Oralchirurgie / Orale MedizinSprache: DeutschHaupt, Elisabeth/Gäbler, Stephan/Eckelt, UweMit der Wurzelkanalfüllung endet die Wurzelkanalbehandlung, die einen bakteriendichten Verschluss des Kanals von apikal und koronal herstellen sollte. Es existieren eine Vielzahl von Techniken, wobei die laterale Kondensation oft als Methode der Wahl propagiert wird. Sie ist relativ zeitaufwändig und durch die Gefahr der Feuchtigkeitskontamination während der Wurzelspitzenamputation schwierig anzuwenden. Das Thermafil-System stellt eine einfache, leicht applizierbare und schnelle Methode der Wurzelkanalfüllung dar. Die Anwendung in Verbindung mit einer Wurzelspitzenresektion ist daher zu empfehlen.
Schlagwörter: Wurzelkanalfüllung, Thermafil, Wurzelspitzenresektion
ZahnerhaltungSprache: DeutschKneist, Susanne/Heinrich-Weltzien, Roswitha/Stößer, LutzDas Exkavieren des kariösen Dentins reduziert kariogene Mikroorganismen und ist damit ein wichtiger Schritt, um den kariösen Prozess zum Stillstand zu bringen. Nach chemomechanischer Kariesexkavation mit Carisolv™ ist das harte Dentin am Kavitätenboden nur noch äußerst geringfügig infiziert und kann belassen werden. Die im Anschluss an die mechanische Kariesexkavation einerseits und die chemomechanische Kariesexkavation andererseits am Kavitätenboden verbliebene mikrobielle Population weist keine großen Unterschiede auf, was den Schluss zulässt, dass Carisolv™ eine Alternative zum mechanischen Vorgehen bei der Kariesexkavation darstellt.
Schlagwörter: Milchmolar, tief kariöse Kavität, chemomechanische Kariesexkavation, Kavitätenboden, Mikroflora, Carisolv
ProthetikSprache: DeutschBukiet, Frédéric/Gonthier, Samuel/Tirlet, GilEndodontisch behandelte Zähne werden häufig überkront, ohne dass vorab die Notwendigkeit dazu analysiert wird. Die Autoren fordern, in diesem Zusammenhang das Ausmaß des Substanzverlustes, die Okklusionssituation, die Lage und Vorgeschichte des Zahnes, den parodontalen Gesundheitszustand und das Alter des Patienten zu berücksichtigen. Der Beitrag stellt eine Alternative zur substanzschonenden Rekonstruktion bei mittelgroßen Substanzverlusten devitaler Zähne vor. Die mit Hilfe der Adhäsivtechnik befestigten Kompositrestaurationen sind eine kostengünstige und zugleich ästhetische Möglichkeit, den Patienten vor einer eventuell zu invasiven Versorgung zu bewahren. Einsatzgebiet und Zuverlässigkeit dieser Therapie werden sich aber in der Zukunft noch beweisen müssen.
Schlagwörter: Geklebte Teilrestaurationen, substanzschonende Alternative, Langzeitprovisorium, devitale Zähne, Adhäsivtechnik
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschGedrange, Tomasz/Harzer, WinfriedPlatzmangel im Unterkieferschneidezahnbereich führt zu ästhetischen und funktionellen Problemen. Besonders bei erwachsenen Patienten sind die ästhetischen Ansprüche hoch. In diesem Beitrag wird der Verlauf einer kieferorthopädischen Engstandsbehandlung im Unterkieferfrontzahnbereich bei einem erwachsenen Patienten mit Hilfe der Lingualtechnik dargestellt und analysiert. Zu Behandlungsbeginn bestand ein Platzmangel von 3 mm im Unterkiefer bei um 8 Grad protrudierten Schneidezähnen. Alle Weisheitszähne waren angelegt. Die Behandlung wurde unter Anwendung von Lingualbrackets durchgeführt. Um die Platzverhältnisse auszugleichen und die Frontzähne zu retrudieren, wurde der Zahn 31 extrahiert und vorübergehend eine Kunststoffkrone am Nachbarzahn angeklebt. Während der Behandlung erfolgte eine schrittweise Reduzierung der Breite des Kunststoffzahnes. Nach Einsetzen der Apparatur klagte der Patient in den ersten 2 Wochen über eine beeinträchtigte Phonetik. Außerdem kam es zu leichten Irritationen der Zunge. Während der Behandlung wurden das Ausrotieren der Frontzähne und der Restlückenschluss durchgeführt. Der vorgestellte Patientenfall zeigt, dass beim Vorliegen eines Zahnengstandes die Anwendung von Lingualbrackets nach Extraktion eines unteren Schneidezahnes eine Alternative zu konventionellen Behandlungsmethoden darstellt.
Schlagwörter: Zahnengstand, Platzmangel, Lückenschluss, Lingualtechnik, Lingualbrackets
ParodontologieSprache: DeutschSaxer, Ulrich PeterEine Parodontitis ist eine einzigartige, in einem Biofilm getarnte Infektion, die endogen durch Kommensalen (P. intermedia, Fusobakterien) verursacht wird, sich exogen als eine echte Infektion durch A. actinomycetemcomitans bzw. P. gingivalis manifestiert oder als eine opportunistische Infektion durch Pseudomonas, Stäbchen bzw. Staphylokokken in Erscheinung tritt. Eine Infektion muss unter Einbezug von Wirt/Partner entsprechend behandelt werden, und zwar primär antiseptisch, dann mechanisch, eventuell antibiotisch und/oder kombiniert. Da der Einfluss einer Parodontitis auf die allgemeine Gesundheit in den letzten 15 Jahren deutlich nachgewiesen wurde und die Übertragung in der heutigen offenen Gesellschaft größere Ausmaße annimmt, ist eine umfassende, polypragmatische Behandlung (Full Mouth Therapy) indiziert. Der Beitrag stellt das Therapiekonzept der Prophylaxe-Schule Zürich-Nord vor. Beschrieben werden die einzelnen Phasen des Konzeptes und das damit verbundene Vorgehen.
Schlagwörter: Parodontitis, Therapiekonzept, Prophylaxe, Mundhygiene, Full Mouth Therapy, Scaling
Röntgenologie und FotografieSprache: DeutschTietke, Marc/Fuhrmann, Andreas/Rudzit, Ilona/Schulze, DirkFünf aktuelle Panoramaschichteinheiten der Firmen Gendex, Morita, Planmeca und Sirona wurden in der Röntgenabteilung der Zahn-, Mund- und Kieferklinik in Hamburg-Eppendorf auf verschiedene Aspekte der Alltagstauglichkeit sowie auf die resultierende Bildqualität und die daraus entstehenden Konsequenzen für die Beurteilbarkeit klinisch relevanter anatomischer Strukturen hin untersucht. Im Rahmen dieses Gerätevergleichs erfolgte zusätzlich eine Überprüfung der Auswirkung verschiedener Film-Folien-Kombinationen auf die Darstellungsqualität. Die Beurteilung wurde je nach Schwerpunkt durch röntgendiagnostisch erfahrene Zahnärzte oder durch die in unserer Klinik tätigen Radiologieassistentinnen vorgenommen. Bei generell hoher Qualität aller Panoramaschichteinheiten ließen sich einige geräte- und folienspezifische Schwachpunkte aufzeigen.
Schlagwörter: Panoramaschichtaufnahme, Orthopantomographie, Röntgengeräte, Film-Folien-Kombinationen
Zahnheilkunde allgemeinSprache: DeutschDietrich, Stefan/Lechner, Karl-HeinzEin möglicher Zusammenhang zwischen otogenen Schmerzsymptomen und Dysfunktionen des stomatognathen Systems sowie Fallbeispiele über das koexistente Auftreten von Tinnitus und temporomandibulären Fehlfunktionen sind seit langem bekannt. Das Phänomen Tinnitus lässt sich bis heute nur lückenhaft definieren. Wissenschaftliche Erkenntnisse über eine periphere Tinnitusgenese sind bei weitem zahlreicher als solche über den zentralisierten, chronisch-komplexen Tinnitus. Craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) als prävalenter Faktor des Tinnitussyndroms stellen daher immer noch ein Problem in der täglichen zahnärztlichen Funktionsanalyse und der fachbezogenen Tinnitusforschung dar. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Fragen einer denkbaren Tinnitusentstehung aus zahnmedizinischer Sicht und stellt eine von den Autoren dem allgemeinen neurophysiologischen Modell adaptierte Vorstellung, das so genannte SIT-Modell (Stomatognath Induzierter Tinnitus), vor.
Schlagwörter: Craniomandibuläre Dysfunktionen, Tinnitus, SIT-Modell, stomatognathes System, trigeminoakustische Verschaltungen
InnovationenSprache: DeutschNaumann, Michael/Blankenstein, FelixIn den vergangenen Jahren sind eine Reihe nichtmetallischer, zahnfarbener Stiftmaterialien zur Restauration endodontisch behandelter Zähne auf den Markt gebracht worden. Das Konzept der glasfaserverstärkten Kompositstifte ist dabei besonders überzeugend. Es wurde unter Beachtung der speziellen Biodynamik des Kronen-Wurzel-Komplexes entwickelt. Bei konsequenter Anwendung der Adhäsivtechnik und des Komposit-Komposit-Verbundes existiert damit ein einfach handhabbares "chair side"-Verfahren. Der Beitrag beschreibt detailliert die klinische Methodik und weist auf Besonderheiten in der Anwendung hin.
Schlagwörter: Faserverstärkte Stiftsysteme, Stift-Stumpf-Aufbau, Adhäsivtechnik, Komposit, endodontisch behandelte Zähne, Fraktur