OriginalarbeitLanguage: GermanZiel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist es, die zu dem Thema "konfektionierte Kronen im Milchgebiß" vorliegende Literatur zusammenzustellen und auf die Möglichkeiten und Grenzen dieser Therapieform aufmerksam zu machen. Sie ist indiziert, wenn folgende Fälle vorliegen: stark zerstörte klinische Kronen, tiefreichende approximale Kavitäten, beidseitig approximale Kavitäten, zirkuläre Karies, Zustand nach endodontischer Behandlung und Notwendigkeit für einen festsitzenden Lückenhalter. Konfektionierte Kronen, die zur Versorgung von Milchmolaren verwendet werden, zeichnen sich im Vergleich zu zwei- und mehrflächigen Amalgamfüllungen durch sehr hohe Überlebensraten aus. Auch wird diesen Kronen aus einer Chrom-Nickel-Stahl-Legierung eine akzeptable gingivale Verträglichkeit bescheinigt. Im Gegensatz zu den anglo-amerikanischen Ländern wird diese Therapieform in Deutschland nur wenig angewendet. Diese Zurückhaltung hängt wahrscheinlich damit zusammen, daß die Notwendigkeit einer Füllungstherapie im kariösen Milchgebiß nicht immer gesehen wird. Außerdem führen viele Zahnärzte bei Kindern nur ungern eine Lokalanästhesie durch, auf die jedoch beim Präparieren und Anpassen der konfektionierten Krone in der Regel nicht verzichtet werden kann. In den USA und in England werden die Zahnärzte mit diesem Problem weniger konfrontiert, weil umfangreiche Behandlungen häufig in Lachgassedierung oder Intubationsnarkose durchgeführt werden. Möglicherweise erlauben die modernen Füllungsmaterialien, die Indikationsstellung der konfektionierten Edelstahlkrone zu verringern. Im Hinblick darauf ist es erforderlich, in zukünftigen Studien die Überlebensraten von konfektionierten Kronen und modernen Füllungsmaterialien zu vergleichen.