OriginalarbeitLanguage: GermanDie perioperative antibakterielle Chemoprophylaxe ist insbesondere für Risikopatienten mit ausgedehnten intraoralen Operationen indiziert, da prinzipiell jede intraorale Wunde kontaminiert ist. Das Ziel dieser Untersuchung war die Beantwortung der Frage nach der optimalen Dauer einer solchen Chemoprophylaxe. Dieses Problem wurde im Rahmen einer prospektiven klinischen Studie an 258 Patienten mit ausgedehnten intraoralen Eingriffen untersucht. 72 Patienten erhielten kein Antibiotikum, 65 Patienten erhielten Cefuroxim einmalig zu Operationsbeginn und 121 Patienten erhielten das Antibiotikum parenteral zu Operationsbeginn und bis zu 96 Stunden postoperativ weiter oral (Sequenzprophylaxe). Um den Erfolg einer antibakteriellen Prophylaxe zu bestimmen, wurden die Häufigkeit von Wundheilungsstörungen von postoperativen Infekten sowie der Anstieg der Körpertemperatur analysiert. Die Sequenzprophylaxegruppe schnitt im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant besser ab. Zwischen der Gruppe der einmaligen Antibiotikagabe und der Kontrollgruppe bestand kein signifikanter Unterschied. Damit führt die Sequenzprophylaxe über 96 Stunden bei intraoralen Eingriffen zu einer deutlichen Senkung entzündlicher Komplikationen. Die "One shot"-Prophylaxe ist bei intraoralen Operationen uneffektiv und sollte deshalb nicht angewendet werden.