OriginalarbeitLanguage: GermanZiel dieser Untersuchung war, den Einfluß des Behandlers auf die Position der Kondylen beim Führen in die "zentrische Kondylenposition" zu bestimmen. Dazu wurde bei 41 klinisch nicht funktionsgestörten Versuchspersonen die Abgleitbewegung der zentrischen Scharnierachse von der maximalen Interkuspidation (M1) in die zentrische Kondylenposition (ZKP), unter Führung von zwei Behandlern, mit Hilfe einer optoelektronischen paraokklusalen Achsiographie dreidimensional vermessen. Für die Vektorbeträge der Abgleitbewegung ergaben sich Meridianwerte von 0,22 mm rechts und 0,27 mm links bei Untersucher A und 0,38 mm rechts bzw. 0,36 mm links bei Untersucher B. Mit Ausnahme der sagittalen Koordinate rechts und des Vektorbetrages links konnten sowohl für die Einzelkoordinaten als auch die absoluten Längen der Abgleitbewegung signifikante Unterschiede zwischen den Behandlern gefunden werden (zweiseitiger p-Wert 0,007). Die intraindividuelle Reproduzierbarkeit der Messungen, dargestellt als Differenz zwischen Maximum und Minimum der Mehrfachaufzeichnungen jeder Koordinate (maximaler Fehler), war bei 75 % der Probanden bei Untersucher A kleiner als 0,33 mm und bei Untersucher B kleiner als 0,46 mm. Auch die Reproduzierbarkeit unterschied sich in den sagittalen und vertikalen Koordinaten signifikant zwischen den beiden Behandlern. Obwohl die Messung der ZKP-MI-Diskrepanz mit Hilfe der optoelektronischen Achsiographie eine relativ gute Reproduzierbarkeit zeigte, mußte festgestellt werden, daß der Einfluß des Behandlers sowohl auf Variabilität als auch Reproduzierbarkeit der Abgleitbewegung groß ist. Die zentrische Kondylenposition scheint daher eher eine vom Behandler beeinflußte Größe zu sein als eine von physiologisch-anatomischen Gegebenheiten bestimmte Position.