OriginalarbeitLanguage: GermanAufgrund der wesentlich geringeren Gesamtbelastung für den Organismus finden lokal applizierbare Antibiotika zunehmend Verwendung in der parodontalen Therapie. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Effektivität einer lokalen Behandlung mit einem 25%igen Metronidazol-Dental-Gel mit der von subgingivalem Scaling zu vergleichen. 24 Patienten mit suboptimalem Recall der parodontologischen Abteilung nahmen an dieser randomisierten Langzeitstudie im "Split mouth"-Design teil. Als klinische Parameter dienten die Sondierungstiefe (TT) und Bluten nach Sondierung (BOP). Sie wurden sowohl vor Beginn der Studie als auch 3, 12, 24, 60 und 72 Wochen nach Abschluß der Behandlung erhoben. Zusätzlich wurden aus allen mesialen Taschen Plaqueproben entnommen und mit dem Dunkelfeldmikroskop ausgewertet. Die statistische Auswertung zeigte, daß beide Methoden in den ersten 6 Monaten zu einer signifikanten Reduktion von TT und BOP führten. Nach dieser Zeit betrug die durchschnittliche TT-Reduktion 1,3 mm in der "Gel-" und 1,5 mm in der "Scaling-Gruppe". Die Blutungsneigung konnte in beiden Gruppen um ca. 50 % reduziert werden. Nach 18 Monaten konnten noch Verbesserungen von 0,9 mm bzw. 1,1 mm beobachtet werden. Die Blutungsneigung verzeichnete eine leichte Verschlechterung, die aber immer noch deutlich unter den Ausgangswerten lag. Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Methoden wurden nicht beobachtet, wobei das subgingivale Scaling geringfügig bessere Ergebnisse zeigte. Die Auswertung mittels Dunkelfeldmikroskopie ergab eine signifikante Verschiebung der Zusammensetzung der Bakterienflora, die für eine physiologischere Situation spricht und über einen 6monatigen Untersuchungszeitraum anhielt. Danach erfolgte eine kontinuierliche Wiederherstellung der Ausgangsverhältnisse, die nach 18 Monaten wieder erreicht wurden. Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß bei Patienten mit suboptimalem Recall die Applikation eines Metranidazol-Dental-Gels 25 % zu einer Verbesserung der untersuchten klinischen und mikrobiologischen Parameter führte, die dem subgingivalen Scaling vergleichbar war. Bei beiden Methoden konnten noch 18 Monate später positive Effekte auf die klinischen Parameter beobachtet werden.