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Zirkonoxidkeramik wird nicht nur im restaurativen Bereich, sondern auch im chirurgischen Bereich als Material für Implantate immer beliebter. Gründe hierfür liefern zum einen der Wunsch der Patienten nach Ästhetik und gleichzeitig einem Material, das sich nicht negativ auf den eigenen Körper auswirken könnte. Zum anderen nehmen auch immer mehr Zahnärzte Zirkonoxid-Keramikimplantate in ihr Behandlungsspektrum auf. Verbunden ist dies mit der hohen Akzeptanz bei bestimmten Patientengruppen, der nachgewiesenen guten Biokompatibilität und den herausragenden mechanischen Eigenschaften. Ein zunehmender Anteil an Studien beschäftigt sich daher mit Untersuchungen rund um die Zirkonoxid-Keramikimplantate, meist auch in Gegenüberstellung zu Titan als Goldstandard-Material. Die Autoren geben im nachfolgenden Beitrag einen aktuellen Überblick zu Zirkonoxidkeramik als Implantatwerkstoff und stellen einen klinischen Fall dar, in dem die Patientin mit einem Zirkonoxid-Keramikimplantat (neu-)versorgt worden war.
Manuskripteingang: 19.07.2023, Annahme: 29.08.2023
Schlagwörter: Keramikimplantate, Zirkonoxidkeramik, Implantat, Titan
Die wissenschaftliche Evidenz für Zirkonoxidimplantate ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Mittlerweile liegen Daten aus klinischen Studien vor, die eine Beobachtungszeit von 5−7 Jahren umfassen. Dennoch fehlen weiterhin randomisierte klinische Studien, die den Einsatz von Zirkonoxidimplantaten in verschiedenen klinischen Indikationen vergleichen. Es gibt bislang keine Studie, die den direkten Vergleich zwischen kurzen und längeren Zirkonoxidimplantaten untersucht. Ebenso fehlen klinische Daten über den Einsatz von kurzen Zirkonoxidimplantaten. Als kurze Implantate sind Implantate mit einer Länge von 6 mm oder weniger definiert. 8 mm „kurze“ Zirkonoxidimplantate können jedoch erfolgreich verwendet werden. Zudem zeigen Ergebnisse aus Kohortenstudien, dass die Implantatlänge keinen Einfluss auf das marginale Knochenniveau hat. Kurze Zirkonoxidimplantate könnten im Kieferkamm mit einer reduzierten vertikalen Höhe eine kostengünstige Behandlungsoption mit geringerer Morbidität darstellen, wenn dadurch eine aufwendige Knochenaugmentation verhindert werden kann. In Situationen, in denen ausreichend vertikale Höhe vorhanden ist, scheint die Verwendung von Implantaten mit Standardlänge die sicherere Option zu sein.
Manuskripteingang: 08.07.2023, Annahme: 18.08.2023
Schlagwörter: Zirkonoxidimplantate, vollkeramische Restaurationen, metallfreie Restaurationen, kurze Implantate, wissenschaftliche Evidenz
Implantate aus Zirkoniumdioxid erweisen sich als vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Titanimplantaten. Eine 9-Jahres-Follow-up-Nachuntersuchung einer prospektiven klinischen Beobachtungsstudie dieser Arbeitsgruppe liefert weitere Daten zum Langzeiterfolg von Zirkoniumdioxid-Implantaten, welche in diesem Beitrag unter Bewertung der aktuell verfügbaren Literatur zusammenfassend dargestellt werden sollen.
Manuskripteingang: 15.08.2023, Annahme: 22.08.2023
Schlagwörter: Zirkoniumdioxid-Implantate, Langzeitstudien, Titanimplantate, periimplantäre Mukositis, Periimplantitis
Die restaurative Versorgung von Implantaten aus Zirkondioxid wird mit der zunehmenden Verbreitung dieser Art von Implantaten auch im prothetischen Alltag immer mehr Relevanz erfahren. Dabei beginnt die restaurative Versorgung bereits mit der korrekten Positionierung der Implantate. Es müssen die besonderen Konstruktionsmerkmale der Implantate sowie die gegenüber Titan unterschiedlichen Materialeigenschaften berücksichtigt werden. Die prothetischen Protokolle sind dabei noch sehr systemabhängig und können nicht verallgemeinert werden. Einteilige Implantate erfordern andere Herangehensweisen als zweiteilige Implantate. Letztere kommen bei der restaurativen Versorgung von Einzelkronen und festsitzendem Zahnersatz den Titanimplantaten bereits sehr nahe. Wenn auch die Datenlage noch gering ist, liefern sie in diesen Bereichen nahezu vergleichbare Ergebnisse. Bei herausnehmbarem Zahnersatz beschränkt sich die Datenlage noch auf Falldarstellungen, entsprechende prothetische Versorgungen können jedoch bereits realisiert werden. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den wichtigsten Grundlagen zu dem Material „Zirkondioxid“, geht auf die derzeit verfügbare Datenlage ein, zeigt die Unterschiede von ein- und zweiteiligen Implantaten auf und gibt anhand von Falldarstellungen praktische Hinweise für die restaurative Versorgung der jeweiligen Implantatgruppen.
Manuskripteingang: 18.07.2023, Annahme: 22.08.2023
Schlagwörter: Zirkondioxid, Übersichtsarbeit, einteiliges Keramikimplantat, zweiteiliges Keramikimplantat, verschraubt, zementiert, TZP, ATZ, Implantatposition, monolithisch, verblendet
Enossale Implantate gelten heute als ein Mittel der Wahl, um Zähne zu ersetzen und Funktion, Ästhetik sowie Lebensqualität des Patienten wiederherzustellen. Hierbei können diese als Halteelemente für herausnehmbaren oder als Pfeiler für festsitzenden Zahnersatz dienen. Dieser Artikel beleuchtet die physikalischen Eigenschaften implantatgetragener Einzelzahnrestaurationen. Hierbei zeigen die Kombinationsmöglichkeiten unterschiedlicher Restaurationsmaterialien eine vielversprechende Entwicklung. So wirken sich Restaurationsmaterialien mit geringem Elastizitätsmodul günstig auf periimplantäre Strukturen aus. Oberstes Ziel heutiger dentaler Implantologie ist der langfristige Implantaterhalt durch patienten- und indikationsgerechte Therapie. Dieser Artikel stellt die Dämpfungskapazität und ihren Einfluss auf implantatgetragene Einzelzahnrestaurationen dar.
Manuskripteingang: 28.10.2022, Annahme: 15.06.2023
Schlagwörter: Zahnimplantatprothetik, Hybridabutments, Dämpfungsvermögen, Energiedissipation
Durch die zunehmende Digitalisierung der Zahnmedizin lassen sich insbesondere implantatprothetische Therapiekonzepte vorhersehbarer gestalten und voraussagbarere Ergebnisse erzielen. Ziel ist es dabei, langfristig biologische und technische Komplikationen an den Restaurationen zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Neben der Anwendung digitaler Planungs- und Therapieverfahren stehen bei der Versorgung mit vollkeramischen implantatgetragenen Brücken (VIB) vor allem der Befestigungsmodus sowie die Materialwahl für die Suprakonstruktion im Mittelpunkt. Bei der Wahl des Befestigungsmodus gilt es, die Vor- und Nachteile einer verschraubten vs. einer zementierten Restauration abzuwägen und eine auf die klinische Situation abgestimmte Wahl zu treffen. Darüber hinaus gibt es zurzeit jedoch noch keine klare Evidenz hinsichtlich der klinischen Langlebigkeit für oder gegen eine Befestigungsart bei vollkeramischen implantatgetragenen Brücken. Zu der Materialwahl von VIBs und deren morphologischer Gestaltung (monolithisch vs. verblendet) besteht aktuell ebenfalls noch Nachholbedarf hinsichtlich der klinischen Datenlage. Während erste Daten über 5 bis hin zu 10 Jahren für vollverblendete implantatgetragene Brücken aus Zirkoniumdioxidkeramik vorliegen, existieren bisher kaum Daten für monolithisch gestaltete implantatgetragene vollkeramische Brücken. Für implantatgetragene Brücken aus vollverblendeter Zirkoniumdioxidkeramik wurden allerdings hohe Chipping-Raten berichtet, was die Entscheidung zusätzlich erschwert. Der folgende Artikel beleuchtet die bisherigen evidenzbasierten Kenntnisse zu vollkeramischen Brücken und ordnet diese klinisch ein. Zusätzlich sollen entscheidende praxisorientierte Aspekte wie beispielsweise die Implantatplanung und Gestaltung des Emergenzprofils bei vollkeramischen Brücken mit einfließen.
Manuskripteingang: 10.07.2023, Annahme: 11.08.2023
Schlagwörter: Implantate, implantatgetragener Zahnersatz, Brücken, Abutment, Keramik, Zirkoniumdioxidkeramik, Hybridabutment, Planung, Titan
Zahnimplantate aus Titan sind heute wissenschaftlich anerkannt und bewähren sich täglich in der zahnmedizinischen Praxis. Studienergebnisse zu Titan-Implantaten beweisen deren Langlebigkeit und Zuverlässigkeit. Die Suche nach bioverträglicheren Materialien führte zu zahnähnlich gefärbten keramischen Implantatmaterialien. Yttriumstabilisiertes Zirkoniumdioxid zeigte in Studien vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich der Gewebeintegration. Zuverlässige Langzeitergebnisse mit diesem Material gibt es aber nur in der Monokörperausführung, die die klinische Anwendbarkeit jedoch erheblich einschränkt. Um klinisch ein weites Indikationsfeld abdecken zu können, sind zweiteilige, reversibel lösbare Implantatsysteme auch bei Keramik-Implantaten gefordert. Die biomechanischen Probleme sind heute aber noch nicht gelöst, entsprechende Langzeitdaten hierzu fehlen gänzlich. Beschichtungstechnologien von Metallen spielen in ihrer biomedizinischen Anwendung eine immer größere Rolle. Diese Beschichtungstechnologien, die kristallografische Strukturen auf der Metalloberfläche ausbilden, können die hervorragenden Eigenschaften von Titan hinsichtlich Oberflächenhärte, Korrosionsbeständigkeit, tribomechanischer Eigenschaften und Biokompatibilität noch deutlich verbessern. Das Ergebnis sind sogenannte Hybridimplantate, die mit dieser Technologie die Möglichkeit haben, die mechanischen und strukturellen Eigenschaften eines Titan-Implantats mit den individuellen Eigenschaften von keramischen Beschichtungen bezüglich der Wechselwirkung mit der biologischen Umgebung zu kombinieren. Sie sind so in der Praxis in allen klinischen Indikationen zuverlässig anwendbar und unterliegen nicht den mechanischen Problemen, denen die zweiteiligen Keramik-Implantate ausgesetzt sind.
Manuskripteingang: 07.06.2023, Annahme: 09.07.2023
Schlagwörter: Titan, Zirkonium, Dentalimplantat, Partikelabrieb, Periimplantitis, Hybridimplantat, Oberflächenbearbeitung, Metall-Keramik-Beschichtung, Niobiumoxid