Seiten: 115, Sprache: DeutschWefers, Klaus-PeterSeiten: 119-124, Sprache: DeutschZenthöfer, Andreas / Rammelsberg, Peter / Hassel, AlexanderDer häufig reduzierte Mundgesundheitszustand von Senioren ist in der nationalen und internationalen Fachliteratur mittlerweile sehr sorgfältig dokumentiert. Senioren repräsentieren allerdings eine inhomogene Gesellschaftsgruppe mit unterschiedlichsten mehr oder weniger ausgeprägten gesundheitlichen Problemen. Auch die Ursachen für die Verschlechterungen der Mundgesundheit im Alter sind sehr vielschichtig. Besonders bei stärkerer Pflegebedürftigkeit und Demenzerkrankungen scheint der zahnmedizinische Behandlungsbedarf hoch zu sein. Dabei können Erkrankungen der Mundhöhle einerseits negative Auswirkungen auf die Kaufunktion und damit die Ernährung haben, anderseits aber auch die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen (u. a. Pneumonien, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes). Dieser Artikel skizziert die verfügbare Datenlage zur Mundgesundheit von pflegebedürftigen und demenzkranken Senioren, beleuchtet relevante Einflussfaktoren und stellt praxistaugliche Konzepte zur Verbesserung des Mundgesundheitszustands dieser Gesellschaftsgruppe vor.
Seiten: 125-127, Sprache: DeutschSusewind, Sabine / Hahnel, SebastianDie Pflegestatistik ist ein im zweijährigen Turnus vom Statistischen Bundesamt veröffentlichter Bericht, welcher Daten zum Angebot und der Nachfrage nach pflegerischer Versorgung in Deutschland liefert. Der vorliegende Artikel hat es zum Ziel, einen kurzen Abriss über die in der letzten Pflegestatistik für das Jahr 2013, die im Mai 2015 veröffentlicht wurde, zu geben und aus Sicht der Seniorenzahnmedizin zu diskutieren.
Seiten: 129-133, Sprache: DeutschFletcher, RichardDie Behandlung behinderter Patienten, einschließlich adipöser Patienten, hat in den letzten zehn Jahren an Bedeutung gewonnen. Der Erlass von Rechtsvorschriften und die wachsende Zahl adipöser Patienten hat die besondere Problematik der Behandlung dieser Gruppe von Patienten hervorgehoben. Das Ausmaß des Problems lässt sich an den unglaublichen Zahlen von Nitschke und Kaschke ablesen. 2009 waren in der Bundesrepublik Deutschland 7,1 Millionen Menschen (8 % der Bevölkerung) offiziell als schwerbehindert anerkannt. Gleichzeitig waren ca. 2,34 Millionen Deutsche pflegebedürftig, bei teilweiser Überlappung dieser beiden Gruppen. In der Kurzfassung des Beitrags wurde folgende Beobachtung gemacht "zahnmedizinische Behandlungen sollten alle Defizite kompensieren, um letztendlich den gleichen Standard der Mundgesundheit zu erzielen. Um diese Ziele zu erreichen, müssen leichter Zugang zu Zahnbehandlungen sowie den Beeinträchtigungen entsprechende zahnärztliche Leistungen etabliert werden". Berufsverbände wie die International Association of Disability and Oral Health und einzelne Länderorganisationen haben diese Probleme immer wieder hervorgehoben.
Seiten: 135-143, Sprache: DeutschNeugebauer, Jörg / Kistler, Frank / Kistler, Steffen / Rothamel, Daniel / Scheer, Martin / Zöller, Joachim E.Der medizinische Fortschritt ermöglicht auch dem alternden Patienten eine hohe Lebensqualität. Damit geht dessen Bereitschaft einher, sich zahnärztlich anspruchsvoll versorgen zu lassen. Für eine implantatprothetische Behandlungsplanung ist es daher notwendig, dass neben den dentalen Befunden auch die internistischen Risikofaktoren genau erkannt und die psychosozialen Faktoren berücksichtigt werden. Nur auf der Grundlage einer sorgfältigen und individuell auf den Patienten abgestimmten Therapieplanung, können die verschiedenen Versorgungskonzepte genutzt und eine hohe Patientenzufriedenheit sowie Behandlungsgüte erreicht werden.
Seiten: 145-151, Sprache: DeutschHierse, Lisa / Kebschull, MoritzEin FallberichtIn dem Fallbericht wird das präprothetische parodontalchirurgische Behandlungsprozedere zur oralen Rehabilitation eines älteren Patienten beschrieben. Aufgrund fortgeschrittener kariöser Läsionen bis in den Wurzelbereich und die Furkationsareale war ein parodontalchirurgisches Vorgehen zum Zahnerhalt und zur sicheren, entzündungsfreien prothetischen Versorgung notwendig. Durch Maßnahmen wie Hemisektion, Prämolarisierung sowie chirurgische Kronenverlängerung konnte der Patient suffizient festsitzend prothetisch versorgt und seine Kaufunktion wiederhergestellt werden.
Seiten: 153-156, Sprache: DeutschSpiritus, SabineDer demografische Wandel zeichnet sich auch in Schweden ab. Die schwedische Bevölkerung wird immer älter und hat im höheren Alter immer mehr eigene Zähne. Daraus ergibt sich ein gesteigerter zahnmedizinischer Bedarf. Ein Großteil der schwedischen Senioren lebt noch in der eigenen Wohnung oder Haus und nimmt, wenn es notwendig wird, Pflegedienste in Anspruch. Es gibt einige Zentren, die sich verstärkt mit Gerostomatologie befassen. Es etablieren sich immer mehr mobile zahnmedizinische Dienstleister.
Seiten: 157-161, Sprache: DeutschDöhnert, JörnDie Zahnpflege bei Senioren stellt nicht nur eine technische, sondern auch psychologische Herausforderung dar: Patienten, die zur Kooperation nicht mehr uneingeschränkt in der Lage sind, besorgte Angehörige, vielleicht sogar gestresste und emotional belastete Pflegepersonen und Therapeuten. Der folgende Artikel zeigt die unterschiedlichen Probleme auf und bietet Lösungsmöglichkeiten, wie die zahnärztliche Versorgung von Senioren die psychische Belastung aller Beteiligten reduziert. (Zur einfacheren Lesbarkeit wird im Folgenden sprachlich auf die männliche Form zurückgegriffen, alle anderen sind selbstverständlich auch gemeint!)
Seiten: 163-164, Sprache: DeutschEßer, WolfgangPflegebedürftige und Menschen mit Behinderung konnten bislang an der grundsätzlich positiven Entwicklung der Mundgesundheit in Deutschland nur unzureichend partizipieren. Denn selbstständige Mundhygiene ist ihnen aufgrund ihres Handicaps oftmals nicht oder nur eingeschränkt möglich. Diesem Versorgungsbedarf trugen die Regelungen im SGB V bisher nicht Rechnung. Dies haben wir im Konzept "Mundgesund trotz Handicap und hohem Alter", dass die KZBV gemeinsam mit der DGAZ, der BZÄK und dem BDO entwickelt hat, deutlich gemacht. Unser Konzept diente seither als Blaupause und Argumentationshilfe für die Entwicklung von Leistungspositionen in diesem Bereich. Gemeinsam mit Betroffenenverbänden haben wir in der Vergangenheit vehement für unser Konzept geworben. Mit dem Versorgungsstrukturgesetz und dem Pflege-Neuausrichtungsgesetz wurden 2012 erste Schritte umgesetzt. In diesem Jahr ist es uns gelungen, auch das Präventionsmanagement als zentralen Baustein des Konzepts erfolgreich in das Gesetzgebungsverfahren zum Versorgungsstärkungsgesetz einzubringen.
Seiten: 165-167, Sprache: DeutschOesterreich, DietmarEs gibt nach wie vor Bevölkerungsgruppen, die am Fortschritt der Zahnmedizin und an der umfassenden Präventionsarbeit zu wenig partizipieren. Das betrifft vor allem Hochbetagte, Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung. Noch viel zu häufig sind hohes Alter, eine Pflegestufe oder ein körperliches "Handicap" in Deutschland gleichbedeutend mit einer schlechten Mundgesundheit. Wir wissen, dass hochbetagte Menschen und Pflegebedürftige aufgrund körperlicher Einschränkungen oft nicht selbstständig den regelmäßigen Zahnarztbesuch oder eine ausreichende Mundhygiene umsetzen können. Angesichts der Tatsache, dass gerade bei alten und kranken Menschen der Mundgesundheit eine besonders hohe Bedeutung zukommt, da ein Wechselspiel zwischen schlechter Mundgesundheit und oft auch schwerwiegenden Erkrankungen, wie Endokarditis, Diabetes, Lungenerkrankungen und Schlaganfällen besteht, ist dies ein unbefriedigender Zustand. Auch sind häufig Pflegezeitmangel, Wissenslücken und Unsicherheiten bei den Pflegenden in Fragen der Mundhygiene zu beobachten.
Seiten: 169-170, Sprache: DeutschRamm, ClaudiaAm 06. und 07. November 2015 fand in Frankfurt/Main wieder der Deutsche Zahnärztetag statt und erneut mit Beteiligung der Deutschen Gesellschaft für AlterszahnMedizin. Die DGAZ war durch drei Referenten vertreten. Trotz der großen Räumlichkeit, in dem die Vorträge gehalten wurden, war der Ansturm der Zuhörer zu groß und es mussten viele Kollegen stehen. Das Thema behandelte unklare Beschwerden bei Senioren; hier war der Praxisbezug nicht von der Hand zu weisen und viele Kollegen zeigten ihr Interesse.
Seiten: 177-178, Sprache: Deutsch