Clinical ResearchSeiten: 12-23, Sprache: DeutschJones, AndoniDie Implantattherapie in der ästhetischen Zone ist aus verschiedenen Gründen eine Herausforderung, speziell dann, wenn zu Beginn der Behandlung Hart- und Weichgewebedefekte bestehen. Für diesen Fall steht eine große Zahl an Transplantattechniken zur Verfügung, von denen jede ihre eigenen Stärken und Schwächen hat. Die jeweiligen Eigenheiten dieser Techniken zu kennen ist wichtig, um sich mithilfe einer gründlichen Diagnose und Fallauswahl für die korrekte Behandlung entscheiden zu können. Im vorliegenden Artikel wird die Behandlung der defekten Region 21 nach Extraktion des ankylosierten Zahns beschrieben. Im ersten Schritt wurde der fehlende vestibuläre Knochen durch eine aus dem Gaumen entnommene Knochenplatte rekonstruiert. Drei Monate später wurde ein Implantat gesetzt und simultan das Weichgewebe durch ein Bindegewebetransplantat augmentiert. Das Implantat konnte erfolgreich mit einer Restauration versorgt und die Behandlung mit einem ansprechenden ästhetischen Ergebnis abgeschlossen werden. Darüber hinaus wird die Morbidität aufgrund der Entnahme von autogenem Knochen und Weichgewebe diskutiert und auf die kürzere Heilungsdauer und die erreichte hervorragende Gewebequalität eingegangen.
Clinical ResearchSeiten: 24-36, Sprache: DeutschLemos Mori Ubaldini, Adriana / Chmielewska, Maja / Baesso, Mauro Luciano / Haghparast, Hadjir / Magne, PascalZiel: In der vorliegenden Studie wurden die Ermüdungsbeständigkeit und Farbstabilität endodontisch behandelter Schneidezähne untersucht, die nach internem Zahnbleaching mit drei verschiedenen Techniken restauriert worden waren.
Material und Methoden: Insgesamt 45 obere zentrale Schneidezähne wurden endodontisch behandelt und erhielten ein internes Bleaching. Nach Abschluss des Bleachings wurden die Zähne drei Gruppen (n = 15) mit jeweils unterschiedlicher Restaurationstechnik zugeordnet: 1. Unterfüllung aus Glasionomerzement bedeckt mit einem Komposit (Gruppe GI), 2. Unterfüllung aus kurzfaserverstärktem Komposit bedeckt mit einem Komposit (Gruppe KF), 3. Kompositrestauration über einem Glasfaserstift (Gruppe FS). Die Proben durchliefen einem beschleunigten Ermüdungstest mit einer Lastfrequenz von 5 Hz, beginnend mit einer Last von 100 N für 5.000 Zyklen und anschließenden Lastinkrementen um 25 N für jeweils 1.700 Zyklen, bis eine Last von 1.200 N erreicht war. Die Proben wurden bis zum Bruch belastet und die Daten mittels Kaplan-Meier-Schätzer und Logrank-Post-hoc-Test ausgewertet (α = 0,05). Die Zahnfarbe wurde vier Wochen nach dem Bleaching und nochmals nach Abschluss der Restaurationstechnik bestimmt, und zwar mithilfe eines Spektralfotometers im CIEL*a*b*-Farbraum. Für die Auswertung wurde der L*-Wert der Proben mit dem Shapiro-Wilk- und dem gepaarten t-Test analysiert (α = 0,05).
Ergebnisse: Die Proben aller drei Gruppen überlebten eine ähnliche mittlere Anzahl an Zyklen bis zum Versagen (p = 0,332) und zeigten eine große Zahl nicht restaurierbarer Frakturen. In der GI-Gruppe fanden sich die geringste Zahl irreparabler Brüche (GI = 68 %, SF = 79 %, FP = 86 %) und der stabilste L*-Wert (p = 0,987).
Schlussfolgerungen: Das Ermüdungsüberleben nach internem Bleaching endodontisch behandelter Schneidezähne wurde nicht vom Restaurationstyp beeinflusst. Die Glasionomerzement-Unterfüllung zu behalten und an der Oberfläche mit einem Komposit zu bedecken, sollte zu einer optimalen Farbstabilität führen.
Clinical ResearchSeiten: 38-48, Sprache: DeutschCevat Şalvarlı, Kaan / Talay Çevlik, EsraDie Bruchfestigkeit implantatgetragener CAD/CAM-gefertigter monolithischer Kronen unter annähernd klinischen Bedingungen und ihre Beeinflussung durch den Zementtyp sind nach wie vor nicht vollständig erforscht. In der vorliegenden Studie wird die Bruchfestigkeit implantatgetragener Kronen nach Alterung in einem Kausimulator untersucht. Die monolithischen Keramikkronen bestanden aus einer polymerinfiltrierten Hybridkeramik und einer zirkonoxidverstärkten Lithiumsilikat-Glaskeramik (Vita Enamic, Farbe A1-T, und Vita Suprinity, Farbe M1-HAT; beide Vita Zahnfabrik). Sie wurden mit zwei unterschiedlichen Zementtypen befestigt – RelyX Ultimate Clicker (Fa. 3M ESPE) als adhäsives Befestigungskomposit und Panavia Sa Cement Plus (Fa. Kuraray Noritake) als selbstadhäsives Befestigungskomposit. Insgesamt wurden 40 monolithische Implantatkronen für einen Zahn 15 CAD/CAM-gefertigt und mit den beiden Befestigungskompositen auf geraden Implantatabutments verklebt. Dann durchliefen sie 480.000 dynamische Last- und 4.000 Temperaturzyklen in einem Kausimulator. Anschließend folgte ein Bruchlastversuch (Belastung der Kronen-Abutment-Prüfkörper bis zum Bruch), um die Bruchfestigkeit der Kronen zu bestimmen. Die Ergebnisse zeigen, dass beide monolithischen Restaurationsmaterialien unabhängig vom Zementtyp als Optionen für zementierte Implantatkronen infrage kommen.
Clinical ResearchSeiten: 50-62, Sprache: DeutschSacco, Gerardo / Barone, PaoloDie exakte Bestimmung der Zahnfarbe und ihre Reproduktion mit modernen Restaurationstechniken ist in der täglichen Praxis häufig eine Herausforderung. Fehlende objektive Methoden für die Farbbestimmung können diesen Schritt für Zahnärzte und Zahntechniker kompliziert und frustrierend machen. Im vorliegenden Artikel wird deshalb ein gemeinsamer Workflow für die Vereinheitlichung digitaler Fotografien in Praxis und Labor vorgeschlagen, der die farbliche Integration indirekter Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich erleichtert.
Clinical ResearchSeiten: 64-79, Sprache: DeutschShakibaie, Behnam / Blatz, Markus B. / Barootch, ShayanHintergrund und Ziel: In vielen Fällen ist nach einer Implantation ein zweiter Eingriff zur Freilegung der Implantatfixtur notwendig. Ziel der vorliegenden prospektiven Studie war ein Vergleich der klinischen Ergebnisse bei Anwendung folgender Freilegungstechniken an benachbarten Seitenzahnimplantaten: vestibulärer Teilschicht-Rolllappen (vestibular split rolling flap, VSRF) und Doppeltür-Mukoperiostlappen (double door mucoperiosteal flap, DDMF).
Material und Methoden: Insgesamt 44 gedeckt eingeheilte Implantate bei 10 gesunden Patienten wurden bei einem Zweiteingriff freigelegt. Die jeweils mesialen Implantate wurden der VSRF-Technik (Gruppe A), die distalen der DDMF-Technik (Gruppe B) zugeteilt. Zur Bewertung des Weichgewebes wurden während eines Jahres an vier Zeitpunkten die Breite der vestibulären keratinisierten Mukosa (KMB) und die Dicke der vestibulären Mukosa (MD) gemessen.
Ergebnisse: Die Heilung verlief an allen Implantaten unauffällig. Während der gesamten Studiendauer gab es keine Studienabbrüche. Im klinischen Vergleich der benachbarten Implantate ergaben sich nach 12 Monaten höhere MD-Werte in Gruppe A (2,5 ± 0,2 mm) als in Gruppe B (1,00 ± 0,3 mm) und höhere KMB-Werte in Gruppe A (2,5 ± 0,2 mm) als in Gruppe B (2,0 ± 0,3 mm).
Schlussfolgerungen: Die im vorliegenden Artikel beschriebene VSRF-Technik ist ein zuverlässiges chirurgisches Verfahren zur Implantatfreilegung. Wird diese Technik indikationsgemäß und nach einem minimalinvasiven Protokoll angewendet, liefert sie im Gegensatz zu anderen konventionellen Freilegungstechniken ein größeres Weichgewebevolumen um Implantate. Dies wirkt sich günstig auf die Gesundheit, Ästhetik, Funktion und langfristige Stabilität des periimplantären Gewebes aus.
Clinical ResearchSeiten: 80-89, Sprache: DeutschStankov, Ventseslav / De Greef, Alexander / Cortasse, Benjamin / Van Dooren, Eric / Schupbach, Peter / Giordani, GustavoZiel: Ziel dieser vorläufigen Studie waren die Bewertung und der histologische Vergleich von Bindegewebetransplantaten (BGT), die unter Verwendung von zwei verschiedenen Techniken aus der lateralen Gaumenschleimhaut entnommen wurden.
Material und Methoden: Diese Fallserie schloss drei Patienten ein, bei denen sechs standardisierte BGT entnommen wurden. Ein erfahrener Parodontologe entnahm die Transplantate mithilfe von zwei unterschiedlichen Methoden. Nach der Abgrenzung der festgelegten Transplantatgröße durch Inzisionen wurde das Transplantat der einen Seite noch vor der Entnahme mit einem kugelförmigen Diamantschleifkörper entepithelisiert. Das kontralaterale Transplantat wurde erst entnommen, und dann extraoral mit einem 15C-Skalpell entepithelisiert. Nach Abschluss der chirurgischen Maßnahmen wurde die histologische Untersuchung durchgeführt.
Ergebnisse: Bezüglich der Dicke, den Proportionen und der Zusammensetzung zeigten sich nach Anwendung der beiden untersuchten Techniken keine offensichtlichen Unterschiede zwischen den Transplantaten. In fünf von sechs Fällen waren nach der Entepithelisierung noch Epithelreste erkennbar. Trotz größerer Techniksensitivität lieferte die Epithelentfernung mit dem rotierenden Instrument bessere Ergebnisse. Als Vorteile der konservativen Epithelexzision mit dem Skalpell sind eine bessere Handhabung und Ebenmäßigkeit des Transplantats zu nennen.
Schlussfolgerungen: Trotz der breiten Anwendung und großen Vielfalt der üblicherweise verwendeten Techniken für die Entepithelisierung von Transplantaten, gehen die Autoren davon aus, dass mit Skalpellen in den seltensten Fällen eine vollständige Epithelexzision erreicht wird. Anders als die unzuverlässige Entepithelisierung können als große Vorteile der Skalpelltechnik die Handhabung und die Ebenmäßigkeit des Transplantats genannt werden. Dagegen scheint die vorgestellte neue In-situ-Entepithelisierung mit einem kugelförmigen Diamanten besser vorhersagbare Ergebnisse zu liefern.