bewertungen der Röntgenbilder überein (Kappa-Index: 0,27 - schwache Übereinstimmung). Die diagnostischen Möglichkeiten der Pantomographie sind von der Prävalenz der degenerativen Kiefergelenkveränderungen im Patientengut abhängig. Nur für deutliche Veränderungen kann man in einem schmalen Prävalenzbereich (27 - 36 %) sowohl positiven als auch negativen Befunden vertrauen, und die Panorama-Schichtaufnahme ist hier als diagnostischer Test indiziert (Vorhersagewerte eines positiven bzw. negativen Tests: > 75 %). Die ausführliche Anamnese und die klinische Funktionsuntersuchung des Kausystems sind unbedingte Voraussetzung für die Interpretation degenerativer Kiefergelenkveränderungen im Pantomographen.
OriginalarbeitLanguage: GermanDas Br#229nemark- Implantat ist ein geschlossenes einheilendes Schraubenimplantat aus Titan mit einer gefrästen Oberfläche. Es wird für den implantatgestützten Zahnersatz in drei Durchmessern und verschiedenen Längen angeboten. Darüber hinaus existiert ein System für die Verankerung kraniofazialer Epithesen. Die Standardimplantate mit 3,75 mm Durchmesser sind mit Gewindevorschnitt konzipiert, durch Modifikation des Schraubenkörpers und des Gewindes können die übrigen Modelle auch als selbstschneidende Schrauben eingesetzt werden. Das Implantatsystem ist sehr gut dokumentiert und kann in den Standardindikationen auf statistisch gesicherte Erfolgsraten verweisen. Für den Einzelzahnersatz und den teilbezahnten Kiefer wurden 87,8 - 94 % der Implantate in der Literatur als erfolgreich bewertet. Im zahnlosen Kiefer waren nach 10 Jahren 88,4 - 97,3 % der Implantate im Unterkiefer und 71,2 - 92,1 % im Oberkiefer erfolgreich. Die Erfolgsrate der Implantate in Kombination mit Osteoplastiken bei extremer Atrophie betrug im zahnlosen Unterkiefer 89,3 - 96,6 %, während im Oberkiefer nur 48,8 - 73,8 % der Implantate erfolgreich waren. Die Wiederherstellung der Kaufunktion mit osteointegrierten Implantaten im extrem atrophierten zahnlosen Oberkiefer muß daher nach wie vor als problematisch angesehen werden. Die Schwierigkeiten dürften dabei eher durch die ungünstigen anatomischen und physiologischen Voraussetzungen als durch das verwendete Implantatsystem begründet sein.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie intraorale Palpation des unteren Bauches des M. pterygoideus lateralis ist Bestandteil der klinischen Funktionsdiagnostik bei Myoarthropathiepatienten. Ziel dieser Untersuchung war es, die Palpationsgenauigkeit des unteren Bauches des M. pterygoideus lateralis an anatomischen Präparaten zu untersuchen. Hierzu wurde von drei Zahnärzten an 53 unfixierten, menschlichen Leichen eine beidseitige Palpation des M. pterygoideus lateralis vor und nach Präparation der Fossa infratemporalis durchgeführt und entschieden, ob der Muskel palpierbar war oder nicht. Ergänzend zu den Palpationsuntersuchungen wurden Distanzmessungen zur Beschreibung der topographischen Lage des unteren Bauches des M. pterygoideus lateralis in der Fossa infratemporalis durchgeführt. Auffällig war eine hohe Zahl falsch positiver Palpationen. Bei 86 der 106 Präparate fand sich ein oberflächlicher Faszikel des M. pterygoideus lateralis medialis in direktem Kontakt zum unteren Bauch des M. pterygoideus lateralis. In diesen Fällen bestand ein Restabstand zwischen dem palpierenden Finger und dem zu palpierenden Muskel von 7,8 #177 3,2 mm. Nur in 10 von 20 Präparaten ohne einen oberflächlichen Faszikel des M. pterygoideus medialis konnte der palpierende Finger den unteren Bauch des M. pterygoideus lateralis wirklich erreichen. Diese Ergebnisse legen eine Reevaluierung der Bedeutung der Palpation des M. pterygoideus in der klinischen Funktionsdiagnostik nahe.
OriginalarbeitLanguage: GermanIn der vorliegenden, prospektiv angelegten, klinischen Studie wurden Hybridglasionomerzemente mit Kompomer- und Kompositmaterialien in Klasse-V-Kavitäten verglichen. Bei insgesamt 37 Patienten wurden 197 Zahnhalsfüllungen, teilweise im Halbseitenvergleich, gelegt. Als Füllungswerkstoffe wurden Photac Fil#174, Fuji II LC#174, Dyract#174 und Tetric#174/Syntac#174 verwendet. Die Dokumentation erfolgte mit Fotos und Modellen. In einem Zeitraum von 6 - 12 Monaten nach dem Legen der Füllungen erfolgte eine erste Nachuntersuchung anhand modifizierter USPHS-Kriterien. Die Interpretation der Kriterien Farbstabilität, Oberfläche/Textur, Randverfärbung im Schmelz bzw. Wurzelzement, Füllungsrand im Schmelz bzw. Wurzelzement sowie die anatomische Form zeigte die Überlegenheit der Kompomer- bzw. Komposit/Dentinadhäsiv-Kombination gegenüber den Hybridglasionomerzementen. Die Kompomer- und Kompositfüllungen waren weitgehend vergleichbar. Da sie jeweils unterschiedliche Vor- bzw. Nachteile aufwiesen, muß die Wahl zugunsten der einzelnen Materialgruppe bei der Versorgung von Klasse-V-Kavitäten anhand der jeweiligen klinischen Anforderungen getroffen werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanSpezielle Algorithmen zur Berechnung momentaner Drehzentren (Instantaneous Centres of rotation, ICR), die seit längerer Zeit aus der allgemeinen Gelenkmechanik bekannt sind, wurden zur diagonalen Charakterisierung der habituellen Öffnungs- und Schließbewegungen bei Probanden ohne und Patienten mit Funktionsstörungen eingesetzt. Bei 12 Probanden mit kernspintomographisch gesichertem, regelrechtem Gelenkaufbau und 12 Patienten mit anteriorer Diskusdislokation mit Reposition wurden momentane Drehzentren habitueller Öffnungs- und Schließbewegungen aus Meßdaten des Ultraschallmeßsystems MT 1602 mit zwei verschiedenen Algorithmen berechnet und im Vergleich mit der Kondylenbahn und der Bewegungsbahn des UK-Inzisalpunktes graphisch dargestellt. Im Unterschied zu den Fällen mit regelrechtem Gelenkaufbau, bei denen bogenförmig geschwungene Bewegungsbahnen der momentanen Drehzentren auftraten, zeichneten sich die Fälle mit Diskusdislokation durch davon abeweichende, irreguläre Muster mit sprunghaften Richtungsänderungen aus. Die statistische Auswertung der Spannweite des ICR-Spurverlaufes in anterior-posteriorer (x-Werte) und kranio-kaudaler Richtung (z-Werte) ergab für die Fälle mit regelrechtem Gelenkaufbau einen Mittelwert von 5,5 #177 1,5 cm in x-Achsen- und 5,5 #177 1,0 cm in z-Achsenrichtung. Demgegenüber waren die Werte in den Fällen mit Diskusdislokation deutlich größer: 8,7 #177 3,9 cm in x- und 12,4 #177 6,0 cm in z-Richtung. Da sich mit der ICR die UK- Bewegungen allgemein charakterisieren lassen, ohne auf topographische Angaben über die Lage der bewegten Punkte im Raum sowie einen Schädelbezug angewiesen zu sein, eignet sich die Auswertung der ICR als instrumentell orientiertes Screening bei Funktionsstörungen des stomatognathen Systems.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie Länge und Lage der Interkondylarachse, wie sie dem Bonwillschen Dreieck zugrunde liegt, bestimmt in weiten Bereichen den Aufbau von Gesichtsbögen und Artikulatoren. Dabei ist die Länge und Lage der tatsächlichen Interkondylarachse nur in seltenen Fällen bekannt, so daß auf Mittelwerte Bezug genommen werden muß. In der vorliegenden Untersuchung wurden anhand horizontaler MRT-Aufnahmen die bekannten Mittelwerte an einem Probanden- und Patientenkollektiv von n = 100 erneut überprüft und Abhängigkeiten zwischen dem Interkondylarabstand und Hautpunkteabstand (Gesichtsbreite) bestimmt. Die Ergebnisse zeigten einen weitgehend proportionalen Zusammenhang zwischen anatomischem Kondylarabstand und dem Hautpunkteabstand (r = 0,6120). Zudem wiesen die Abstandswerte zwischen Kondylenpunkt und Hautpunkt rechts und links ein annähernd symmetrisches Verhalten (r = 0,7339) auf, wobei die Rechts-Links-Abstände bei großen Werten stärker streuten. Um von dem mit einem Gesichtsbogen abgegriffenen Hautpunkteabstand auf die Interkondylarachse schließen zu können, wurden mehrere Methoden angegeben. Die besten Werte für den berechneten im Vergleich zum gemessenen Interkondylarabstand wurden erzielt, wenn der HPA bei 15 - 16 cm Länge mit dem Faktor 0,677 multipliziert und bei größeren und kleineren HPA-Werten ein geschlechtsbezogener Längenwert (männl.: 2,6 cm, weibl.: 2,2 cm) rechts und links subtrahiert wird. Ein konstanter Wert für die Tiefe zwischen Hautpunkt und Kondylenpunkt führte diesbezüglich zu schlechteren Ergebnissen.
OriginalarbeitLanguage: GermanIn der vorliegenden In-vitro-Studie wurde die Stabilisierung stark geschwächter Höcker in MOD-Kavitäten durch zahnfarbene Adhäsivinlays aus Komposit und Keramik ohne und mit Verwendung eines Dentinadhäsivs überprüft. Als Maß für den Stabilisierungseffekt wurde zunächst in einem zerstörungsfreien Meßverfahren die Höckersteifigkeit und abschließend im Druckversuch die Frakturfestigkeit der Testzähne ermittelt. Sowohl die Komposit- als auch die Keramikinlays bewirkten eine Erhöhung von Höckersteifigkeit und Frakturresistenz gegenüber ungefüllten Kontrollzähnen. Während sich Komposit- und Keramikinlays hinsichtlich der Höckerauslenkung bei axialer Belastung bis 50 N nicht signifikant unterschieden, resultierte nach der Versorgung mit Keramikinlays eine signifikant höhere Frakturfestigkeit als bei Versorgung mit Kompositinlays. Diese Beobachtung und die Befunde der Frakturanalysen im REM lassen den Schluß zu, daß der Verbund zwischen Kompositinlays und Befestigungskomposit zur Erzielung einer optimalen Stabilisierung noch verbesserungsbedürftig ist. Der Stabilisierungseffekt der Keramikinlays ließ sich durch Anwendung der Total-Bonding-Technik zusätzlich erhöhen.
OriginalarbeitLanguage: GermanZiel dieser Studie war, ein Verfahren zu entwickeln, das unabhängig von speziellen Präparationsrichtlinien bzw. Ausdehnung der Restauration automatisch, mit möglichst wenig Interaktionen, einen CAD-Datensatz mit funktionell gestalteten Kauflächen liefert. Dazu wurden Gipsmodelle von Kronen- und Inlaykavitäten mit einem optischen 3D-Sensor jeweils aus unterschiedlichen Ansichten (Richtungen) vermessen. Nach Aufwachsen der Zahnrestauration entsprechend gnathologischen Richtlinien wurde die Wachsmodellation ebenfalls aus unterschiedlichen Richtungen vermessen. Die einzelnen Teilansichten wurden dann von einem neuen Software-Programm zu einer vollständigen 3D-Ansicht überlagert, die auch Bereiche unterhalb des Äquators enthalten kann. Diese Überlagerung erfolgt automatisch und benötigt keine exakte Positionierung des Objektes bei der Vermessung. Durch eine 3D-Differenz zwischen der modellierten Zahnoberfläche und der Kavität kann dann der CAD-Datensatz der gewünschten Restauration berechnet werden. Als Datenformat wird das Drawing Interchange Format (DXF) verwendet. Die Überlagerung wurde mit einer Genauigkeit von 15 µm ermittelt, die 3D-Differenzbildung ergab im Randbereich eine weitere Unsicherheit von ca. 25 µm. Diese Methode erlaubt daher die Erzeugung von sehr genauen CAD-Zahnrestaurationen mit funktionellen Kauflächen unabhängig von der jeweiligen Präparationsform.
OriginalarbeitLanguage: GermanBei 20 Patienten mit einer Mundöffnungseinschränkung wurde eine intraorale Resektion der ein- oder beidseitig vergrößerten Muskelfortsätze durchgeführt. Neben 6 idiopathischen und 3 kongenitalen Vergrößerungen lag bei 11 Patienten eine Traumaanamnese vor. Nach der Resektion kam es zur Verdopplung der präoperativen Schneidekantendistanz. Bei 9 Patienten wurde postoperativ eine erneute Abnahme der Schneidekantendistanz festgestellt, in 5 Fällen war eine Dehnung in Intubationsnarkose notwendig. Bei der Nachuntersuchung nach durchschnittlich 3,5 Jahren postoperativ war die Mundöffnung nahezu konstant. In einem Fall wurde röntgenologisch eine Neuformation beider resezierter Muskelfortsätze festgestellt.