Seiten: 9-16, Sprache: DeutschKlier, Bettina/Zenk, Witold/Langbein, UdoErste Erfahrungen mit einem knöchern abgestützten Palatinaldistraktor zeigen, dass die Oberkieferhälften sicher und körperlich bewegt werden können, ohne Kräfte auf den dentoalveolären Bereich auszuüben. Damit steht eine von der Zahnzahl unabhängige Apparatur zur Verfügung, die auch wegen der erheblich kürzeren Behandlungsdauer und der einfacheren Handhabung durch den Patienten für die klinische Anwendung empfohlen werden kann. Somit ist dieser neue Distraktortyp bei kritischer Indikationsstellung eine Ergänzung zu bekannten Methoden der forcierten Gaumennahterweiterung.
Schlagwörter: Distraktionsosteogenese, Palatinaldistraktor, chirurgisch unterstützte Gaumennahterweiterung
Seiten: 19-27, Sprache: DeutschTheuerkauf, Björn/Lisson, Jörg A.Der vorliegende Patientenbericht beschreibt die unübliche Behandlung einer Patientin mit einem ausgeprägten skelettalen Distalbiss und protrudierten oberen Schneidezähnen. Ferner bestand im Unterkieferfrontzahnbereich ein moderater Platzmangel, der durch die Extraktion eines Schneidezahnes beseitigt werden sollte; zur Einstellung in den Neutralbiss erschien eine Umstellungsosteotomie indiziert. Durch dieses Vorgehen konnte insgesamt der Therapieaufwand reduziert und trotzdem ein akzeptables Behandlungsergebnis erzielt werden. Durch die Schneidezahnextraktion vergrößerte sich allerdings die Diskrepanz der Zahnbogenlängen. Dies wiederum bedingt eine vergrößerte sagittale Frontzahnstufe. Da dieser Nachteil ohne zusätzliche Maßnahmen unvermeidbar ist, sollte die Therapie sehr genau - auch zusammen mit dem Patienten - erwogen werden.
Schlagwörter: Schneidezahnextraktion, Frontzahnengstand, kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung, Osteotomie, Angle-Klasse II, 1
Seiten: 29-41, Sprache: DeutschMeier, Beate/Weiß, Malte/Nedwed, Verena/Jost-Brinkmann, Paul-Georg/Bizhang, Moshgan/Schmidt, GülPatienten mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte haben ein deutlich erhöhtes Kariesrisiko. Die Ursache dafür ist eine erschwerte Mundhygiene, da einzelne Zähne sehr ungünstig im Zahnbogen stehen und teilweise von narbigem Gewebe verdeckt werden. Hinzu kommen Schmelzstrukturstörungen spaltbenachbarter Zähne und eine gewisse Motivationsmüdigkeit aufgrund der vielen Arztbesuche von Geburt an. Trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen machen die ausgeprägten Zahnfehlstellungen bei diesen Patienten fast immer eine kieferorthopädische Behandlung zwingend notwendig. Diese Behandlungen lassen sich nur selten mit herausnehmbaren Geräten durchführen. Stattdessen sind fast regelmäßig festsitzende Apparaturen indiziert, die an sich bereits die Mundhygiene erschweren, das aber besonders tun, wenn komplizierte mechanische Hilfsmittel eingesetzt werden. Daher ist neben der normalen Motivation und Instruktion eine intensive Kariesprophylaxe durch professionelle Zahnreinigungen kombiniert mit chemischen Adjuvanzien indiziert. CHX stellt nach heutigem Kenntnisstand das Mittel der Wahl zur Reduktion kariogener Keime dar. Zusätzlich ist eine regelmäßige Anwendung von Fluorid erforderlich.
Schlagwörter: Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, LKG-Spalten, Kariesrisiko, Fluorid, Chlorhexidin
Seiten: 43-44, Sprache: DeutschRedlich, Meir/Abed, Yossi/Gillis, Immanuel/Baumert, Uwe/Golan, Ilan/Müßig, DieterDie von uns vorgestellte Technik gestattet es, einen lingualen Adhäsivretainer passiv zu befestigen, ohne rotierende Instrumente zu verwenden. Das Verfahren beruht auf einem laborgefertigten Übertragungsbogen, der die Position des Retentionsdrahtes während des adhäsiven Befestigens eindeutig sichert.
Schlagwörter: Engstand, Retainer, Adhäsivretainer, Lingualretainer, Übertragungsbogen
Seiten: 45-48, Sprache: DeutschYoshida, Noriaki/Jost-Brinkmann, Paul-Georg/Koga, Yoshiyuki/Mimaki, Naofumi/Kobayashi, KazuhideDie vorliegende Arbeit untersucht im Rahmen einer Pilotstudie in vivo die Kippneigung mittlerer Schneidezähne bei zwei unterschiedlichen Formen der Frontzahnretraktion: gleichzeitige Retraktion aller sechs Frontzähne versus Retraktion in zwei Schritten - zunächst Retraktion der Eckzähne und anschließend die der vier Schneidezähne. Die initiale Bewegung der Schneidezähne wurde repräsentativ an einem mittleren Schneidezahn mit einem Magnet-Magnetsensoren-Messsystem erfasst. Anschließend ließen sich das Ausmaß der Rotation und die Lage des Rotationszentrums berechnen. Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Kippung der Schneidezähne bei zweistufiger Retraktion stärker ist als bei En-Masse-Retraktion. Eine En-Masse-Retraktion sollte folglich vorgezogen werden, wenn zum Beispiel bei einem Patienten mit Deckbiss eine Frontzahnkippung nach palatinal unerwünscht ist. Eine zweistufige Retraktion ist dagegen dann eher indiziert, wenn ein Patient eine Angle-Klasse II,1 oder eine bimaxilläre Protrusion aufweist.
Schlagwörter: En-Masse-Retraktion, Schneidezahnretraktion, Kipptendenz, Rotationszentrum, initiale Zahnbewegung
Seiten: 49-65, Sprache: Deutschvan der Linden, Frans P. G. M./Naim, JamalBei jeder kieferorthopädischen Behandlung muss man versuchen, das natürliche Schädel- und Kieferwachstum sowie den Zahndurchbruch in Ausmaß und Richtung zu beeinflussen. Das erfolgt vielfach mit Hilfe funktionskieferorthopädischer Geräte. In diesem Beitrag werden anhand einer Vielzahl von Studien die Faktoren diskutiert, die die Ergebnisse derartiger Behandlungen beeinflussen. Zu diesen Faktoren zählen die verschiedenen Wachstumsmuster ebenso wie die unterschiedlichen Reaktionen des Gesichtsschädels auf einzelne kieferorthopädische Apparaturen.
Schlagwörter: Schädelwachstum, Langzeiteffekt, Retention, Bolton Standards, Aufhol-Phänomen
Seiten: 67-70, Sprache: DeutschWeiß, Malte/Jost-Brinkmann, Paul-Georg/Reck, Karl/Heikaus, SebastianCherubismus ist eine autosomal-dominant vererbte Erkrankung. Sie imponiert extraoral dadurch, dass die betroffenen Patienten einen pausbäckigen Gesichtsausdruck haben. Radiologisch äußert sie sich in multilokulären, septierten, zystenähnlichen Knochendefekten im Unterkiefer. Histologisch finden sich meist fibröse Knochenläsionen, stark vaskularisierte Gewebe aus Fibroblasten und kollagenen Fasern sowie zahlreiche, unregelmäßig verteilte mehrkernige Riesenzellen. Da nach der Pubertät mit einem Sistieren des pathologischen Prozesses zu rechnen ist, sollten chirurgische Interventionen (Rekonturierungen) - abgesehen von seltenen Ausnahmen - erst nach der Pubertät in Betracht gezogen werden.
Schlagwörter: Cherubismus, Pausbacken, Knochenläsionen, autosomal-dominantes Erbleiden, Fibroblasie