OriginalarbeitLanguage: GermanAnliegen der teilrandomisierten Querschnittserhebungen an 509 Erfurter Probanden aller Altersgruppen war es, über die Erfassung klinischer und paraklinischer Parameter Aussagen sowohl zur epidemiologischen Situation als auch zu Risikofaktoren der marginalen Parodontitis zu treffen. Dokumentiert wurden Alter, Geschlecht, Allgemeinerkrankungen (Diabetes, Osteoporose), Rauchen, sozialer Status, Taschentiefe (TT), Plaqueakkumulation (SLI) und Sondierungsblutung (BOP) sowie Serumantikörpertiter (SAT) auf P. gingivalis, P. intermedia, B. forsythus und A. actinomycetemcomitans . Die Datenaufbereitung erfolgte über Ermittlung des CPITN und CPM/T, Bildung der Mittelwerte und Standardabweichungen aller Parameter und Prüfung korrelativer Zusammenhänge mittels univariater und multivariater Korrelationsanalysen. Mit zunehmendem Lebensalter stieg die Anzahl fehlender Zähne, die Anzahl tiefer Parodontaltaschen und die durchschnittliche TT. Signifikante Korrelationen wurden zwischen Zunahme der TT und Anstieg der SLI, der BOP, des Alters, der SAT auf P. gingivalis sowie Diabetes festgestellt. Die Justierung des Faktors Alter ließ zusätzlich eine Korrelation zwischen Parodontitis und Rauchen erkennen. Unter dem Einsatz multivariater linearer Regressionsmodelle ergaben sich Diabetes, hoher SLI und BOP sowie hohe SAT auf P. gingivalis als potentielle Risikoindikatoren der Parodontitis. Es wird gefolgert, daß die Validität der nachgewiesenen Risikoindikatoren Rauchen, Diabetes mellitus, Plaque, Sondierungsblutung und hohe SAT auf P. gingivalis in Longitudinalstudien zu prüfen ist.