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Seit Mitte der 1980er-Jahre mit dem Cerec-System das erste Chairside-CAD/CAM-System (Computer-Aided Design/Computer-Aided Manufacturing) etabliert wurde, erlebt diese Technologie - vor allem in jüngster Zeit - eine immer größer werdende Beliebtheit in der Zahnmedizin. Innerhalb der letzten Jahre hat sich das Angebot der Chairside-Systeme deutlich vergrößert. Das liegt vor allem an den immer besseren, handlicheren und schnelleren Intraoralscannern, der ständig benutzerfreundlicher werdenden Design-Software, welche viele Arbeitsschritte automatisiert hat, und an dem mittlerweile sehr großen Materialangebot für den Chairside-Einsatz. Dieser Fortschritt ist für die rasante Indikationserweiterung in den Bereichen der Prothetik, Implantologie und Kieferorthopädie verantwortlich und erlaubt neue Konzepte in der Patientenbehandlung und Planung. Zudem ist die digitale Abformung mittels Intraoralscannern der konventionellen Abformtechnik in manchen Punkten heute bereits überlegen. Zusätzlich führt die Weiterentwicklung der Schleifeinheiten zu qualitativ immer besser passenden Restaurationen. Durch diese Vielzahl an neuen Möglichkeiten wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Chairside-Systeme ein selbstverständlicher Bestandteil der zahnärztlichen Tätigkeit werden. Mit dem vorliegenden Beitrag wird eine aktuelle Übersicht über die Vorteile und Einschränkungen des Chairside-Workflows gegeben. Zudem liefert er eine Zusammenfassung sämtlicher heutzutage verfügbarer Chairside-Systeme.
Schlagwörter: Chairside-Systeme, digitale Abformung, Intraoralscanner, Schleifeinheiten, Übersicht
PubMed-ID: 28630956Seiten: 151-164, Sprache: Englisch, DeutschMuallah, Jonas / Wesemann, Christian / Nowak, Roxana / Robben, Jan / Mah, James / Pospiech, Peter / Bumann, Axel
Ziel dieser Studie war der Vergleich der Genauigkeit von sechs Intraoralscannern hinsichtlich drei klinisch relevanter Strecken. Weiterhin sollte die direkte Digitalisierung mit der indirekten Digitalisierung mittels Modelscannern verglichen werden. Ein dreidimensional gedrucktes Studienmodell wurde mit fünf Bohrungen versehen, deren Anordnung die Definition der Strecken Intermolarenweite (IMW), Intercaninenweite (ICW) und Zahnbogenlänge (AL) erlaubte. Um einen Goldstandard zu bestimmen, wurden die Strecken mit einem Koordinatenmessgerät (Zeiss O-Inspect 422) vermessen. Das Studienmodell wurde jeweils 37-mal mit den Intraoralscannern Apollo DI (Sirona), CS 3500 (Carestream), iTero (Cadent), PlanScan (Planmeca), Trios (3Shape), True Definition (3M Espe) und dem Modellscanner OrthoX Scan (Dentaurum) digitalisiert. Die Ganzkieferscans wurden vermessen und Abweichungen zum Goldstandard errechnet. Zwischen den Geräten zeigten sich signifikante Unterschiede. In der Gruppe der Intraoralscanner wiesen Trios und iTero die genauesten Ergebnisse auf. Auch CS 3500, True Definition und Apollo DI zeigten ähnliche Resultate. PlanScan wies die höchsten Abweichungen vom Goldstandard auf und präsentierte eine hohe Standardabweichung. Die direkte Digitalisierung zeigte eine vergleichbare oder gar höhere Genauigkeit als die indirekte Digitalisierung. Beide Methoden erwiesen sich für den Gebrauch in der kieferorthopädischen Praxis als geeignet. PlanScan konnte jedoch die Genauigkeitsanforderungen einer kieferorthopädischen Behandlung nicht erfüllen.
Schlagwörter: Intraoralscanner, indirekte Digitalisierung, Ganzkieferscan, digitale Abformung, CAD/CAM, Genauigkeit
Eine In-vitro-Machbarkeitsstudie zur vertikalen Verschleißmessung
Ziel: Das Ziel der vorliegenden Studie war es zu evaluieren, inwieweit maximale Höhenwerte bei simuliertem Verschleiß an einem Phantomzahn differieren, wenn sie auf Basis von 3-D-Daten berechnet wurden, welche mittels Intraoralscanner beziehungsweise Weißlichtprofilometrie generiert wurden. Zusätzlich wurden zwei verschiedene kommerziell verfügbare Analyseprogramme auf ihre Übereinstimmung getestet.
Material und Methode: An einem in eine Kobalt-Chrom-Legierung umgesetzten Phantomzahn wurden an zwei Lokalisationen Verschleißsimulationen durchgeführt. Nach jedem Verschleiß wurden die maximalen Höhenunterschiede im Verhältnis zur Ursprungsgeometrie gemessen. Die zur vertikalen Höhenmessung verfügbaren 3-D-Daten wurden einerseits mit der Weißlichtprofilometrie [WLP] und andererseits mit einem Intraoralscanner [IOS] generiert. Durch virtuelle Überlagerung der mit jedem System erfassten 3-D-Daten zu drei Zeitpunkten ([Verschleiß1] bis [Verschleiß3] im Verhältnis zum entsprechenden Baseline-Datensatz) konnten die maximalen vertikalen Höhenunterschiede gemessen und miteinander verglichen werden. Zur vertikalen Höhenbestimmung wurden zwei kommerziell verfügbare Programme, Geomagic Qualify und Oracheck, verwendet.
Ergebnisse: Bis auf einen Ausreißerwert von 16,7 % Unterschied waren die Differenzen der Höhenverschleißmessungen auf Basis von [IOS] beziehungsweise [WLP] in einem metrischen Differenzbereich von maximal 15 µm, was 12,6 % entsprach. Maximale Höhenwerte, die an identischen Verschleißarealen mit [Oracheck] und mit [Geomagic] ermittelt wurden, wiesen maximale Unterschiede von +7 beziehungsweise -6,7 % auf.
Schlussfolgerung: Die Verschleißmessung auf der Basis von [IOS] erscheint im Rahmen der vorliegenden In-vitro-Untersuchung als eine praktikable Methode, um schnell, einfach und kostengünstig ein klinisches Verschleißscreening durchführen zu können. Die beiden Programme [Geomagic] und [Oracheck] erweisen sich hinsichtlich ihrer Analysefähigkeit als ebenbürtig.
Schlagwörter: Profilometrie, Verschleiß, digital, intraoral, Abformung, in vitro, Analyse
Im Februar 2010 wurde intraorales Scannen mit dem Lava™ C.O.S.-System in den vorklinischen Kurs der Zahnersatzkunde der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik an der Justus-Liebig-Universität, Gießen, eingeführt. Alle Studenten nahmen an einer Vorlesung teil und trainierten mithilfe eines angeleiteten Übungsscans. Nach der Präparation von drei Zähnen (34, 44, 46) für die Aufnahme von Vollgusskronen wurden die Studenten dazu aufgefordert, die Oberkiefer- und Unterkieferzähne zu scannen. Die Akzeptanz der Studenten bezüglich dieses neuen Kursbestandteils "Scannen" wurde mit einem Fragebogen untersucht (n=108). Die Auswertung zeigte, dass 63,9 % der Studenten die digitale Abformung als "informativ" bewerteten und insgesamt eine positive Meinung von dieser neuen digitalen Technologie hatten. Hinsichtlich der Schwierigkeit des Scannens stuften 60,2 % der Studenten die Schwierigkeiten beim Scanvorgang als machbar ein. 55,6 % der Studenten gaben an, dass die vergrößerte Darstellung ihrer Präparation ihr Verständnis für das Anlegen von Präparationsgrenzen verbesserte. Insgesamt bewertete die Mehrzahl der Studenten dieses intraorale Scangerät als eine Bereicherung in ihrer Ausbildung. Das Verfahren kann zu einem besseren Verständnis von Kronenpräparationen beitragen. Abschließend festgestellt, scheint die Einführung des intraoralen Scannens in der vorklinischen Ausbildung ein vielversprechender Ansatz zu sein, der im Lehrplan fortgesetzt wird.
Schlagwörter: digitale Abformung, intraoraler Scanner, Lava™ C.O.S.-System, vorklinische Ausbildung in der Zahnheilkunde, Lerneffekt durch 3-D-Technologie, CAD/CAM
Die Verbindung eines Gerätes zur Registrierung von Unterkieferbewegungen ist auf die Kopplung der Zähne mit einem paraokklusalen Adapter angewiesen. In aller Regel geschieht dies durch Individualisierung eines konfektionierten Metallträgers am Patienten oder im zahntechnischen Labor. Das Ziel dieser Untersuchung bestand darin, einen individuellen paraokklusalen Adapter mittels additiven CAD/CAM-Verfahren zu fertigen und klinisch zu erproben. Ausgehend von Intraoralscans der Ober- und Unterkieferzähne wurde in der Kombination eines an die Zahn- und Kieferform angepassten Adapterstücks und eines konfektionierten Standardteils ein solcher individueller paraokklusaler Adapter konstruiert. Der Beitrag beschreibt Schritt für Schritt die Konstruktion in der 3-D-CAD-Software bis hin zur Herstellung mittels 3-D-Druck. Darüber hinaus werden erste klinische Erfahrungen erörtert.
Schlagwörter: CAD/CAM, 3-D-Druck, Übertragungslöffel, elektronische Bewegungsaufzeichnung, virtuelle Artikulation
Die chairside durchzuführende Behandlungstechnologie benötigt eine effektive technische Basis, um ein passgenaues, ästhetisches und langlebiges Ergebnis in einer möglichst kurzen Zeit herstellen zu können. Innerhalb des Beitrags wird eine kompakte 5-Achs-Fräsmaschine vorgestellt, welche auf der Basis einer innovativen Schleiftechnologie (5XT - 5-Achs-"Turnmilling"-Technologie) ein hochpräzises Ergebnis in einer sehr kurzen Bearbeitungszeit liefern kann. Die zudem sehr geringen Abmessungen und ein modernes Bedienkonzept erleichtern den Einsatz in der Zahnarztpraxis. Auch für das kleine Dentallabor ist das Gerät eine Option, zumal das offene Eingabeformat eine schnelle und unkomplizierte Integration in bestehendes digitales Equipment erlaubt. Die Einsetzbarkeit von keramischen und polymeren Werkstoffen mit variierenden Eigenschaften erlaubt die Fertigung von Restaurationen, die alle denkbaren Indikationen im Bereich festsitzender Prothetik abdecken.
Schlagwörter: CAD/CAM, Schleifeinheit, Software, Materialien