Endodontie, 01/2000

In Abhängigkeit vom Verletzungsgrad und dem Entwicklungsstadium des Zahnes führen in 3 bis 11 % der Fälle Konkussion und Subluxation bei bleibenden Zähnen zur Obliteration des Pulpahohlraums. Bei diesen Zähnen kann sich nach Auftreten einer apikalen Parodontitis oder aus kosmetischen Gründen eine Wurzelkanalbehandlung als notwendig erweisen. Wird die Wurzelkanalbehandlung bei Zähnen mit obliterierten Pulpahohlräumen sorgfältig geplant und durchgeführt, so hat sie eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit. Darüber hinaus ist sie als Voraussetzung für internes Bleichen anzusehen. Schlagwörter: Dentales Trauma, Pulpaobliteration, Wurzelkanalbehandlung

Am Beispiel eines bereits wurzelkanalbehandelten Prämolaren ohne klinische und röntgenologische Hinweise auf eine endodontisch bedingte, periapikale Parodontitis werden die Entscheidungsgründe für die Revision der Wurzelkanalbehandlung vor der definitiven Restauration dargelegt. Die durch Karies nahezu vollständig zerstörte klinische Krone erfordert die Herstellung eines im Wurzelkanal verankerten Aufbaus. Unter Berücksichtigung der anatomischen Gegebenheiten und Limitierungen konventioneller Wurzelkanalstift-/Schraubensysteme wird die Möglichkeit des koronalen Aufbaus mit einem im Wurzelkanal adhäsiv befestigten, jedoch nicht formkongruenten Glasfaserstift und einem Polymerkomposit unter Umgehung einer Stiftkanalpräparation beschrieben. Schlagwörter: Revision, Wurzelkanalstift, adhäsiver Aufbau, Wurzelkanalbehandlung

Die absolute Trockenlegung gilt bei allen endodontischen Maßnahmen als unverzichtbar. Das Anlegen von Kofferdam in Routinefällen kostet wenig Zeit; da es aber keine Standardtechniken für alle klinischen Gegebenheiten gibt, muss in jedem Fall neu entschieden werden, auf welchem Weg eine absolute Trockenlegung des Arbeitsfeldes am sichersten, einfachsten und schnellsten erreicht werden kann. Das gleiche klinische Problem kann von zwei Zahnärzten ganz unterschiedlich mit zufriedenstellendem Ergebnis gelöst werden. Je häufiger die Kofferdamisolierung praktiziert wird, um so mehr Tricks und hilfreiche Maßnahmen wird man erfinden und um so größer wird die Geschicklichkeit des Behandlers werden. Im folgenden Artikel werden einige dieser Tricks und Kniffe dargestellt, mit deren Hilfe Kofferdam auch in schwierigen Situationen zufriedenstellend appliziert werden kann. Schlagwörter: Kofferdam, Split-dam-Technik, Problemsituationen, Hilfsmittel

Von 26 im Verlauf der Jahre 1986 bis 1989 durchgeführten Wurzelspitzenresektionen unter Verwendung von Ketac-Silver als retrogradem Füllmaterial konnten 23 Fälle bis zu neun bis zwölfeinhalb Jahren bzw. bis zu ihrem eventuell vorzeitigen Verlust in jährlichen Abständen nachkontrolliert werden. Von diesen 23 Fällen waren zum Zeitpunkt der letzten Röntgenaufnahme 16 als Therapieerfolg zu bewerten, während bei sieben Fällen apikale oder laterale Parodontitiden bzw. Längsfrakturen vorlagen und Extraktionen erfolgten. Außerdem wurden zwei der oben genannten, als Erfolge eingestufte Zähne aus prothetischen Gründen extrahiert. Der durchschnittliche Beobachtungszeitraum der 14 verbliebenen Zähne betrug zehneinhalb Jahre. Schlagwörter: Wurzelspitzenresektion, retrograde Wurzelkanalfüllung, Glasionomerzement, Ketac-Silver, Langzeitbeständigkeit

Diese Falldarstellung hat das Auftreten und die Therapie eines Unterlippenemphysems sowie einer anschließenden Nekrose mit Ulkusbildung infolge einer Injektion von Natriumhypochlorit und Wasserstoffperoxid in die Umschlagfalte während der Wurzelkanalspülung eines unteren Eckzahns zum Inhalt. Die möglichen Fehler, die zu diesem Zwischenfall führten, werden diskutiert. Schlagwörter: Wurzelkanalspülung, Natriumhypochlorit, Wasserstoffperoxid, Emphysem, Nekrose, Ulkus